Gäste aus
Franken sind eine Nummer zu groß
RV Thalheim
kämpft dennoch beachtlich – nach 0:15 zur Pause lautet der Endstand
15:22 – Fünf Siege in Halbzeit zwei - Romero beeindruckt die Zuschauer
Beim ersten Heimkampf in der
Rückrunde bezogen die Ringer aus Thalheim eine 15:22-Niederlage, wobei
man insbesondere im zweiten Kampfabschnitt teilweise hochklassige Duelle
zeigte und immerhin 15 Rundengewinne verbuchen konnte.
Dabei liefen die ersten fünf
Kämpfe gar nicht nach dem Geschmack der Gastgeber. Lediglich David Vala
konnte einen Rundengewinn für die Drei-Tannen-Städter erzielen. Diesen
bekam er aber bei seiner 0:1- Niederlage gegen den ehemaligen
Vize-Weltmeister Lajos Virag aus Ungarn nicht angerechnet, weil keine
technische Wertung erzielt wurde.
Auch Patrick Baumann, Krzyzstof
Bienkowski und Sebastian Krieger (dessen Kampf wurde vorgezogen und fand
als erster statt) mussten die teilweise technische Überlegenheit ihrer
Gegner anerkennen. Bienkowski hatte dabei nach anfänglich guter
Gegenwehr im Limit bis 60 Kilogramm (Freistil) die Überlegenheit des
zehnfachen Deutschen Meisters und Ringer des Jahres 2008, Tim Schleicher,
zu akzeptieren.
Verwunderungs-Rufe entlockte
Nürnbergs Yoel Palacio Romero (Gewichtsklasse 120 kg, Freistil) den zahlreichen
Zuschauern. Scheinbar ohne größere Anstrengungen und mit atemberaubender
Geschwindigkeit sammelte der 33-Jährige gegen Thalheims Radek Dublinowski Wertung um
Wertung. Der ehemalige Weltmeister und Vize-Olympiasieger bewegte dabei
seine nur knapp 93 Kilogramm Körpergewicht annähernd katzenartig und hätte
beinahe den elften Punkt zur technischen Überlegenheit erzielt.
Doch nach der Pause drehten die
Einheimischen ordentlich auf und gestalteten das Endergebnis mehr als
akzeptabel. Bemerkenswert dabei: alle fünf Vergleiche entschieden die
Zwönitztaler für sich. Den Grundstein zu den folgenden 15 Rundengewinnen
legte Erik Weiß, der in einem wahrhaft hart umkämpften
Fünf-Runden-Gefecht Marco Greifelt von den Franken niederhielt.
Im Anschluss unterstrich
Neuzugang Zbigniew Baranowski seine aufsteigende Form in einem
Klasse-Kampf gegen Christoph Pscherer, amtierender Bronzemedaillengewinner
der Junioren-Europameisterschaften. Über fünf Runden ging das Duell
zweier junger Sportler, 33 erzielte Wertungen sprechen Bände. 22 davon
sammelte „Zbyszek" für Thalheim, eine Vielzahl durch
ünermüdliche und zermürbende Beinangriffe und siegte 3:2. RVT-
Vorstandsmitglied Andre Schmidt war von Baranowskis Leistung angetan: „Gegen
Nürnberg war es schwer, einige Sportler haben jedoch Super-Kämpfe
gezeigt. Ich hätte unserem Zbyszek eine solche Top-Leistung kaum
zugetraut, toll was er hier zeigte."

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Danach sorgten Wojciech
Sadowski und Petr Bielesz für weiteren Punktzuwachs auf dem Thalheimer
Konto, wenn auch der Mannschaftskampf zu diesem Zeitpunkt bereits verloren
war. Somit stand es vor dem letzten Kampf 20:12 für die Gäste, doch ein
Schmankerl bekam das Publikum noch geboten.
