5. Kampftag, 17.9.2005: FC
Erzgebirge Aue - RV Thalheim
RVT im Lokalderby ohne Glück
17:20-Niederlage beim FC Erzgebirge
Aue
Es
war eine der härtesten Auseinandersetzungen für den RV Thalheim in der noch
jungen Saison. Beim FC Erzgebirge Aue verloren die Drei-Tannen-Städter am
Sonnabend ihren Punktkampf in der 2. Bundesliga Ost mit 17:20. In den
entscheidenden Momenten waren die Gastgeber einen Tick cleverer, so dass der
hohe 4:15-Rückstand des RVT zur Pause trotz einer engagierten Aufholjagd in
der zweiten Hälfte nicht mehr egalisiert werden konnte.
Auf gleicher Augenhöhe gingen beide Mannschaften in die
Begegnung, die auch etwa 80 mitgereiste Fans des RVT verfolgten. Sowohl auf
Thalheimer als auch auf Auer Seite fehlte der Stammringer im
Superschwergewicht. Der FCE konnte den Verlust jedoch mit einer taktischen
Umstellung bestens kompensieren. "Im Leichtgewicht wären zwei oder drei
Rundensiege mehr für uns drin gewesen", analysierte RVT-Trainer Jochen
Schwarzer. Die Auer 66-kg-Athleten Axel Frommhold (Freistil) und Björn
Schöniger (Klassisch) waren jedoch taktisch hervorragend eingestellt und
fuhren jeweils knappe Siege ein.
Mit
den Ergebnissen der ersten beiden Duelle lagen die Zwönitztaler im Soll.
Patrick Baumann (55 kg) und Marco Meichsner (120 kg) gewannen gegen die
favorisierten Pierre Vierling und Ronny Wegner jeweils eine Runde. Auch Thomas
Berger hatte sich ein 1:3 gegen den WM-Teilnehmer Jan Hocko als Minimalziel
gesetzt. Der Tscheche, zuletzt noch bei einem Vorbereitungslehrgang,
präsentierte sich den 250 Zuschauern bereits in WM-Form und ließ "Bergsi"
keinen Raum für Aktionen. Auf dieses 3:0 für den FCE folgte das gleiche
Resultat im Duell von Selami Akosman und Ronny Fritz (96 kg). Den Thalheimer
trennten im dritten Durchgang nur sieben Sekunden von einem Rundensieg, als er
1:0 vorn gelegen hatte, Akosmann dann aber noch einmal angriff.
Nach
dem knappen 3:2 zwischen Axel Frommhold und Heiko Gensicke (66 kg, Freistil),
das wohl als Schlüsselduell bezeichnet werden muss, wollte Heiko Heinemann
(84 kg, Klassisch) endlich für den RVT punkten. Er fand gegen den
Ex-Luckenwalder Falk Scheibe genau die richtige Einstellung. Zum 3:0-Erfolg
verhalf im auch ein schöner Wurf aus der Zwiegrifffassung. Bis 66 kg
(Klassisch) behielt Aues Björn Schöniger mit 3:1 die Oberhand gegen Chris
Paetzold. Im freien Stil des Mittelgewichts schickten die Lößnitztaler dann
Oberligakämpfer Klaus Pistol ins Rennen. Aleks Sommer vom RVT wahrte die
Übersicht und siegte klar mit 3:0.
Vor
den abschließenden beiden Duellen war der FCE-Vorsprung auf 18:11
zusammengeschmolzen. Theoretisch konnte es also noch zum Unentschieden oder
sogar zum Sieg für die Thalheimer reichen. Diese Hoffnung zerstörte
allerdings Jörn Schröter gegen Ralph Piterek im wohl besten Kampf des
Abends. Zwar gewann der Auer diesen mit 2:3 nicht, doch mit den zwei
Rundenerfolgen sicherte er seinem Team den vorzeitigen Mannschaftssieg. Zum
Abschluss unterstrich Petr Bielesz vom RVT einmal mehr seine anhaltend tolle
Form. Mit 3:0 bezwang er den ehemaligen Vize-Europameister Mario
Büttner.
"Es hat wieder nicht sollen sein. Wir müssen nun
aufpassen, dass wir nicht im hinteren Tabellendrittel verharren", warnte
Jochen Schwarzer nach dem Kampf. Er hofft nun auf einen Erfolg am kommenden
Wochenende beim Lokalderby gegen den RSK Gelenau, der ohne vier Stammkräfte
überraschend in Potsdam unterlag.
Holger Hähnel, 19.9.2005
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