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Saisonvorschau 2020/21 (02.09.2020)
 

Außergewöhnliche Saison soll Anfang Oktober starten

Nach sprichwörtlich "zähem Ringen" um die Modalitäten stehen nunmehr die Details für die Ringkampf-Saison der Mannschaften im Jahre 2020 fest. Im Oktober beginnt eine kurze, aber dafür knackige Runde. 

 
von Michael Thriemer
  

THALHEIM – Mit einem inzwischen sowohl von der Stadt Thalheim als auch vom Gesundheitsamt genehmigten Hygiene-Konzept kann der Ringerverein Thalheim sowohl in der Regional- als auch in der Landesliga Sachsen im Sportlerheim an der Stollberger Straße an den Start gehen. Vor dem Saisonbeginn beantworten wir die wichtigsten Fragen für alle Anhänger des Ringkampfsports in Thalheim.


Wie lief die bisherige Vorbereitung auf die Saison?

Nachdem ab Mitte Mai wieder ein Mattentraining unter Auflagen möglich war, wobei natürlich an den einzelnen Standorten unterschiedliche Bedingungen herrschten, befinden sich inzwischen alle Akteure in den letzten Zügen der Vorbereitung. Das traditionelle Juli-Trainingslager auf Usedom fiel zwar ins Wasser, dafür fand in heimischen Gefilden eine gelungene Alternative statt. Zwar sind zwangsläufig nicht alle Ringer auf demselben Stand, dennoch zeigt sich Cheftrainer Steffen Richter optimistisch: "Bis dato kann man angesichts der Umstände zufrieden sein, wir sehen uns sportlich recht gut gerüstet."


Wie sieht die Organisation der Wettkämpfe in der Mannschaftsserie 2020 aus?

Auf der entscheidenden Ligatagung vor drei Wochen in Schkeuditz gab es zunächst unterschiedliche Ansichten, wie man die Saison vom Ablauf her gestalten könnte. Zeitweise schien sogar ein eingebrachter Vorschlag, in Turnierform mit bis zu vier Teams an einem Kampftag und -ort zu ringen, eine Mehrheit zu finden. Dies war allerdings unter anderem für den RV Thalheim allein aus Zeit- und Kostengründen nicht darstellbar. Letztlich gab es eine Entscheidung für eine reguläre Runde, der sich allerdings nicht alle Mannschaften aus verschiedenen, teils nachvollziehbaren, Gründen anschließen wollten. Stand heute geht es in der Regionalliga Mitteldeutschland am 10. Oktober 2020 mit fünf Teilnehmern los (Luckenwalde, Pausa/Plauen, Luftfahrt Berlin, Gelenau und dem RV Thalheim), dies bedeutet acht Kampftage bis Mitte Dezember. Kampfbeginn wird im Regelfall wie gehabt am Samstagabend um 19:30 Uhr sein. Die Drei-Tannen-Städter treten am 10. Oktober zunächst auswärts in Luckenwalde an, bevor am 17.10. der erste Heimkampf gegen Luftfahrt Berlin auf dem Programm steht.

In der Landesliga Sachsen gibt es insgesamt acht Mannschaften, die sich in zwei Vierer-Staffeln um die Plätze duellieren werden – am Ende wird in Überkreuzkämpfen ein Meister ermittelt (Halbfinale, Finale). Die zweite Thalheimer Vertretung ist in Staffel B einsortiert und trifft dort auf Rotation Greiz II, die WKG Weißwasser/Cottbus und Gelenau II/Chemnitz. In der anderen Staffel (A) kämpfen Lugau, Werdau, Aue II und der AC Taucha. "Sicherlich ist es eine durchaus gewöhnungsbedürftige Situation, aber allemal besser als gar nicht zu ringen. Die Sportart sollte dadurch auf dem Schirm bleiben", zeigt sich Steffen Richter auch hier optimistisch.


Wie ist der Kader aufgestellt, welche Zielstellungen gibt es?

Nach dem letzten Stand der Dinge geht der RVT mit insgesamt drei feststehenden Neuzugängen in die Kämpfe. Bereits bekannt sein dürfte Tim Hamann vom RV Eichenkranz Lugau, der sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und unter anderem bei den Deutschen Meisterschaften konstant gute Platzierungen erzielt hat. So stehen für das Jahr 2018 die Vizemeisterschaft bei der Jugend A sowie Platz fünf bei den Junioren, für 2019 Platz drei bei den Junioren, jeweils im freien Stil, zu Buche. Hamann (19 Jahre alt) trainiert in Leipzig und ist sächsischer Landeskader. Er besetzt die mittleren Gewichtsklassen. Ebenfalls bereits die Runde gemacht haben dürfte der Name von Karl Marbach. Er kommt vom KFC Leipzig zu uns ins Erzgebirge, Heimatverein ist jedoch der Greifswalder RV. Für ihn holte der 20-jährige Klassiker Gold bei der DM der Jugend A 2017 und im Vorjahr die Vizemeisterschaft bei den Junioren. Marbach soll im Schwergewicht zum Einsatz kommen.

