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Bericht 7. Kampftag: RV Thalheim – RV Lübtheen

Drei-Tannen-Städter bringen Spitzenreiter zu Fall

Dem RV Thalheim ist tatsächlich gelungen, was noch keine Mannschaft in der laufenden Saison der 2. Ringer-Bundesliga vollbracht hat. Mit 16:14 bezwang man den bis dato ungeschlagenen Ringerverein Lübtheen. Den Gästen wurde ihre Aufstellungspoker zum Verhängnis.


 von Michael Thriemer

Zwar hatten die Norddeutschen um ihren sympthatischen Trainer Bert Compas am Ende genau die vorher eingeplanten sechs Einzelerfolge verbucht, doch eben nicht in der erforderlichen Höhe, um die vier vollen Gastgeber-Triumphe auszugleichen. Aus verschiedenen Gründen fehlte der ein oder andere Spitzenakteur. Dies brachte den RVT zunächst mit 4:0 in Front, weil für Kordian Skrzyński kein Gegner aufgeboten wurde. "Wir hatten trotz des Fehlens einiger Leute mit einem Erfolg gerechnet, aber leider fuhren unsere Kämpfer bei ihren sechs Siegen nicht die notwendigen Zähler ein. So ist das halt manchmal beim Ringen", meinte RVL-Trainer Compas zur knappen Gesamt-Niederlage.

Dann waren aber erst einmal die Lübtheener am Zuge. Sie siegten in den Limits 130 kg, 61 kg (jeweils klassisch) und auch im 98er Freistil-Gewicht. Doch wehrten sich hier die Einheimischen bereits nach Kräften, ließen jeweils nur knappe Punktniederlagen zu. So gab es beispielsweise auch enge Kampfrichterentscheidungen, keinesfalls zu Gunsten der Thalheimer. Peter Haase (61 kg) etwa wurde bei einer eigenen Aktion abgefangen, für Gegner Andrej Ginc gab es dafür einer Wertung vier im Regelfall eigentlich maximal mit einer zwei zu bewerten.

Dass zum Halbzeitpfiff dennoch die Erzgebirger die Nase mit 8:5 vorn hatten, lag am Rumänen Raul Donu. Gegen den Junior Fabian Schmidt überzeugte der beim Armeesportclub Steaua Bukarest beheimatete Athlet mit blitzschnellen Aktionen und einem vorzeitigen Abbrucherfolg.

Und auch im zweiten Abschnitt ging es so weiter: Der trotz der Niederlage auf Platz eins in der Tabelle verbleibende RVL siegte in der Mehrzahl der Fälle, die wichtigen vollen Teampunkte gingen auf das Konter der Zehn von Trainer Steffen Richter. "Ich denke wir sind sehr zufrieden heute. Die klare Ansage nach dem Wiegen war, dass unsere Siegbringer möglichst die volle Punktzahl holen sollen, das hat geklappt", so der 50-Jährige.

Damit meinte er zum einen Benjamin Opitz (86 kg, Freistil), dem der sperrige Peter Groß tempomäßig nichts entgegenzusetzen hatte, und zum anderen Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch), der gegen den anderen und deutlich leichteren der beiden aufgebotenen Ginc-Zwillinge, Alexander, bis zum Schluss keinen Zweifel am vorzeitigen Erfolg aufkommen ließ. Damit war bereits vor den letzten beiden Vergleichen im Weltergewicht der "Drops" gelutscht mit einer 16:6-Führung war den Thalheimer der Gesamterfolg nicht mehr zu nehmen. Da taten die klaren Niederlagen zum Schluss auch nur halb so weh.

Mitentscheidend war auch der starke kämpferische Auftritt von Denis Horváth. Im klassischen Mittelgewicht ließ der bei Dukla Banska Bystrica beheimatete Slowake gegen den ursprünglich aus Tschetschenien stammenden und nun für Dänemark auftretenden Rajbek Bisultanov, dort unter anderem amtierender Landesmeister, nur eine knappe 0:1-Niederlage zu und die Fans zurecht auch nach Kampfende ausgelassen jubeln.

Einzelresultate, RV Thalheim - RV Lübtheen

57 kg/f: Skrzyński - unbesetzt 4:0 (OG)
61 kg/k: Haase - An. Ginc 0:2 (PS)
66 kg/f: Donu - Schmidt 4:0 (TÜ)
66 kg/k: Grebensikov - Al. Ginc 4:0 (TÜ)
75 kg/f: Stier - Wickel 0:4 (TÜ)
75 kg/k: Bańczyk - Bjerrehuus 0:4 (TÜ)
86 kg/f: Opitz - Groß 4:0 (TÜ)
86 kg/k: Horváth - Bisultanov 0:1 (PS)
98 kg/f: Dublinowski - Glor 0:2 (PS)
130 kg/k: Dadák - Bankov 0:1 (PS)

Michael Thriemer, 09.10.2016. Fotos: Susann Krebs.

  

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