Mit den beiden Florians,
Dörfler für Nürnberg und Rau für Thalheim, standen sich zwei der
Top-Ten-Weltergewichtler Deutschlands im freien Stil gegenüber. Dabei
schaffte es Rau erneut, ähnlich wie im Hinkampf, den bärenstarken „Duffy"
aus Franken zu bezwingen und gewann nach fünf spannenden Runden mit 3:2.
Das war exakt dasselbe Resultat wie im Hinkampf.
Somit endete gegen 22:15 Uhr
ein über sechs Stunden andauernder Ringkampf-Marathon im Thalheimer
Sportlerheim versöhnlich. Bereits am kommenden Sonntag um 15:00 Uhr
dürfte die Dramatik noch einmal zunehmen, wenn die KG
Frankfurt/Eisenhüttenstadt zum Kellerduell im Erzgebirge aufläuft.
Einzelresultate,
Bundesliga Staffel Ost, 10.Kampftag:
RV
Thalheim
15 |
SV
John. Nürnberg
22 |
Wettkampfstätte
|
Sportlerheim,
Stollberger Str. 43 in 093 |
Kampfrichter: |
Martin Franke |
Stilart |
Gewicht |
Name |
Name |
Punkte |
Wertung |
Zeit |
Gr.-röm. |
55 |
Patrick
Baumann |
Fabian
Schmitt 23 |
0:4 |
TÜ
0:4 1:4 1:9 |
05:46 |
Freistil |
60 |
Krzysztof
Bienkowski EU |
Tim
Schleicher 23 |
0:4 |
TÜ
1:5 1:2 0:7 |
06:00 |
Gr.-röm. |
66A |
Erik
Weiß 23 |
Marco
Greifelt |
3:2 |
PS
2:0 0:1 0:1 1:0 1:0 |
10:00 |
Freistil |
66B |
Wojciech
Sadowski EU |
Marco
Dürrmeier 23 |
3:0 |
PS
1:0 2:1 1:0 |
06:00 |
Gr.-röm. |
74A |
Petr
Bielesz EU |
Sven
Dürrmeier 23 |
3:1 |
PS
2:1 1:0 2:3 2:1 |
08:00 |
Freistil |
74B |
Florian
Rau 23 |
Florian
Dörfler |
3:2 |
PS
3:0 0:3 2:5 2:1 1:0 |
10:01 |
Gr.-röm. |
84A |
Sebastian
Krieger |
Andras
Horvath EU |
0:3 |
PS
0:2 0:1 0:1 |
06:00 |
Freistil |
84B |
Zbigniew
Baranowski EU |
Christoph
Pscherer 23 |
3:2 |
PS
2:5 1:2 6:0 8:4 4:1 |
08:52 |
Gr.-röm. |
96 |
David
Vala EU |
Lajos
Virag EU |
0:1 |
PS
1:0 0:1 0:1 0:1 |
08:00 |
Freistil |
120 |
Radoslaw
Dublinowski |
Yoel
Romero N |
0:3 |
PS
0:3 0:2 0:5 |
06:00 |
|
Anzahl
Zuschauer: 380
Beginn: 19:40
Ende: 22:15
Zeitnehmer A. Lange
Protokollfuehrer A. Lange
Punktezettel J. Krauß |
Bemerkung
Protokoll: Verspäteter Kampfbeginn aufgrund länger andauerndem
Vorkampf. Der Vorkampf begann ordnungsgemäß 2 Stunden vor dem
Hauptkampf. Gelbe Karte gegen Marco Dürrmeier/ Nürnberg wegen
Verstoß gegen § 5 RO des DRB (unerlaubtes Betreten der Matte).
Kampfrichter M. Franke
Kampfstätte Sportlerheim, Stollberger Str. 43 in 093
Mannschaftsführer Heim F. Berthel
Mannschaftsführer Gast U. Schmidt |
Bemerkung
Termin:
Änderung Kampfrichter! |
Bemerkung
Wertung, Kampfergebnis:
|
|