1. Bundesliga 2008/09- Berichte von den Kämpfen des RVT

7. Kampftag, 18.10.2008: RV Thalheim - 1. Luckenwalder SC

Enorme Kräfte beim Duell Vala-Svec

RV Thalheim unterliegt übermächtigen Luckenwaldern 7:31 - Hinrunde auf Platz 5 beendet

Das neue BUNDESLIGA-Logo - [Klick zum Vergrößern!]Thalheim. Die Hinrunde in der 1. Ringer-Bundesliga ist Geschichte. Mit einer 7:31-Heimniederlage gegen den 1. Luckenwalder SC beendete der RV Thalheim den siebenten Kampftag in der Staffel Nord und liegt damit weiter punktgleich mit dem AC Lichtenfels in der Tabelle. Da die Drei-Tannen-Städter den direkten Vergleich mit den Franken gewonnen hatten, stehen sie jedoch vor Lichtenfels auf Platz fünf.

Ein ganz besonderer Gast gab sich am Sonnabend die Ehre, um die Duelle im Sportlerheim zu verfolgen. Ralph Piterek, der sechs Jahre lang die Ringerstiefel für den RVT schnürte und nun aus beruflichen Gründen sportlich kürzer tritt, war ins Erzgebirge gekommen und sah eine überlegene Luckenwalder Mannschaft. Bevor es losging, wurde er jedoch von seinem Freund und RVT-Fan Michael Thriemer unter langem Beifall der Fans herzlich aus der Mannschaft verabschiedet. In seiner Zeit für die Zwönitztaler bestritt "Ralle" 96 Kämpfe, von denen er 82 gewann und damit zu einem der Publikumslieblinge in dieser Zeit avancierte. In der Saison 2004/05 blieb Piterek sogar ungeschlagen.

Den besseren Start legten erwartungsgemäß die Gäste hin, die mit Emanuel Krause (55 kg) den amtierenden Fünften der Junioren-EM aufboten. Patrick Baumann versuchte alles, um die Niederlage nach technischer Überlegenheit zu verhindern, doch wenige Sekunden vor Ende der dritten Runde machte Krause den entscheidenden Punkt. Im Superschwergewichtsduell konnten sich die Thalheimer zumindest ein knappes Ergebnis ausrechnen, denn gegen den zweifachen Vizeweltmeister Marek Svec bot der RVT den Vizeeuropameister des vergangenen Jahres, David Vala, auf. Runde eins ging nach einer bejubelten Rolle an die Kampffarbe rot, doch dann stockte den Fans der Atem. Mit einer zuvor nie gesehenen Bodentechnik, bei der Svec um Kopf und Hals seines Gegners fasste, holte er sich die Runden zwei bis vier. "Unglaublich, welche Kräfte da wirken", zeigte sich auch der Thalheimer Mannschaftsarzt Karsten vom Scheidt von dieser Aktion verblüfft.

Im dritten Kampf des Abends verfehlte der Gastgeber einen Sieg ganz knapp. Oliver Runge (60 kg) gab gegen Dennis Nowka alles und musste erst in der fünften Runde den Erfolg des 30-jährigen Luckenwalders anerkennen. "Oliver hat mir besonders gut gefallen. Wie er kämpft und sich aufopfert, da kann man für die Zukunft noch viel Gutes erwarten", kommentierte Ralph Piterek die Leistung des RVT-Neuzugangs. Nachdem Rüdiger Möhring (96 kg) gegen Robert Glor eine Punktniederlage einstecken musste und Tobias Löffler (66 kg, Freistil) trotz seiner 1:3-Niederlage einen bärenstarken Kampf gegen Stephan Spengler ablieferte, hieß es zur Pause bereits 4:16 in der Mannschaftswertung.

Bis zum ersten Thalheimer Sieg an diesem Abend sollte es noch etwas dauern. Wie in einem Schraubstock musste sich Waldemar Streib (84 kg, Klassisch) fühlen, als ihn der Olympiateilnehmer Mark O. Madsen auf die Schultern legte. Nicht ganz reichte es danach für Kevin Mehlhorn (66 kg, Klassisch) zu einem Rundengewinn gegen den mehrfachen Deutschen Meister Ismail Baygus. Mit Kontertechniken versuchte Aleksandr Sommer (84 kg, Freistil) gegen Norman Pickut zum Erfolg zu kommen, doch Luckenwaldes "Mister 100 Prozent" war in den technischen Belangen immer ein Stück voraus. Im Weltergewicht folgte zum Abschluss eine Niederlage von Dennis Mehlhorn gegen den 2006er Junioren-Europameister Felix Menzel sowie ein hart erkämpfter 3:1-Sieg von Petr Bielesz gegen Attila Drechsler. Gegen den Ungarn, der aufgrund seiner kühlen Art den Beinamen "Ice Man" trägt, musste der Tscheche alle Kräfte mobilisieren, um erneut von den Fans besungen und gefeiert werden zu können.

Am kommenden Wochenende müssen sich die Ringkämpfer der Gewichtsklassen 55, 60, 96 und 120 Kilogramm auf den Stilartenwechsel einstellen, wenn für den RV Thalheim bei der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt die Rückrunde beginnt.

Protokoll: pdf

Holger Hähnel, 19.10.08