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Bericht 1. Kampftag: 1. Luckenwalder SC – RV Thalheim (10.10.20)

 

Thalheim I landet zu Saisonbeginn einen Volltreffer

Auch ohne Fanunterstützung gewinnt der RV Thalheim am ersten Kampftag der abgespeckten Runde in der Regionalliga Mitteldeutschland in Luckenwalde überdeutlich und unerwartet mit 19:8. Thalheim II hatte in der Landesliga Sachsen mit einem 20:10 in Weißwasser vorgelegt. Beide Teams überraschten nicht nur bei der Aufstellung.

 
von Michael Thriemer
 
LUCKENWALDE – Vielleicht hatten die Verantwortlichen der Luckenwalder Befürchtungen, die Thalheimer Fans könnten wie in der Vorsaison die Mehrzahl der Fans im Fläming stellen, vielleicht waren sie aber auch einfach nur mit den Anforderungen durch die Corona-Pandemie zu stark gefordert. Jedenfalls entschieden sie kurzfristig via Mitteilung an Thalheims Vereinschef Holger Hähnel, am Kampfabend keine Gästefans in der Fläminghalle zuzulassen. Und das, obwohl gar nicht alle Karten für die genehmigten 150 Zuschauer beim Vorverkauf am Freitag über den Verkaufstisch gingen.

Im Gegenteil, 48 gingen in den freien Verkauf am Samstag und letztlich war die Halle mit 142 Zuschauern nicht ausverkauft. Sicherlich hatten sich einige Thalheimer die Reise nach Brandenburg vorgenommen und wurden kurzfristig enttäuscht – der LSC entschuldigte sich dafür und bot einen Livestream im Internet an, musste aber hinsichtlich dessen Qualität Abstriche machen. Die Thalheimer Verantwortlichen werden diese Erfahrung sicherlich in die Überlegung für kommende Heimkämpfe einfließen lassen, schließlich ist spätestens zum Heimkampf gegen Gelenau damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Karten das Angebot (240 Stück) überschreiten wird, die aktuellen Geschehnisse im Erzgebirgskreis einmal außen vor gelassen.

Ungeachtet dessen brillierten die zehn Erzgebirger auf der Matte und sind nach dem klaren Auswärtssieg gegen Luckenwalde seit deren Rückkehr in die Regionalliga vor über zwei Jahren weiter ungeschlagen. Relativierend muss natürlich erwähnt werden, dass die Gastgeber nicht ihr Top-Aufgebot gebracht hatten. Schon zur Halbzeitpause waren beim Zwischenstand von 13:2 die Weichen in Richtung Auswärtssieg gestellt. Dafür verantwortlich waren ein Gastringer, ein Neuzugang, ein Rückkehrer und ein sich weiter steigerndes Talent:

Erst kürzlich wurde der Gaststarter-Vertrag mit Adam Bienkowski vom KFC Leipzig (57 kg, Freistil) festgezurrt. Da die Messestädter dieses Jahr nicht antreten, und nicht unerheblicher Personalbedarf bestand, wurde kurzfristig eine Verpflichtung des Zehntplatzierten bei der Europameisterschaft 2012 möglich. Der Bruder des zu früheren Erstliga-Zeiten in Thalheim aktiven "Krzyszek" erfüllte denn auch gleich die in ihn gesetzten Erwartungen und hatte die technische Überlegenheit nach knapp eineinhalb Minuten gegen den Nachwuchsakteur Patrick Weigt hergestellt.

Der bereits vorgestellte zweite Neuzugang, Karl Marbach (130 kg, klassisch), stand nur wenig nach und sammelte nach reichlich vier Minuten die entscheidende zehnte Wertung zum 15:0. Besondere Freude herrschte in der Folge bei allen Anhängern und im Hause Haase selbst, als Peter (61 kg, klassisch) nach fast zweijähriger Pause, unterbrochen nur durch eine kurze Rückkehr, wieder auf die Matte trat. "Peti" legte sich seinen jungen Gegner quasi zurecht, zog nach der Hälfte von Durchgang eins eine Kopfschleuder und legte seinen Gegner auf beide Schultern – ein Lob!

Erst gegen Ende der Begegnung mit Oliver Kock büßte Radek Dublinowski (98 kg, Freistil) seine knappe Führung aus der ersten Halbzeit ein und musste seinem deutlich jüngeren Pendant den Vortritt lassen. Das engste Duell des Abends lieferte sich Florian Pohl (66 kg, Freistil) mit Zelimkhan Soluer vom LSC. Nur drei Einserwertungen fielen, die letzten beiden für den jungen Hofer und damit stand der vierte Sieg im fünften Vergleich des Abends fest.

Nach der Pause gelangen zwar nur noch zwei Erfolge, aber diese reichten aus, um sicher ins Ziel zu kommen. Erst demontierte Chris Schneider (86 kg, klassisch) den stilartfremd antretenden Alexander Biederstädt, unmittelbar danach hielt Neuzugang Lukas Schöffler (80 kg, Freistil), der in dieser Saison den verletzten Benni Opitz vertreten wird, den jungen Ansgar Reinke nieder und sorgte damit für die Vorentscheidung. Vor ihm zeigte Niklas Ohff (71 kg, klassisch) eine gute Vorstellung gegen den starken Erik Weiß und verlor nur mit 4:7 Punkten, während im Anschluss beide Weltergewichtskämpfe verloren gingen.

Letztlich ein Auftakt, der Appetit auf mehr macht. Bereits an diesem Samstag um 19:30 Uhr kommt der ebenfalls siegreiche (19:6 in Gelenau) Tabellenführer SV Luftfahrt Ringen Berlin ins Sportlerheim.

Hier geht's zu den Einzelresultaten aus Luckenwalde: liga-db.de

 
Michael Thriemer, 12.10.2020. Fotos: Simone Reinke.
 

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