14. Kampftag, 20.11.2004: RSK
Jugendkraft Gelenau - RV Thalheim Mit klarem
Derbysieg auf Silberrang
RV Thalheim bezwingt Gelenau mit 19:8 so hoch wie noch
nie
Im
tief verschneiten Gelenau gewann der Ringerverein Thalheim am vergangenen
Sonnabend die zehnte Auflage des Lokalderbys gegen den gastgebenden RSK. Mit
19:8 fiel der Sieg vor 660 lautstarken Zuschauern so hoch wie noch nie aus.
Allerdings sorgten die widrigen Witterungsbedingungen auch dafür, dass zwei
der Hauptakteure des Abends nicht auf der Matte im Sportareal
"Erzgebirgsblick" zu bewundern waren. Petr Bielesz (Thalheim) und
Ondrej Jaros (Gelenau), die in der Gewichtsklasse bis 74 kg hätten
aufeinander treffen sollen, kamen nicht rechtzeitig über die
tschechisch-deutsche Grenze, so dass auf beiden Seiten Ersatz gefunden werden
musste.
Mit diesem klaren Derbysieg und der gleichzeitigen Niederlage einer
geschwächten Auer Mannschaft beim KFC Leipzig befindet sich der RVT nun auf
dem Silberrang der 2. Bundesliga Ost. Schon am kommenden Wochenende wird sich
zeigen, ob die Zwönitztaler diese Position im Spitzenduell mit dem FC
Erzgebirge verteidigen können.
Zu
den einzelnen Kämpfen: Die Gelenauer hatten in den unteren Gewichtsklassen
einen strategischen Schachzug gewagt und das große Nachwuchstalent Rico
Richter erstmals im Bundesligateam aufgestellt. Der RSK-Athlet konnte seine
Fans mit mehrfachen Bodenrollen überzeugen, durch die er Falko Berthel vom
RVT 15:0 bezwang. Ganz eng wurde es im Superschwergewicht, wo diesmal Ronny
Fritz im Zwiegriff gegen Tobias Näther mit 1:0 die Oberhand behielt. Bei den
Thalheimern fehlte neben Petr Bielesz auch Thomas Berger. Er war dienstlich
verhindert und wurde bis 60 kg durch Sebastian Weckener vertreten. Dieser
agierte bei seiner 2:5-Niederlage meist etwas unüberlegt und ließ sich vom
hervorragend eingestellten Daniel Franke nach eigenen Beinangriffen zu oft
auskontern.
Die
RVT-Anhänger, die circa ein Drittel der Zuschauer ausmachten, jubelten wieder
im Limit bis 96 kg. Der amtierende Dritte der Deutschen
Männer-Meisterschaften André Montag gewann trotz einer blutenden Wunde am
Kopf hoch verdient gegen Ingo Jäger mit 4:0. Den 6:6-Ausgleich im
Mannschaftskampf markierte danach der 20-jährige Chris Paetzold (66 kg,
Klassisch) aus der Drei-Tannen-Stadt. Das 4:0 gegen Frank Marotke erkämpfte
er sich mit zwei Bodenrollen. "Chris hat ein starkes und sehr überlegtes
Gefecht geliefert, und das, obwohl er wegen seiner Grippe eine Woche lang
nicht trainieren konnte", lobte Jochen Schwarzer seinen Schützling.
Nach
der Halbzeitpause bestimmten weiter die Gäste das Geschehen im Sportareal.
Zunächst war Norman Schönwälder Gelenaus André Manegold (84 kg, Freistil)
mit zahlreichen Beinangriffen und Rollen 13:1 überlegen. Beinahe den
vorzeitigen Sieg hätte auch Heiko Gensicke (66 kg, Freistil) geschafft, als
er Björn Lehnert bei seinem 14:0-Arbeitssieg auspunktete und den RVT 13:6 in
Front brachte. Hoch kochten die Emotionen im sich anschließenden
Klassiker-Duell der Mittelgewichtler Florian Schwalbe und Heiko Heinemann. Mit
einer kraftvollen Aktion aus dem Stand war der Thalheimer 1:0 in Führung
gegangen, ehe Schwalbe sein Heil in der bedingungslosen Vorwärtsbewegung
suchte. Laute Pfiffe von Seiten der Gelenauer Fans musste sich der Leipziger
Unparteiische Hartenstein anhören, als es für zwei Ausheber des RSK-Manns,
bei denen Heinemann allerdings nicht in die gefährliche Lage kam, keine
Zähler gab. Umgedreht bewertete Hartenstein in der zweiten Kampfhälfte einen
Wurf von Schwalbe mit drei Punkten, bei dem Heinemann auf dem Bauch landete.
Am Ende stand ein knappes 3:1 für den Gelenauer an der Anzeigetafel.
Als Ersatz für Petr Bielesz hatten die Thalheimer Sven Zimmermann bis 74
kg, Klassisch aufgestellt. Er machte mit Rico Manegold, was er wollte, hob ihn
am Boden aus und rollte ihn zum 15:0-Triumpf nach vier Minuten. Zum Abschluss,
als beim Zwischenstand von 17:8 für Thalheim längst allen Messen gelesen
waren, kam es zum prestigeträchtigen Duell der beiden Freistiler Jesko
Schröter und Ralph Piterek. "Ralle" vom RVT erschien stets als der
agilere und schnellere Mann, während Schröter selbst kaum Angriffsversuche
machte. Mit Beinangriffen kam der Thalheimer zum 3:1-Erfolg und brachte die
letzten zwei Zähler auf das Konto der Gäste. Die Fangesänge, die in diesem
Moment lauter waren als die der Gelenauer, waren Ausdruck der Freude über den
deutlichen Sieg, der Motivation sein sollte für den Vergleich am kommenden
Sonnabend in Aue.
Weitere Bilder:
Holger Hähnel, 21.11.2004
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