Denkbar knappe Niederlage gegen KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt

Thalheimer können Ausfall im 84-kg-Limit nicht kompensieren

Die Thalheimer Ringer mussten am Wochenende ein knappe aber schmerzliche Heimniederlage gegen die KG Frankfurt/ Eisenhüttenstadt hinnehmen. Das ersatzgeschwächte Zweitliga-Team konnte den Ausfall im Limit bis 84 kg (Freistil) nicht kompensieren. Norman Schönwälder, der sich in Potsdam eine Schulterverletzung zuzog, konnte nicht eingesetzt werden und da kein anderer gesunder Sportler in dieser Gewichtsklasse zur Verfügung stand, mussten die Punkte kampflos abgegeben werden. In der Tabelle bleibt Thalheim weiter auf Rang drei, während die Entscheidung um die Herbstmeisterschaft wohl kommendes Wochenende im Duell zwischen Frankfurt und Aue fällt.

Vor dem Vergleich wurde die Ernennung des langjährigen Thalheimer Ringers und Nachwuchstrainers Horst Wagner zum Ehrenmitglied im Ringerverein vorgenommen. Leider konnte der 60-Jährige, der vor seiner Ausreise in den Westen kurz vor der Wende maßgeblich die Jugendarbeit in der Drei-Tannen-Stadt beeinflusste, im Mai dieses Jahres nicht zu den Feierlichkeiten „100 Jahre Ringen in Thalheim“ anwesend sein. Unter herzlichem Beifall der Fans und vieler alter Thalheimer Freunde wurde nun diese Ehrung nachgeholt.

Bevor es mit dem Kämpfen losging, gedachte man im Sportlerheim dem am 28. September im Alter von 70 Jahren verstorbenen Werner Rosowski. Der aus Thalheim stammende Rosowski war in den 50er Jahren viermal für Halle Deutscher Meister der DDR und Siebenter bei den Weltmeisterschaften 1959. Noch in der laufenden Zweitligasaison war er als Gast bei den Ringkämpfen in Thalheim zugegen. Mit dem Ehrenmitglied Werner Rosowski verliert der RVT einen der erfolgreichsten Thalheimer Ringer der Nachkriegszeit.

In den einzelnen Gewichtsklassen der Bundesligabegegnung zwischen Thalheim und Frankfurt wurden folgende Ergebnisse erzielt:
In der Gewichtsklasse bis 55 kg konnte Falko Berthel gegen den übermächtigen Frankfurter Sven Thomas nicht gewinnen. Auch im Schwergewicht musste sich nach großem Kampf André Montag, der trotz einer stark blutenden Kopfverletzung seinen Kampf fortsetzte, mit 0:1 gegen den amtierenden Dritten der deutschen Meisterschaften im Superschwergewicht, Ronald Kraft, geschlagen geben. Chris Paetzold (66 kg, Klassisch) gelang es nicht, Marcus Thätner im Bodenkampf Paroli zu bieten. Der Thalheimer verlor deutlich. Heiko Heinemann (84 kg, Klassisch) hatte auch nicht das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite und verlor nach einer Zwiegriffsituation 0:1 gegen Martin Schrade. 

Siegreich beendeten Thomas Berger (60 kg), Heiko Gensicke (66 kg, Freistil) sowie Ralph Piterek (74 kg, Freistil) ihre Kämpfe. Letzterer zeigte einen großen Kampf und verließ nach seinem 13:0 gegen Cliff Lüppker völlig erschöpft die Matte. Petr Bielesz und Ronny Fritz gewannen ihre Kämpfe ebenfalls, konnten aber die Niederlage nicht mehr abwenden. Bielesz hätte im letzten Duell gegen Benjamin Dahn mit mindestens neun Zählern Unterschied gewinnen müssen, um zumindest ein Unentschieden zu erzielen. Immer noch etwas grippegeschwächt schaffte der Chomotover im letzten Duell ein 3:0, so dass die Thalheimer am Ende nur auf 15:16 herankamen.

Jochen Schwarzer & Holger Hähnel, 10.10.2004