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Bericht vom 4. Kampftag: RV Lübtheen – RV Thalheim

Gewonnener Punkt ist Balsam für die Ringer-Seele

 

Mit einem 18:18-Unentschieden in Lübtheen fuhr der RV Thalheim die ersten Saison-Zähler in der 2. Bundesliga ein. Tobias Löffler avancierte mit einem Husarenstück gegen den Dänen Bjerrehuus zum Held des Abends.

 

LÜBTHEEN/THALHEIM – Selbst die kühnsten Optimisten hatten nicht mit diesem Ausgang gerechnet. Am vierten Kampftag holte der Ringerverein Thalheim den ersten Punkt in der Nordstaffel der 2. Bundesliga.  "Das war ganz wichtig, vor allem für die Moral jedes einzelnen", merkte man Trainer Heiko Krauß an, dass dieser Erfolg sich wie Balsam auf die zuletzt arg gebeutelte Thalheimer Ringer-Seele legte.

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Der Grundstein für diesen gewonnenen Punkt, mit dem die Drei-Tannen-Städter gleichzeitig das Tabellenende verlassen, wurde durch eine geschlossene Mannschaftsleistung in den ersten neun Duellen gelegt, ehe Tobias Löffler ein Husarenstück gegen den Dänen Bjerrehuus gelang.

Zum Auftakt gab's die erwarteten Niederlagen für Ersatzringer Elias Stürmer (55 kg) und Schwergewichtler Christian Engels (120 kg). Engels schaffte es, die technische Überlegenheit des international erfahrenen Bulgaren Daniel Bankov zu verhindern.  Peter Haase (60 kg) kam im Anschluss gegen den jungen Alexander Ginc zu seinem ersten Saisonerfolg. Abgeklärt schloss Radek Dublinowski (96 kg) mit seinem Überlegenheitssieg gegen Max Kriwoschein zum 7:7 in der Mannschaftswertung auf.

Auch Oldie Thomas Berger (66 kg, Freistil), der den immer noch verletzten Olaf Brandt vertrat, überzeugte. Mit einer knappen 1:3-Niederlage gegen Dennis Langner konnte er die Erwartungen übererfüllen. Nach diesem Vergleich ging es mit einem Zwischenstand von 10:8 in die Pause.

Es folgte ein souveräner Sieg von Petr Novák (84 kg, gr.-röm.) gegen Ceven Matthes sowie ein 3:1 von Alexander Grebensikov gegen den mit EM- und WM-Teilnahmen dekorierten Dänen Anders Ekström. Das brachte den RVT mit 15:11 nach vorn.

Nun waren wieder die Nordlichter am Zuge. Der Ex-Hallenser Sebastian Otto (84 kg, Freistil) erkämpfte Punkt um Punkt gegen den sich tapfer wehrenden angestammten Klassiker Kevin Mehlhorn – Zwischenstand 15:15.

Im vorletzten Duell erkämpfte Benjamin Opitz (74 kg, Freistil) trotz seiner 1:2-Niederlage gegen den starken Sebastian Novak einen wichtigen Zähler fürs Teamkonto. "Benni war ein paar mal kurz vor einer Wertung, da hatte Novak durch seine Routine noch Vorteile", sah Trainer Krauß den 17-Jährigen nicht weit weg vom Sieg.

Der Mattenkrimi erfuhr schließlich seinen Höhepunkt im letzten Kampf des Abends. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren in der mit 400 begeisterten Zuschauern besetzten Hans-Oldag-Halle 17:16 vorn. So knisterte es gewältig, als bis 74 Kilogramm (griechisch-römischer Stil) Frederik Bjerrehuus für Lübtheen und Tobias Löffler für den RVT ins Rund traten. Als EM- und WM-Teilnehmer fiel dem Dänen natürlich die Favoritenrolle zu. Doch Löffler, der vor zwei Wochen noch mit einer Virusinfektion zu kämpfen hatte, offenbarte großen Kampfeswillen. "Heute hat Tobi echt die Brechstange ausgepackt", zollte Krauß seinem Schützling Respekt. Zur Pause nach drei Minuten hieß es noch 0:0, doch dann zog Löffler einen Kopfhüftschwung, fing seinen Gegner ab und lag damit 6:0 in Front. Das hätte sogar den Gesamtsieg für Thalheim bedeutet, doch mit einer Bodentechnik kam Bjerrehuus kurz vor Schluss auf 4:6 heran, so dass das Unentschieden unter dem Jubel der Hand voll mitgereister RVT-Fans heraussprang.

Drei Begegnungen stehen für die Zwönitztaler in der Hinrunde noch aus. Kommende Woche trifft man zu Hause auf den Tabellenzweiten Pausa/Plauen, ehe es am Sonntag darauf (20. Oktober) in Jena richtig um die Wurst gehen dürfte. Am 26. Oktober geht es dann zu Hause gegen Markneukirchen.

Statistik:

55/f: Asenov – Stürmer 4:0 (TÜ), 60/k: Ginc – Haase 0:3 (PS), 66/f: Langner – Berger 3:1 (PS), 66/k: Ekström – Grebensikov 1:3 (PS), 74/f: Novak – Opitz 2:1 (PS), 74/k: Bjerrehuus – Löffler 1:2 (PS), 84/f: Otto – Mehlhorn 4:0 (TÜ), 84/k: Matthes – Novák 0:4 (TÜ), 96/f: Kriwoschein – Dublinowski 0:4 (TÜ), 120/k: Bankov – Engels 3:0 (PS)

Fotos: von Uwe Bremer (Torgelow)

Holger Hähnel, 06.10.13.

 

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