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Bericht vom 7. Kampftag: RV Thalheim - AV Germania Markneukirchen

Erzgebirger beschließen Hinrunde mit Erfolg im Sachsenderby

 

Mit einem 19:17 gegen den AV Germania Markneukirchen schaffte der RV Thalheim den Sprung weg vom Tabellenende in der 2. Bundesliga Nord. Dabei mussten die Krauß-Schützlinge das Fehlen eines Punktgaranten verkraften.


THALHEIM - Zum dritten Mal in dieser Saison konnte der RV Thalheim Zählbares in der 2. Bundesliga einfahren. Und zum dritten Mal kamen diese Punkte nach einem echten Mattenkrimi zustande. "Endlich wieder weg vom Tabellenende!" war dann auch die einhellige Meinung der Einheimischen, denn mit diesem Erfolg lässt man den KSC Motor Jena vorerst hinter sich und rangiert zum Ende der Hinrunde auf Platz 7.

Die Sportler und Trainer aus der Drei-Tannen-Stadt lagen sich nach dem alles entscheidenden Sieg von Tobias Löffler (74 kg, griechisch-römisch) in den Armen und feierten diesen Triumph noch lange. Der 24-Jährige ging mit der ganzen Last, die Entscheidung herbeiführen zu müssen, gegen den Markneukirchner Neuzugang Daniel Schlemmer auf die Matte. Genau 17:17 hieß es vor diesem zehnten Duell auf der Anzeige, so dass der Krimi seinem Höhepunkt entgegenging. "Tobi hat sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und seine Erfahrung clever ausgespielt", schilderte der mitfiebernde Trainer Heiko Krauß das Abschlussmatch. Die größere Aktivität und ein punktgenauer Angriff in der ersten Halbzeit gaben den umjubelten Ausschlag zugunsten von Löffler.

Zur Pause hatten die Hausherren im Sportlerheim bereits mit 13:5 geführt. Unterlegen war im ersten Duell (55 kg) Thalheims Nachwuchsringer Elias Stürmer dem Ungarn Attila Kovacs nach reichlich zwei Minuten.

Ganz besonders konnte sich Christian Engels (120 kg) über seinen ersten Saisonsieg freuen, den er taktisch klug gegen den jungen Christoph Matz einfuhr. Mit vielen technischen Leckereien waren die Erfolge von Peter Haase (60 kg) und Thomas Berger (66 kg, Freistil) gespickt. Berger fehlten gegen den Vogtländer Heiko Holzapfel nur Nuancen zum vorzeitigen Erfolg. Allerdings hatte er sich nach einem förmlichen Sturmlauf zu Kampfbeginn und einem Konter von Holzapfel in der gefährlichen Lage wiedergefunden, aus der er sich nur mit viel Krafteinsatz wieder befreien konnte. Auch Radek Dublinowski (96 kg) trug mit seinem 11:0-Arbeitssieg gegen Björn Hauck zum positiven Pausenresultat bei.

Nach der Pause folgte einer der Knackpunkte des ganzen Kampfes. Die beiden besten Mittelgewichtler der Liga, Petr Novák für Thalheim und Marian Mihalik für Markneukirchen, trafen aufeinander. Respektlos ging Novák gegen den Dritten der Militär-WM von 2010 vorwärts. Dieser wusste sich nur durch Passivität zu helfen und wurde dafür vom Unparteiischen Michael Günther (Artern) mehrfach ermahnt und verwarnt. Als der Thalheimer bereits mit 2:0 in Front lag, zeigte Günther zum vierten Mal "blau passiv" an - das bedeutete nach dem neuen Regelwerk die Disqualifikation von Mihalik und damit vier Punkte aufs Thalheimer Konto. "Petr ist momentan einfach in überragender Verfassung", kommentierte RVT-Mannschaftsleiter Falko Berthel das Ergebnis von Novák, mit dem kaum jemand gerechnet hatte.

Nach dieser 17:5-Führung stachen drei vogtländische Trümpfe mit je vier Zählern - auch weil die Hausherren auf Alexander Grebensikov verzichten mussten, der zeitgleich den Turniersieg beim Kristjan-Palusalu-Memorial in Tallinn (Estland) holte. Für ihn sprang der angeschlagene Sven Bachmann (66 kg, gr.-röm.) in die Bresche, musste aber stilartfremd die Überlegenheit des Markneukirchner Neuzugangs Tony Ploke anerkennen.

Bis 84 kg (Freistil) brachten die Germanen ihren Trainer und Ex-Europameister André Backhaus, gegen den Thalheims Vereinschef Holger Hähnel, per Beinangriff überraschend die erste Wertung holte. Anschließend konnte "Backe", der die Halle aufgrund zweier unglücklicher Zusammenstöße mit einem blauen Auge verließ, jedoch mit Einsteigern am Boden das klare 13:1 herstellen.

Im vorletzten Kampf unterlag Benni Opitz (74 kg, Freistil) dem polnischen Auswahlringer Andrzej Grzelak, so dass das 17:17 vorm Abschlussduell hergestellt war - Ende bekannt.

Für den RVT geht es kommenden Samstag zum schweren Auswärtskampf nach  Greiz. Dann werden auch die Stilarten in den Limits 55, 60, 96 und 120  Kilogramm getauscht und damit die Karten - zumindest zum Teil - neu  gemischt.

Einzelergebnisse: liga-db.de

RVT, 27.10.2013. Fotos: SK Fotografie Sachsen
 

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