Zweifach-Bronze beim Brandenburg-Cup

Oliver Runge auf WM-Kurs - Kirk Reimer überrascht

Frankfurt (Oder). Mit Platz drei beim hochkarätig besetzten Brandenburg-Cup sicherte sich der Thalheimer Bundesligaringer Oliver Runge (Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm) am Wochenende den internationalen Startplatz in der deutschen Nationalmannschaft. In Frankfurt (Oder) konnte der 19-Jährige seinen teaminternen Kontrahenten Lukas Höglmeier klar hinter sich lassen. Für eine Überraschung sorte Kirk Reimer vom RV Eichenkranz Lugau. Der Deutsche Juniorenmeister schaffte es im leichtesten Limit (50 kg) ebenfalls auf den Bronzerang.

Gleich zu Beginn des Turniers musste Runge sich mit "Erzrivale" Lukas Höglmeier (Weingarten) messen. Nach drei Runden fiel die Entscheidung zugunsten des in der 1. Bundesliga für den RV Thalheim kämpfenden Sportlers. Gegen den Dänen Martin Lorenzen (Sieg mit 5:0 und 7:0) folgte eine verhältnismäßig einfache Aufgabe, ehe es gegen Ayhan Karakus (Türkei) um den Einzug in den Endkampf ging.

Der spätere Turniersieger gewann in zwei Runden, doch es fehlte nicht viel. Oft war es nur der kleine Tick Cleverness, den der ansonsten gleichwertige Türke mehr in die Waagschale warf. Danach sicherte Oliver Runge sich Platz drei mit einem knappen Erfolg gegen Tobias Fonnesbek (Dänemark). Ein internationaler Einsatz ist dem ehrgeizigen Athleten damit bereits sicher. Ob es die Europa- oder die Weltmeisterschaften werden, zu denen Runge fährt, entscheidet sich noch in dieser Woche. Momentan deutet jedoch alles auf eine Teilnahme an der WM hin, die vom 4. bis 9. August in der türkischen Millionenmetropole Ankara ausgetragen wird.

Obwohl der Eichenkranz-Athlet Kirk Reimer mit seiner Bronzemedaille ein großes Achtungszeichen setzte, dürfte ihm diese Möglichkeit verwehrt bleiben. Da Junioren-Bundestrainer Jannis Zamanduridis die Medaillenchancen für den Mattenfloh als zu gering einschätzt, wird die Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm bei EM und WM von deutscher Seite aus wohl nicht besetzt. Dabei hätte Kirk Reimer in Frankfurt sogar die Sensation schaffen können. Mit seiner Spezialtechnik, dem so genannten Doppel-Nelson, hatte Reimer den Türken Karatas Tolgahan im ersten Duell bereits kurz vor der Schulterniederlage. Doch der Halbmond-Athlet wand sich wie eine Katze wieder heraus, gewann gar noch die Runde und am Ende auch Kampf und Turnier. Nach dem Sieg über Andreas Herzog (Schifferstadt) hatte der Lugauer schließlich Bronze im Kasen.

Ohne Erfolg schied Kevin Mehlhorn (74 kg) vorzeitig aus. Sein Gegner Janeck Tomaschewski (Polen), gegen den er nach Punkten unterlag, scheiterte später im Halbfinale aus, so dass der Thalheimer nicht noch einmal in der Hoffnungsrunde antreten konnte. "Ich habe mich im Vorfeld gut gefühlt, aber es war wohl ein bisschen Kopfsache, dass es nicht zu mehr gerreicht hat", meinte Kevin nach dem Turnier, das er auf Rang 17 beendete.

Holger Hähnel, 02.06.2009.