Bericht vom 6. Kampftag: KSC Motor Jena – RV Thalheim
Starke Leistung bleibt dieses Mal unbelohnt
Mit 16:21 haben Thalheims Zweitliga-Ringer nach zuletzt einem Sieg und einem Unentschieden in Jena wieder verloren und nehmen damit einen Kampftag vor dem Ende der Hinrunde den Platz am Tabellenende ein
von Michael Thriemer
JENA – Auch fünf Einzelsiege haben nicht zum erhofften Auswärtssieg beim bis dato Tabellenletzten gereicht. Trotz einer guten Vorstellung unterlag die Zehn der Zwönitztaler am Sonntag dem KSC Motor Jena mit 16:21. Die Thüringer ihrerseits ziehen mit diesem Resultat vorerst in der Tabelle wieder vorbei. Von einem Abstiegsduell konnte von Anfang an keine Rede sein.
Dabei hatte es vor gerade einmal 160 Zuschauern, davon knapp 50 lautstarke aus dem Erzgebirge, dieses Mal ausgezeichnet begonnen. Elias Stürmer (55 kg) war dem etwas jüngeren Joel Wrensch im Duell zweier Nachwuchsringer mit taktisch kluger Kampfweise technisch überlegen und feierte damit seinen ersten Sieg der Saison.
Die Führung übernahm der Gastgeber in der Folge mit zwei deutlichen Erfolgen. Zunächst war Christian Engels (120 kg) gegen DRB-Auswahlringer Toni Bernhardt ohne Chance. Unglücklich hingegen die Niederlage von Peter Haase (60 kg), der diesmal kein Mittel gegen die taktische Marschroute von Routinier Robert Lehmann fand. Hier hatten die Thalheimer wohl mit einem Sieg gerechnet.
Geburtstagskind Radoslaw Dublinowski (96 kg) war im Anschluss vom Pech verfolgt. Gewohnt abgeklärt sammelte er Punkt für Punkt, musste aber kurz vor Kampfende eine Wertung abgeben - somit nur 2:1 statt einem möglichen 3:0 für die Mannschaft. Dank ihres Protagonisten und Trainers Mario Koch erhöhte Jena zur Pause auf 12:6. Dennoch bestand noch eine Sieghoffnung beim mitgereisten Anhang.
Nahrung bekam diese durch zwei eindeutige Triumphe nach der Halbzeitpause. Die Klassiker Petr Novák (84 kg) und Alexander Grebensikov (66 kg) brachten den RVT gar wieder mit 14:12 in Führung. Beeindruckend besonders der bislang unbesiegte Tscheche in Reihen der Erzgebirger, der seinen Widerpart Thomas Leffler nach reichlich viereinhalb Minuten beim Zwischenstand von 5:0 Punkten dermaßen aufgearbeitet hatte, dass dem guten Kampfrichter Daniel Keim (TuS Bönen) vollkommen zurecht nichts anderes als die Disqualifikation wegen Passivität übrigblieb.
Als im vorletzten Vergleich Benjamin Opitz (74 kg, Freistil) dem eindeutig favorisierten Rüdiger Kabus kurz vor Schluss die entscheidende Wertung mittels eines energischen Beinangriffs abnahm, schien sogar ein Auswärtssieg im Bereich des Möglichen. Phänomenal der Auftritt des jungen Mannes, der bis zum Schluss alles probierte und dafür belohnt wurde.
Doch fand der Held von Lübtheen, Tobias Löffler (74 kg, Klassisch), dieses Mal keine Mittel gegen den überaus starken Tschechen Karel Hanak und somit war auch das Gesamtduell verloren. "Das war trotz allem ein starkes Stück, wenn auch nicht mit dem besseren Ende für uns. Es waren gute Duelle unserer Mannschaft dabei", meinte der genesene Chef-Coach Heiko Krauss nach den zehn Kämpfen.
Somit bleibt die Hoffnung, kommende Woche im Heimkampf gegen die zuletzt zweimal deutlich unterlegenen Markneukirchener weitere Zähler einheimsen zu können.
Thalheim II ohne Chance gegen Frankfurt
Beim 12:28 im Sportlerheim wurde klar, dass zwischen den beiden Spitzenteams der Liga und dem Rest des Feldes doch deutliche Leistungsunterschiede bestehen. Die Sportschüler aus Brandenburg nutzten dabei auch die personellen Probleme der Gastgeber konsequent aus.
Da beide Parteien jeweils im Weltergewicht einen Sportler vermissen ließen, stand es zur vorgezogenen Pause nach vier Duellen bereits 0:16. Unter anderem hatte der 56-jährige Rüdiger Möhring kaum Möglichkeiten, seinem fast vier Jahrzehnte jüngeren Pendant beizukommen.
Dominic Korb wiederum war im Limit bis 60 Kilogramm ohne Fortune, als er seinen Gegner fast auf Schultern hatte, dann aber übertragen wurde und seinerseits die Hallendecke gezeigt bekam.
Nach der Pause lieferten die Top-Athleten der Drei-Tannen-Städter, Thomas Berger (66 kg) und Kevin Mehlhorn (84 kg), überzeugende Vorstellungen. Beide wurden mit sehenswerten Aktionen Sieger nach technischer Überlegenheit. Doch ließen sich die Gäste die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Den dritten Einzelsieg steuerte der kampflos siegende Alois Stürmer bei und gestaltete das Endresultat damit in einem erträglichen Rahmen.
Jugendliga-Team mit zwei Niederlagen
Wie erwartet schwer hatte es die Wettkamfgemeinschaft Lugau/Thalheim bei gegen die beiden Teams von der Tabellenspitze. Sowohl gegen Greiz (11:29) als auch Gastgeber Pausa/Plauen (14:25) setzte es zwei recht klare Niederlagen.
"Dennoch konnten wir uns im Vergleich zum Vorjahr zumindest gegen die Vogtländer etwas steigern, sind aber nicht so weit, diese beiden richtig zu ärgern", meinte RVT-Trainer Tino Korb.
Einzelergebnisse: auf liga-db
Michael Thriemer, 13.10.13. Fotos: SK Fotografie