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Bericht vom 3. Kampftag: RV Thalheim – AC 1897 Werdau

Werdau nimmt die Zähler mit

 

In der 2. Ringer-Bundesliga, Staffel Nord, hat der RV Thalheim gegen den AC 1897 Werdau deutlich mit 12:24 den Kürzeren gezogen. Dennoch wurde dem Publikum ansprechende Ringkampfkost geboten

 

von Michael Thriemer

 

Leider sind die Befürchtungen wahr geworden. Auch im zweiten Heimduell der Saison ist es dem RV Thalheim nicht gelungen, Punkte einzufahren. Somit muss man sich nach drei Niederlagen in Serie vorerst am Ende der Tabelle zurechtfinden. Ursache dafür war nicht etwa eine schwache Leistung des RVT. Im Gegenteil wurde in den machbaren Gewichtsklassen gut gepunktet, und auch insgesamt das Maximum an diesem Abend herausgeholt.
 
Allerdings musste man dem mit fünf Ausländern angetretenen Westsachsen auch viele erwartete Punkte überlassen - Jubel am Ende in der Ecke der Gäste bei ihrem ersten Erfolg seit 14 Jahren im Sportlerheim.
 
Dabei begann es nicht schlecht für die Zwönitztaler, weil Nachwuchsmann Elias Stürmer (55 kg, Freistil) gegen den amtierenden Dritten der Deutschen Männer-Meisterschaften, Kirk Reimer, einen blitzsauberen Kopfhüftschwung ziehen konnte, dann aber übertragen wurde. Warum der insgesamt unsicher agierende Kampfrichter Reitmeir in dieser Situation nur Blau und damit dem Gast eine Wertung überließ, wird sein Geheimnis bleiben, ließ allerdings schon in der ersten Aktion des Abends Unmut aufkommen. In der Folge nutzte Bundeswehrsoldat Reimer seine deutlichen körperlichen Vorteile.
 
Auch Christian Engels (120 kg, Klassisch) zeigte leicht ansteigende Tendenz und musste dem amtierenden ungarischen Meister der Junioren, Tibor Kucsera, nur einen Punktsieg zugestehen. "Es ist für micht nicht ganz einfach, aber ich werde mich weiter bemühen, voranzukommen. Es bleibt aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht allzu viel Zeit zum Trainieren, mitunter fehlen auch Trainingspartner", gab Engels zu Protokoll.
 
Weil in der Folge Peter Haase (60 kg, Klassisch) in einem Duell auf Biegen und Brechen Niklas Ohff den Vortritt lassen musste, war es im vierten Vergleich an Radek Dublinowski (96 kg, Freistil), den ersten von insgesamt drei Thalheimer Triumphen einzufahren. Wie er nach abwartendem Beginn aufdrehte und den ungarischen Nationalkader, amtierenden Junioren-Meister der Magyaren sowie EM- und WM-Teilnehmer Marton Tomin düpierte, war eine Augenweide. Besonders groß der Jubel, weil vier Sekunden vor Ende die entscheidende 12te Wertung zur technischen Überlegenheit gelang.
 
Den Wind aus den Segeln nahm den Gastgebern dann William Stier (66 kg, Freistil) mit einem vorzeitigen Erfolg nach technischer Überlegenheit, dem Ersatzmann Sven Bachmann vom RVT wenig entgegen setzen konnte.
 
Somit stand es zur Halbzeit 13:5 für Werdau, und ehe sich die Zuschauer im gut gefüllten Sportlerheim versahen, war der RVT mit Erfolgen von Petr Novák (84 kg, Klassisch) und Alexander Grebensikov (66 kg, Klassisch) auf 12:13 herangekommen. Novák brauchte nicht einmal eineinhalb Minuten, um den ehemaligen Mitteldeutschen Meister Chris Wemme nach allen Regeln der Klassiker-Kunst auseinanderzunehmen.

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Grebensikov zeigt, dass er ein echter Gewinn für die Mannschaft ist. Sein tschechischer Kontrahent Michal Novák, WM-Teilnehmer in Budapest, hatte beim 7:0 am Ende nicht nur wegen seiner unsauberen Kampfweise zurecht das Nachsehen.
 
Doch konnten die Westsachsen in den verbleibenden Duellen das schließlich klare Endergebnis sicherstellen. Der aus der Not heraus im ungewohnten Freistil eingesetzte Holger Hähnel (84 kg) kam ebenso unter die Räder wie Kevin Mehlhorn (74 kg, Klassisch). Gegen den amtierenden tschechischen Meister der Junioren und Männer, Pawel Powada, lief er in einen aus dem Stand gezogenen Kopfhüftschwung und musste die Schulterniederlage akzeptieren.
 
Dazwischen lieferte Benjamin Opitz (74 kg, Freistil) noch einmal ein ganz tolle Leistung, weil er dem vier Jahre älteren amtierenden ungarischen Meister der Junioren, Zsombor Gulyas, bis zum Ende Paroli bot.
 
Insgesamt bekamen die Zuschauer ordentliche Kämpfe zu sehen. Es bleibt allerdings festzustellen, dass Aussichten auf Erfolge nur bei optimaler Aufstellung bestehen dürften. Bereits kommende Woche steht ein weiterer Prüfstein in Lübtheen bevor.

Michael Thriemer, 29.09.13.

 

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