Gegen Wacker wacker geschlagen - "Hütte" wankt nicht

RV Thalheim - SV Wacker Burghausen 11:25
KG  Frankfurt/Eisenhüttenstadt - RV Thalheim 24:11

Thalheim/Eisenhüttenstadt. Am Doppelkampf-Wochenende ging die Bundesliga-Mannschaft des RV Thalheim leer aus. Zu Hause unterlagen die Krauß-Schützlinge am Samstag dem SV Wacker Burghausen mit 11:25 und mit dem fast gleichen Resultat von 11:24 gab es auch bei der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt am Sonntag eine deftige Niederlage. Die Thalheimer liegen momentan auf Rang acht der Tabelle und befinden sich damit mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt.

Das Fazit des Samstagskampfes hätte lauten können "wacker geschlagen, doch Wacker nicht geschlagen". In der Tat - die Fans sahen zahlreiche spannende Duelle, wobei die Gäste aus dem Süden Bayerns in sieben Einzelduellen die Nase vorn hatten. Herausragend agierte Olaf Brandt im freien Stil des Leichtgewichts. Nachdem der angestammte 66er des RVT, Krszysztof Bienkowski, kurzfristig vom polnischen Nationaltrainer zu einem Turnier abberufen wurde, musste der 38-jährige Routinier ran. Der Burghausener Martin Maier, immerhin Dritter der Deutschen Meisterschaften, kam nie zum Zuge. Ständig zwang Brandt dem Bayern seinen Stil auf und siegte klar mit 3:0. "Es ist schon Wahnsinn, was Olaf mit so wenig Wettkampfpraxis trotzdem immer wieder auf die Matte zaubern kann", war Thalheims Vorstandsmitglied André Schmidt begeistert.

Kamil Skaskiewicz bejubelt seinen Sieg über Miroslav Geshev. 

Den lautesten Jubel an Samstagnachmittag erkämpfte sich Kamil Skaskiewicz (84 kg, Freistil). Der RVT-Neuzugang konnte in einem Duell auf Weltklasseniveau den amtierenden EM-Fünften Miroslav Geshev mit 3:1 bezwingen. Der 20-jährige Pole befand sich ständig im Vorwärtsgang, musste aber dennoch auf der Hut vor den gefährlichen Kontern des Bulgaren sein. Jeweils in der Verlängerung fielen schließlich die entscheidenden Punkte zugunsten von Skaskiewicz. Den dritten Thalheimer Sieg holte Oliver Runge mit einem klaren 3:0 gegen Andreas Maier. Der SV Wacker glänzte vor allem mit seinen Klassisch-Spezialisten Matthias Maasch, Mykola Daragan und Eugen Ponormartschuk, die zusammen 40 Wertungspunkte in ihren Kämpfen erzielten.

Während die Favoritenrollen beim Samstagkampf noch klar verteilt waren, hatten die Erzgebirger am Sonntag mit einem Punktgewinn geliebäugelt. Doch die Gastgeber in Eisenhüttenstadt spielten ihre besten Trümphe aus, indem sie den Deutschen Meister von 2007, Florian Crusius, und den Juniorenmeister dieses Jahres, Christoph Bast, eine Gewichtsklasse abtrainieren ließen. Die Brandenburger hatten diese Katze bereits am Samstag aus dem Sack gelassen und den AC Lichtenfels in eigener Halle bezwungen. Auch gegen den RVT ging die Strategie auf und brachte der Kampfgemeinschaft zwei Siege, wo eigentlich der RVT mit Erfolgen gerechnet hatte. Patrick Baumann (55 kg) musste sich Crusius knapp mit drei 0:1-Runden geschlagen geben. Thalheims Publikumsliebling Oliver Runge verlor gegen seinen Trainingskameraden Christoph Bast ebenfalls in drei Durchgängen. "Da merkte man die physischen Vorteile des Frankfurters und die konnte er im Boden ausspielen", analysierte Heiko Krauß, der Trainer der Zwönitztaler.

Einen herausragenden Kampf lieferte erneut Olaf Brandt ab, als er den Ex-Rostocker Dennis Langner in einem kräfteraubenden Fünf-Runden-Match in die Schranken wies. Siege für den RVT fuhren zudem David Vala, Radek Dublinowski und Kamil Skaskiewicz ein. Auch Kevin Mehlhorn präsentierte sich in guter Form und gab gegen WM-Teilnehmer Marcus Thätner nur knapp die drei Runden ab. Doch das reichte nicht zu einem Sieg in Brandenburg - es wäre der erste gewesen seit sechs Jahren.

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Holger Hähnel, 04.10.09.