1. Bundesliga 2008/09- Berichte von den Kämpfen des RVT

14. Kampftag, 6.12.2008: 1. Luckenwalder SC - RV Thalheim

RVT bekommt Knaller im Achtelfinale

Achtfacher Deutscher Meister Aalen am Sonnabend Thalheim - Kampf in Luckenwalde 6:33 verloren

Das neue BUNDESLIGA-Logo - [Klick zum Vergrößern!]Luckenwalde/Thalheim. Gleich zwei Meldungen betrafen den RV Thalheim am vergangenen Wochenende in der 1. Ringer-Bundesliga. Zunächst verloren die Drei-Tannen-Städter wie erwartet beim 1. Luckenwalder SC deutlich mit 6:33. Die zweite Meldung hat jedoch ungleich höhere Brisanz. Im Achtelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft trifft der RVT am kommenden Sonnabend auf den KSV Aalen 05. Das ergab die Auslosung, die direkt im Anschluss an die Duelle des 14. Kampftages beim ASV Mainz über die Bühne ging.

"Was für ein Kracher! Aalen ist wohl mit das stärkste, was man sich als Gegner für uns vorstellen kann", so RVT-Vorstandsmitglied André Schmidt über die Mannschaft von der Ostalb. Dort stehen beispielsweise die mehrfachen Welt- und Europameister Nikolay Gergov (74 kg/k) und Eldari Kurtanidze (96 kg/f) unter Vertrag. Nicht ohne Grund wurden die Aalener daher vor der Saison von vielen als heißester Anwärter auf den Titel genannt. Auch jetzt gilt der achtfache Deutsche Meister immer noch als absoluter Top-Favorit, obwohl er die bärenstarke Südstaffel der 1. Bundesliga "nur" auf dem zweiten Platz abschloss.

Nach diesem "Hammerlos" wurde das Ergebnis der Begegnung gegen den einzigen in dieser Saison noch ungeschlagenen Erstligisten beinahe nebensächlich. Bei der Begrüßung in der Fläminghalle Luckenwalde hatten die LSC-Ringer allesamt ein kleines Nikolaus-Geschenk für ihre Thalheimer Kontrahenten parat, was noch zusätzlich für eine gelöste Stimmung in dem nicht mehr allzu bedeutungsvollen Vergleich sorgte.

Vorgezogen wurde der Kampf bis 84 Kilogramm (Freistil), wo Aleksandr Sommer von Maik Hoeisel vertreten wurde, der auf den mehrfachen DM-Medaillengewinner Norman Pickut traf. Alle drei Runden konnte Luckenwaldes "Mister 100 Prozent" mit Beinschrauben, seiner Spezialtechnik, vorzeitig gewinnen. Auch Falko Berthel (55 kg, Klassisch), der ebenfalls aus der zweiten Mannschaft nachrückte, musste die Überlegenheit des großen Nachwuchstalents Emanuel Krause anerkennen.

Zum ersten von zwei Siegen an diesem Abend kamen die Zwönitztaler durch David Vala (120 kg). Mit mehr Mühe als erwartet bezwang der Tscheche den 18-jährigen Robert Glor mit 3:1. Zwei weitere Überlegenheitserfolge verbuchten die Gastgeber durch Dustin Bartmuß (60 kg) und den Ex-Junioren-Weltmeister Ivan Nemeth (96 kg). Patrick Baumann sprang im Bantamgewicht noch ganz kurzfristig ein, nachdem er die Woche über noch von einem Infekt geschwächt worden war. Somit stand es zur Pause bereits 17:3.

Zwei Limits mussten die Thalheimer danach durch Übergewicht und Nichtbesetzung dem LSC überlassen, da sich am Freitag auch noch Dennis Mehlhorn (74 kg, Freistil) wegen heftiger Knieprobleme verletzt abgemeldet hatte. Sebastian Weckener (66 kg, Freistil) und Waldemar Streib (84 kg, Klassisch) kamen gegen die national und international erfolgreichen Stephan Spengler und Mark O. Madsen nicht zum Zuge. Einen Lichtblick gab's schließlich durch Petr Bielesz (74 kg, Klassisch), der gegen den "Ice-Man" und Ex-Auerbacher Attila Drechsler ganz cool blieb und mit einer Bodenrolle und seiner ständigen Aktivität 3:0 gewann. "Petr wusste, dass es hier nur noch um die Goldene Ananas ging und trotzdem hat er sein volles Leistungspotenzial abgerufen, das ist einfach nur verblüffend", konnte Trainer Heiko Krauß den Komotauer wieder einmal nur loben.

Holger Hähnel, 7.12.08.