Für die unteren Gewichtsklassen im klassischen Stil kommt der Ungar Milán Nemeth ins Erzgebirge. Er wird vorwiegend die 57-kg-Klasse besetzen. Möglicherweise wird es kurzfristig noch weitere Neuverpflichtungen geben, denn für Sportler aus Vereinen, die in diesem Jahr pausieren, besteht ein Gaststartrecht. Verlassen hat uns indes Ondrej Dadák, der nach Lugau geht.

Insgesamt ist dieses Jahr also mit vielen Überraschungen hinsichtlich der Kader der Mannschaften zu rechnen. Grund hierfür ist zum einen, dass zahlreiche Athleten auf dem Markt sind, deren bisherige Vereine nicht an den Start gehen. So ist die erste Bundesliga aufgrund vor allem coronabedingter Rückzüge geschrumpft, ebenso wie die Regionalliga Mitteldeutschland, hier sogar um die Hälfte. Logischerweise suchen noch allerhand Kämpfer nach Vereinen, so dass eine seriöse Aussage über mögliche Chancen derzeit gar nicht möglich ist. "Es wird noch einige Bewegungen geben und die Fans können sich durchaus auf den ein oder anderen Top-Mann freuen. Unser Grundgerüst steht, und das ist auch gut so", will Steffen Richter auch noch keinen Ausblick wagen, freut sich aber sicher wie die Anhänger auch auf ein Comeback von Peter Haase, der nach langer Verletzungspause wieder angreifen will.

Personell ändert sich für die zweite Vertretung nicht allzu viel, man setzt hier wie gehabt auf den eigenen Nachwuchs – diesbezüglich ist wieder mit dem ein oder anderen neuen Gesicht zu rechnen.


Wie sieht das Hygienekonzept aus, womit sollten Besucher der Heimkämpfe rechnen?

Noch immer sind die Auswirkungen von Covid-19 in aller Munde. Veranstaltungen mit vielen Gästen, vor allem in der nun anstehenden Hallensaison, sind ohne Auflagen und entsprechende Konzepte nicht machbar. Daher hat der RV Thalheim bei Stadt und Gesundheitsamt ein Hygienekonzept vorgelegt, welches genehmigt wurde und entsprechend umgesetzt werden muss.

So soll die maximale Besucherzahl auf 240 begrenzt und mit den entsprechenden Abstandsregeln ergänzt werden. Im Einlassbereich, betrifft Haupteingang und Treppenhaus, wird es eine Einbahnstraßenregelung geben – Besucher müssen während und nach den Wettkämpfen die Halle über die Freitreppe Richtung Fußballplatz verlassen. Zudem werden Kontaktdaten der Besucher erfasst, damit im Fall der Fälle eine Infektionskette nachverfolgt werden kann.

Die Thalheimer sind sich wie ihre Vereinskollegen darüber im Klaren, dass es für alle Beteiligten ganz neue Erfahrungen geben wird. Immer wieder ist mit neuen Erkenntnissen und Problemlagen zu rechnen, auf die es zu reagieren gilt. Dennoch lautet die oberste Zielstellung, die Durchführung der Saison nicht zu gefährden.


Welche weiteren Besonderheiten gibt es?

Die Eintrittspreise bleiben im Vergleich unverändert, die Nutzung des Vorverkaufs wird empfohlen. Zudem wird wohl die übliche Pausenzeit verlängert, um die Matte säubern zu können und allen Besuchern genügend Zeit zur Verpflegung und Besuche der sanitären Einrichtungen unter Berücksichtigung der Hygieneauflagen einzuräumen. Das übliche Abklatschen mit Trainern und Betreuern muss entfallen. Auch die Kampfrichter sind involviert, tragen laut Auskunft von Sachsens Kampfrichter-Referent Jörg Jähnichen Mund- und Nasenschutz oder Visier und peilen die Nutzung elektronischer Handpfeifen an, um die Aerosolbelastung und damit die Übertragung von Viren zu vermeiden.


Wie lauten die Ansetzungstermine für die Heimkämpfe?

RV Thalheim, erste Mannschaft, Regionalliga Mitteldeutschland (Kampfbeginn 19:30 Uhr):
17.10.2020 vs. Luftfahrt Berlin
07.11.2020 vs. WKG Pausa/Plauen
21.11.2020 vs. Luckenwalder SC1
19.12.2020 vs. RSK Gelenau (18:30 Uhr!)

RV Thalheim II, Landesliga Sachsen (Vorrunde, Staffel B, Kampfbeginn 17:30 Uhr):
03.10.2020 vs. RSK Gelenau II / Chemnitz (19:30 Uhr!)
17.10.2020 vs. RSV Rotation Greiz II
07.11.2020 vs. WGK Weißwasser/Cottbus

- im Anschluss ab Dezember eventuelle Finalkämpfe gegen Platz 1+2 Staffel A, Terminierung steht noch nicht fest -

Michael Thriemer, 31.08.2020.

 

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