DER GRAND PRIX RINGEN 2007

Grand Prix Freistil - Weltelite in der ARENA Leipzig am Start

Kuba, China und mehr: Teilnehmerfeld aus Olympiasiegern und Weltmeistern in der Arena

KLICK zum Vergrößern!Leipzig - Genau zwei Wochen vor dem Grand Prix der Freistilringer jubelte das Leipziger Organisationsteam, denn gerade ging die Meldung des 19. Verbandes ein. Zusammen mit dem DRB-Team wurde damit die Schallmauer von 20 teilnehmenden Nationen durchbrochen. "Im vorolympischen Jahr hat der Grand Prix ein besonderes Gewicht", weiß Org.-Chef Benedict Rehbein, denn für die verschiedenen Auswahlmannschaften ist der Grand Prix der BRD in Leipzig eines der letzten Freistilturniere, vor den Weltmeisterschaften in Baku (17.-23. September) und somit eine letzte Standortbestimmung, die am 23. Juni in der Arena Leipzig vorgenommen werden kann.

Nitschke in der Heimat

KLICK zum Vergrößern!Weltspitze trifft sich am 23. Juni in Leipzig, darunter auch das chinesische Team unter seinem Leipziger Trainer Wolfgang Nitschke, der gleich mit 14 Ringern in die Messestadt reist. Im Team Nitschkes stehen Akteure, die bei den nationalen Titelkämpfen, aber auch den Asienmeisterschaften erfolgreich kämpften und mit Hinblick auf die Olympischen Spiele in Peking 2008 besonders motiviert sind. Der stärkste dürfte der 29-jährige Yuanyuan Wang (96 kg) sein, der in Athen Sechster der Olympischen Spiele geworden war. Wolfgang Nitschke übernahm das Amt des chinesischen Cheftrainers nach den Weltmeisterschaften 2006 in Guangzhou (China) und soll die chinesische Auswahl bei den Olympischen Spielen 2008 im eigenen Land zu Medaillen führen.

Beliebt wie lange nicht

Doch auch die Kämpfer aus traditionsreichen Ringernationen wie Aserbaidschan, Weißrussland, Griechenland, Polen, Kirgisien, Rumänien und vor allem die starken Kubaner wollen dem Grand Prix der Freistilringer ihren Stempel aufdrücken. "Die 20 Nationen sind noch nicht das Ende der Fahnenstange", erwartete Benedict Rehbein zwei Wochen vor dem Wettkampf noch weitere Meldungen – und so kam es dann auch. Ringer aus 26 Nationen sind es geworden, die am 23. Juni in der Arena Leipzig auf die Matten treten. Der 44. Grand Prix Ringen ist so beliebt wie lange nicht mehr, das zeigen diese Zahlen. Am Ende musste sich sogar sputen, wer noch am Grand Prix teilnehmen wollte. „Bei 180 Teilnehmern war Schluss und daher mussten wir auch einige ablehnen und aufs nächste Jahr vertrösten“, so Rehbein, der beispielsweise dem Team aus Indien absagen musste, das erst wenige Tage vor dem Anpfiff auf den Matten seine Meldung einreichte.

Shyyka in Position

Liest man die Teilnehmerliste, so dürften sich echte Weltklassekämpfe auf den Matten der Arena entwickeln. In der 60-kg-Klasse beispielsweise geht der zweifache Studentenweltmeister und EM-Dritte von 2001, Aliaksanr Karnitski (Weißrussland), auf die Matte. Besonders interessant könnte es im Limit bis 74 Kilogramm werden. Hier steht neben dem für Luckenwalde in der Bundesliga ringenden Titelverteidiger Krystian Brzozowski (Polen) auch ein Mann in Position, auf den sich viele Augen richten werden: der Köllerbacher Andrej Shyyka. Der 26-Jährige stammt aus der Ukraine, für die er bereits in den Jahren 1999 und 2000 Vizeeuropameister wurde. Anfang dieses Jahres erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und gewann souverän die nationalen Titelkämpfe Mitte März in Aalen. Brzozowski möchte sich sicher für die Niederlagen in den Finalkämpfen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft revanchieren. 

Kuba bringt die "Knüller"

KLICK zum Vergrößern!Die "Knüller" aber bietet das Team aus Kuba. Die Männer von der Insel haben den amtierenden Olympiasieger Yandro Miguel Quintana Ribalta (60 kg), die beiden Vizeweltmeister von 2005 Alexis Valera Rodriguez (120 kg) und Joel Romero (84 kg) sowie die WM-Dritten Garzon Caballero (66 kg) und Michel A. Batista (96 kg) an Bord.

Dreimal grün-weiß

Auch die Sachsen selbst wollen ein Wörtchen beim Grand Prix mitreden. Für Nico Graf, der zur kommenden Bundesligasaison von Taucha nach Luckenwalde wechselt, lief das Jahr 2007 bislang nicht optimal. Umso hungriger dürfte der EM-Elfte des Jahres 2005 für den Grand Prix sein. Als weitere Starter vertreten der Deutsche Vize-Juniorenmeister Hendrik Strauß (Taucha) und der Bundesligaringer Axel Frommhold (FC Erzgebirge Aue) die grün-weißen Farben des Freistaates.

Jugendcamp & Ehemalige

Die Klasse hat das Organisationsteam um Benedict Rehbein damit auf der Matte. "Nun ist es das vorrangige Ziel, die Zuschauerränge zu füllen", machte Rehbein im Vorfeld den eigenen Verband mobil. Ein Jugendcamp wurde organisiert, aber auch die ehemaligen Ringer des SC Leipzig trafen sich am Vorabend des Grand Prix. "Wir wollen uns auch wieder für eine internationale Meisterschaft bewerben", ist aus Sicht von Benedict Rehbein der Rahmen in der Arena Leipzig für eine Europa- oder Weltmeisterschaft durchaus gegeben. Doch dazu bedarf es auch einer stimmungsvollen Kulisse und für die sollen nicht nur die Fans aus Ringkampf-Deutschland sorgen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, wo das Ringervölkchen in der Ernst-Grube-Halle unter sich war, haben die Organisatoren mit einer groß angelegten Plakat- und Flyerwerbung auf das Ringerevent aufmerksam gemacht. "Da ist es durchaus von Vorteil, dass sich das Turnier nicht mehr über mehrere Tage hinzieht, sondern alle Begegnungen, bis hin zu den Finals, an einem Tag ausgetragen werden", hofft Rehbein auf viele neugierige Zuschauer aus dem sächsischen Raum, aber auch aus den benachbarten Bundesländern, die schon bei vorangegangenen Ringer-Highlights gezeigt haben, dass sie sehr begeisterungsfähig sind.

"Der Ringkampf in Sachsen steht beim Grand Prix in Leipzig auf dem Prüfstand. An uns ist es zu zeigen, dass unsere Sportart noch lange nicht zu den Randsportarten zu zählen ist, sondern in Sachsen noch immer großes Gewicht hat", ist man in Ringerkreisen optimistisch, das die Tradition dieses FILA-A-Turnieres auch in Zukunft erfolgreich fortgesetzt werden kann – denn schließlich hat man das Ringen von der Pike auf gelernt.

Jörg Richter, Holger Hähnel

www.leipzig-ringt.de

www.ringen.de


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