9. Kampftag, 1.11.2008: RV
Thalheim - AC Lichtenfels
Strategische Umstellungen bringen nicht
den erhofften Erfolg
RV Thalheim unterliegt AC Lichtenfels vor
begeisterter Fan-Kulisse mit 14:25
Thalheim.
Der Kampf um den Klassenerhalt ist für den Ringerverein Thalheim in dieser
Saison noch nicht gewonnen. Auch am vergangenen Sonnabend wollte der erste
Heimsieg des Jahres in der 1. Bundesliga nicht gelingen. Zu stark war der
Gegner vom AC Lichtenfels, der nach zehn Duellen die Nase mit 25:14 doch recht
deutlich vorn hatte. Schuld daran war zum einen, dass die strategischen
Schachzüge des Trainergespanns Heiko Krauß und Rüdiger Möhring nicht 100
Prozent aufgingen und zum anderen befand sich nicht jeder Thalheimer in der
optimalen Tagesform.
An mangelnder Stimmung im Sportlerheim konnte jedenfalls
nicht gelegen haben. Die Fangruppe der "Tholmer Jungs" bekundete
ihre Sympathien für die Athleten des RVT beispielsweise durch Transparente
mit den Köpfen von Olaf Brandt und Petr Bielesz sowie lauten Fangesängen.
Mehr zu feiern hatten jedoch die mit 180 Anhängern angereisten Gäste, die
den Erfolg ihres Teams lauthals bejubelten und deren Siegesgesänge auch noch
lange nach dem Abpfiff zu hören waren. "Das Sportlerheim ist eine sehr
schöne Halle, da kommen wir gern wieder", wünschte ACL-Trainer Ali
Hadidi den Zwönitztalern indes bereits den Klassenerhalt.
Im Auftaktmatch von Patrick Baumann (55 kg) glaubten
die Thalheimer zunächst an ein Verhindern der Technischen Überlegenheit des
Rumänen Marian Stoica. Doch im Bodenkampf war der Lichtenfelser einfach zu
stark. Mit dem gleichen Ergebnis wies der bärenstarke Mirian Giorgadze (120
kg) den über 30 Kilo leichteren Waldemar Streib in die Schranken, ehe
man im RVT-Lager den dritten Rückschlag hinnehmen musste. Sebastian
Weckener (60 kg) geriet nach einer 1:0-Führung in eine Zangentechnik von
Valentin Peev, aus der es kein Entrinnen mehr gab.
Für David Vala (96 kg) hieß es nun also: punkten,
punkten und nochmals punkten. Die ersten beiden Durchgänge liefen wie
geplant, doch im Bodenkampf von Runde drei fehlten die letzten Körner beim
Tschechen, um dem Freistilspezialisten Steffen Hartan die nötigen zwei
Zähler abzunehmen. Als im fünften Kampf der sichtlich vom Gewichtmachen
gekennzeichnete Kevin Mehlhorn (66 kg/k) nicht den Tritt fand und
seinen Hinrundenerfolg gegen Erik Kamm nicht wiederholen konnte, lag
Lichtenfels bereits 15:5 in Front.

Dieser Ausheber reichte für Kevin Mehlhorn nicht zum Sieg
gegen Erik Kamm
(KLICK zum Vergrößern).
Eines Wunders hätte es nun bedurft, um den Spieß noch
umzudrehen. Die Entschlossenscheit, jede noch so kleine Gelegenheit dafür
beim Schopfe zu packen, strahlte Aleksandr Sommer (84 kg/f) aus. Mit
einer sehenswerten Schleuder holte er sich gegen Florian Dörfler vom ACL die
erste Runde. Doch Dörfler, der im Hinkampf klar die Oberhand behalten hatte,
ging nun in die Offensive und siegte im spannendsten Duell des Abends nach
kräfteraubenden fünf Runden mit 3:2. Als nächster war Olaf Brandt
(66 kg/f) an der Reihe. Gegen den Aserbaidschaner Lernik Vanjan ließ er in
keiner Sekunde Zweifel am Sieg aufkommen, machte die notwendigen Punkte zum
3:0 und feierte den Erfolg mit dem von ihm bekannten Rückwärts-Salto.
Risiko lautete das Stichwort für Thalheims Trainer Heiko
Krauß in den mittleren Limits, um eine optimale Punktausbeute zu erzielen. Petr
Bielesz (84 kg/k) traute der 35-jährige Coach einen Sieg gegen den
schwereren Tobias Schütz zu, doch die Rechnung ging nicht auf, denn der
Tscheche unterlag mit 1:3. Im Gegenzug rechtfertigte Holger Hähnel (74
kg/k) das in ihn gesetzte Vertrauen, als ihn nach Bodenrollen gegen Timo
Goller nur zwei Punkte von der Technischen Überlegenheit trennten. Der
Mannschaftskampf war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon verloren, denn die
Gäste lagen uneinholbar mit 21:14 in Führung. Den Schlusspunkt setzten
nochmals die Korbstädter mit ihrem wohl besten Athleten, dem bulgarischen
Vizemeister Sergej Siscov (74 kg/f). Dieser präsentierte blitzschnelles
Freistilringen und holte gegen Sven Zimmermann mit Beinangriffen wie
aus dem Lehrbuch die abschließenden vier Zähler für sein Team.
weitere Bilder (Klicken zum Vergrößern):
Protokoll: pdf
RVT, 2.11.08. Bilder: René Bunde.
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