"Loophole" will Jugend und Familien anlocken
Buntes Programm am 18. Juli beim Gartensparten-Sommer in Burkhardtsdorf - Real Life Jump'n'Run als Höhepunkt - drei Bands dabei
Als Musik-Festival
wurde das "Loophole" in den vergangenen beiden Jahren bekannt.
"Loophole" - das heißt übersetzt soviel wie Schlupfloch.
Nachdem zuletzt das Augenmerk vor allem auf alternative Musik und
politische Workshops als "Schlupfloch" in der Jugendkultur
gerichtet war, startet die dritte Auflage 2009 mit einem leicht veränderten
Konzept. Die Jugend, aber auch Familien, soll in diesem Jahr gleich an
mehreren Terminen gelockt werden. Los geht's am 18. Juli mit einem bunten
Programm beim "Gartensparten-Sommer" in Burkhardtsdorf.
Bereits im Juni 2008 leistete das Loophole mit Workshops zu brisanten
Themen wie Rechtsextremismus oder Sexismus einen Beitrag zur Jugendkultur
und zur Diskussion gesellschaftlicher Probleme. Diesmal stellen die
Veranstalter vom Verein "Kulturalternativen für Jugend und
Courage" (KAJUC), im Juli, September und November Projekte zu Medien
und Medienkompetenz in den Mittelpunkt. Unterstützt werden sie dabei
unter anderem vom Programm "Vielfalt tut gut" des
Bundesfamilienministeriums.
Der Gartensparten-Sommer startet am Sonnabend, dem 18. Juli, um 11:00 in der Nähe der Gaststätte "Teichhaus" in Burkhardtsdorf (Am Winkel 6a). Höhepunkt für die jungen Besucher soll das so genannte "Real Life Jump'n'Run" sein - ein kombinierter Wettbewerb aus einem Computerspiel und einem Teil in der freien Natur. Dabei müssen die Teilnehmer zunächst ihre Fingerfertigkeit bei "Mirror's Edge" beweisen. In diesem Computerspiel wurde die Szenesportart "Parkour" nachempfunden, bei der es gilt, einen mit zahlreichen Hindernissen gepflasterten Kurs so schnell wie möglich zu Fuß zu überwinden. Und genau diese Aufgabe ist danach auch in einer realen Umgebung zu bewältigen. "Wir werden extra eine eigene Strecke auf unserem Rasen aufbauen, auf dem sich die Jugendlichen messen können. Dazu haben wir uns erfahrene Leute aus Dresden und Chemnitz geholt, die zeigen, was man beim Parkour-Laufen beachten muss", erzählt Marcus Röder, einer der Organisatoren vom Verein KAJUC. Der Sieger wird am Ende durch Verrechnung der Zeiten beim Computerspiel und beim Parkour-Lauf ermittelt. Teilnehmen kann jeder Jugendliche oder junge Erwachsene ab 14 Jahren. Sportkleidung und eine Einwilligung der Eltern, sofern man noch nicht 18 ist, müssen aber mitgebracht werden. Ein Vordruck findet sich auf der Internet-Seite des Vereins "www.loop-hole.de" oder kann noch auf der Veranstaltung ausgefüllt werden. Für Gewinne wurde ebenfalls gesorgt. "Die Firma Roccat hat uns Preise im Warenwert von über 100 Euro gesponsert", freut sich Marcus Röder über die Unterstützer der Veranstaltung, die für alle Teilnehmer kostenlos ist. Anmelden braucht sich vorher niemand. "Wer mitmachen will, kann einfach vorbeikommen", so der 23-Jährige.
Doch nicht nur für Jugendliche soll der Gartensparten-Sommer ein Erlebnis werden. "Es wird ein Festtag für die ganze Familie. Das leibliche Wohl kommt natürlich nicht zu kurz und für die kleinsten haben wir beispielsweise einen Bastelzirkus dabei, wo man sich unter anderem in Jonglieren und Akrobatik üben kann", berichtet Organisator Michael Voitel. Zudem können die Besucher in einem Workshop eigene LED-Anstecker bauen, in einem Teezelt abspannen oder im anliegenden See baden gehen. Auch Lesungen und Kunstprojekte sind geplant.
Die Musik, schließlich ein fester und großer Bestandteil der Loophole-Festivals in den letzten beiden Jahren, soll trotz des dicht gefüllten Programms auch diesmal nicht zu kurz kommen. Auf der Bühne stehen nachmittags die Band "440HzTrio" aus Hamburg und ab 20 Uhr "UMIUMI" aus Schweden sowie "Beduart" aus Stollberg. Die Gruppen versprechen eine bunte Mischung aus Pop, experimenteller Musik, Punk und Jazz.
Mit dem Gartensparten-Sommer ist das Loophole-Jahr jedoch noch nicht zu Ende. Anfang September soll es eine Podiumsdiskussion zum Thema "Internetsperre und Computerspielverbot" mit mehreren Kandidaten für die Bundestagswahl geben. Passend dazu folgt wenige Wochen darauf eine "Eltern-LAN", bei der Eltern und auch Lehrern das Thema Computerspiele aus medienpädagogischer Sicht näher gebracht werden soll. Im November wird erneut die Musik im Mittelpunkt des Loopholes stehen, denn dann planen die Organisatoren ein großes Abschlusskonzert.
Holger Hähnel, 14.7.09.