Maik Albrecht gewinnt Silber

Landesmeisterschaften Jugend A/B: Verband und Vereine wollen Teilnehmerschwund entgegensteuern

Siegerlisten: Jugend A / Jugend B

Gelenau. Mit einer Medaillenausbeute von zweimal Gold und zweimal Silber kehrten die Ringer des RV Thalheim und des RV Eichenkranz Lugau von den Landesmeisterschaften der Jugend A und B in Gelenau zurück. Im klassischen Stil holte Eric Fiedler von den Eichenkränzen Gold. Er war zwar im leichtesten Limit der A-Jugend (46 kg) ohne Gegner, setzte sich aber auch in den zusätzlich anberaumten Freundschaftskämpfen gegen schwerere Gegner durch. "Eric hat sich trotz seines verletzungsbedingten Trainingsrückstandes sehr gut präsentiert. Damit sollte seiner Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften nichts im Wege stehen", urteilte Lugaus Trainer Michael Radtke.

Thalheims Trainer Tino Korb (rechts) freut sich mit seinem Schützling Maik Albrecht nach dem Sieg gegen Fabian Pause (Werdau), der ihm den Silberplatz einbrachte. - [KLICK zum Vergrößern!]Er konnte sich zudem über Markus Langer (Jugend B) als zweiten Titelträger freuen, der im Endkampf der Gewichtsklasse bis 54 Kilogramm den Weißwasseraner Donath auf Schultern bezwang. Die Silbermedaillen gingen an den Thalheimer Maik Albrecht (69 kg, Jugend B) und an Eric Günther (100 kg, Jugend A) aus Lugau. Vierte Plätze erzielten für Lugau Markus Kehbel (63 kg, Jugend A) sowie für Thalheim die B-Jugendlichen Lukas Schmidt (46 kg) und Marcel Peil (58 kg). Fünfter wurde Paul Schürer (69 kg, Jugend A) vom RV Lugau.

Nur 55 Sportler waren zu den Titelkämpfen im Sportareal "Erzgebirgsblick" angetreten. Viele Verantwortliche schlagen angesichts dieser Tatsache Alarm, denn im Vergleich zum Jahr 2006 sind die Teilnehmerzahlen bei den bisher ausgetragenen Landesmeisterschaften um ein Drittel zurückgegangen. "Wir müssen hier unbedingt gegensteuern", fordert Jörg Richter, Pressesprecher des sächsischen Verbandes, die Vereine und den Verbandsspitze auf, Maßnahmen zu ergreifen. Der Geburtenknick macht sich bei den Ringern schmerzhaft bemerkbar und mitunter fehlen auch die Verantwortlichen, um beispielsweise in Schulen die Werbetrommel für die traditionsreiche Zweikampfsportart zu rühren.

Die Landesmeister 2008 der Jugend A und B im klassischen Stil. (Klicken zum Vergrößern)
Die Landesmeister 2008 der Jugend A und B im klassischen Stil. (Klicken zum Vergrößern)  

Der Aufbau kann nur wieder in den unteren Altersklassen beginnen - und da gibt es, wie etwa in Thalheim, auch Erfolge zu verzeichnen. "Wir haben jetzt bis zu 20 Kinder allein in unserer Anfängergruppe, da sieht man ja, dass Ringen nach wie vor beliebt ist", erzählt der RVT-Nachwuchstrainer Tino Korb. Auch den Verband sieht er in der Pflicht. "Man wünscht sich mitunter mehr Anerkennung für die Arbeit, die im Verein geleistet wird. Da kann der Ringer-Verband Sachsen wesentlich mehr tun", so der 40-Jährige.

Mädels in Werdau und bei Saarland Open am Start

Korb hatte eine Woche zuvor bereits Grund zur Freude, denn die Ringer-Mädchen des RVT schnitten bei den Titelkämpfen Sachsens in Werdau sehr ordentlich ab. Drei Titel gingen aus dem Westsächsischen nach Thalheim an Emilie Haase (23 kg, Altersklasse weibliche Schüler), Nicole Peil (43 kg) und Jessica Schäfer (37 kg, beide weibliche Jugend). Besonders Nicole Peil setzte sich mit viel Kämpferherz nach drei Schultersiegen durch. Im entscheidenden Duell bezwang sie die Lugauerin Jessica Langer in der dritten Runde auf Schultern, nachdem sie anfangs zurückgelegen hatte. Auch am vergangenen Sonnabend waren die "Amazoninnen" wieder unterwegs. Im fast 600 Kilometer entfernten Riegelsberg gab es für die Thalheimerinnen um Trainer Frank Graube drei Medaillen bei den offenen saarländischen Meisterschaften. Silber gewann Susann Meinel und Bronze holten Jessica Schäfer sowie Nicole Peil. Den vierten Platz belegte in einem internationalen Teilnehmerfeld Madeleine Martin.

Holger Hähnel, 12.1.2008