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Bericht vom 2. Kampftag: WKG Leipzig/Taucha – RV Thalheim

Gute Vorstellung wird nicht belohnt

 

In der zweiten Ringer-Bundesliga, Staffel Nord, hat der RV Thalheim seine zweite Niederlage einstecken müssen. In Nordsachsen hieß es nach zehn gutklassigen Duellen knapp 19:16 für die gastgebende WKG Leipzig/Taucha.

 

von Michael Thriemer

 

Wie erwartet wurde es der schwierige erste Auswärtskampf für die RVT-Athleten. In der sehr gut besuchten Sporthalle Leplaystraße in Leipzig und unterstützt von 30 mitgereisten Anhängern reichte es für die Krauß-Staffel trotz fünf gewonnener Duelle am Ende nicht zum Erfolg.
 
Trotzdem muss man dem Team attestieren, aus den Möglichkeiten beinahe das Optimum herausgeholt zu haben. Bester Beleg dafür schon das Auftaktduell von Patrick Baumann (55 kg, Freistil), dem eigentlich ein deutlicher Erfolg über den Nachwuchsakteur Darios Wedekind zugetraut worden war. Allerdings verletzte sich der Drei-Tannen-Städter im Kampfverlauf schwer am Knie und zog dennoch mit allerletzter Kraft eine Wertung, um damit beim Punktestand von 5:5 als Sieger von der Matte zu gehen.
 
Unglücklich war auch erneut Christian Engels (120 kg, klassisch), der knapp in Führung liegend kurz mit den Schultern die Matte berührte und somit gegen Nico Graf verlor.
 
Nur Winzigkeiten fehlen derzeit noch Junior Peter Haase (60 kg, klassisch), um gestandenen Männern wie Gegner Dustin Scherf Punkte abnehmen zu können. "Es war zu sehen, dass Peter neu in der Gewichtsklasse ist und die Physis verständlicherweise noch ein wenig fehlt", berichtete Frank Opitz, mitgereister Vater von Mannschaftskamerad Benjamin. Nur 0:2 hieß es am Ende der sechs Minuten Kampfzeit gegen den amtierenden Dritten der Männer-DM Scherf.
 
Daraufhin ruhten die Hoffnungen auf Radek Dublinowski (96 kg, Freistil), für den sich der junge Deutsche Erik Thiele aber als zu großer Brocken erwies. Hut ab vor der Leistung des Junioren-EM-Dritten, der trotz körperlicher Nachteile (fast 5 kg weniger Gewicht) mit sauberen Beinangriffen und konditioneller Glanzleistung 3:0-Punktsieger wurde.
 
Somit stand es kurz vor der Pause bereits 10:2 für die Messestädter und erneut war der Rückstand damit bereits bedrohlich angewachsen. In der Folge konnten die Zwönitztaler dank ihrer Asse jedoch stark verkürzen. Zunächst nahm Thomas Berger (66 kg, Freistil) seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst auseinander und siegte noch im ersten Kampfabschnitt technisch überlegen.
 
Ihm nach machten es Petr Novák (84 kg, klassisch) und Neuzugang Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch), wobei beide Duelle keineswegs Spaziergänge waren und hart erkämpft werden mussten.
 
Allerdings kassierte man praktisch im Gegenzug noch zwei deutliche Niederlagen im Freistil-Mittel- und Weltergewicht. Sven Zimmermann (84 kg, Freistil), bereits jenseits der 40, stellte sich in den Dienst der Mannschaft, hatte aber in Jan Richtsteig ein eindeutig besseres Gegenüber.
 
Dem Papier nach überraschend der Endstand bei Benjamin Opitz (74 kg, Freistil). Seinem Trainingspartner und gleichfalls amtierenden Deutschen Meister Johann Steinforth musste er die technische Überlegenheit zugestehen. Vater Frank relativierte jedoch: "Zum Einen hat Johann, den wir natürlich sehr gut kennen, doch ein paar körperliche Vorteile. Zum Anderen geriet Benni schnell in Rückstand und lief unversehens immer wieder in Konter von eigenen Angriffen, was sein Gegner auch gut gemacht hat". Solche Niederlagen sind beim jungen RVT-Mann sicher kein Beinbruch, zumal nach einer kräftezehrenden WM- und EM-Saison vielleicht auch das ein oder andere Korn fehlt.
 
Damit war die Niederlage im Gesamtstand bereits besiegelt, so dass auch der abschließende knappe Erfolg von Kevin Mehlhorn nur noch Ergebniskosmetik darstellte.
 
Kommende Woche bietet sich die Möglichkeit auf einen ersten Erfolg, einfach wird es aber gegen den daheim über Jena siegreichen AC Werdau sicher nicht.


Michael Thriemer, 22.09.13.

 

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