Bericht 6. Kampftag: RV Thalheim – RC Germania Potsdam (23.10.21)
Arbeitssieg mit Überraschungen und Sprung auf Medaillenrang
In der Regionalliga Mitteldeutschland hat sich der RV Thalheim mit einem 16:12 gegen den RC Germania Potsdam den dritten Heimsieg der Saison gesichert. Bei einem der Drei-Tannen-Städter schien an diesem Abend der Knoten zu platzen.
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THALHEIM – Die Thalheimer Zweikämpfer behalten zu Hause weiter ihre weiße Weste. Zwar erklärte am Samstag Kampfrichter Andy Friedemann aus Weißwasser jeweils fünf Athleten aus beiden Mannschaften zu Siegern, doch die höheren Einzelerfolge gaben schließlich den Ausschlag zu Gunsten der Gastgeber. Mit dem 16:12-Erfolg gegen die jungen Potsdamer, bei denen drei Ringer unter 18 Jahren alt waren, rückte das Team von Trainer Steffen Richter in der Tabelle wieder zwei Plätze nach vorn und nimmt nach sechs Kampftagen den Bronzerang ein.
Eine positive Überraschung sah Trainer Steffen Richter in seinem „Superschweren“ Chris Schneider. „Er hat gegen Ricardo Melz von Anfang an gezeigt, wo’s langgeht – beeindruckend, schließend ist Melz als ausgewiesenes Schlitzohr bekannt“, so Richter. Schon nach zehn Sekunden legte der Thalheimer gegen den ehemaligen deutschen Spitzenringer los, ging per Abwehr am Mattenrand in Führung und ließ sich auch danach nicht von den mehr als 21 Kilogramm Gewichtsnachteil beirren. Geistesgegenwärtig fing Schneider einen riskanten Wurfversuch des Potsdamers ab. Aus der Festhalte gab es für Melz kein Entrinnen – Schultersieg und lauter Jubel für Thalheim.
Gleich danach wurden die Fans im Sportlerheim mit technischen Leckerbissen verwöhnt. Milan Nemeth (61 kg) ließ Domenik Budack nicht den Hauch einer Chance und kam mit schnellen Würfen aus dem Boden zur vorzeitigen Überlegenheit. Nachdem Radek Dublinowski (98 kg) eine Punktniederlage hinnehmen musste und anschließend Florian Pohl (66 kg) vier kampflose Zähler einstrich, konnte der Halbzeitstand von 12:3 schon etwas beruhigen.
Dass direkt nach der Pause das Highlight des Abends wartete, war vorher wohl nicht zu erwarten. Schließlich hatte Kevin Mehlhorn (86 kg) die letzten beiden Aufeinandertreffen mit Simon Papsdorf verloren und ging daher nicht als Favorit in dieses Duell. In der vierten Kampfminute schien bei ihm aber der sprichwörtliche Knoten zu platzen, denn mit zwei spektakulären Wurftechniken, in Ringersprache „Souplesse“ genannt, düpierte er seinen Kontrahenten und wurde gefeierter 9:1-Punktsieger. „Kevin hat sich endlich selbst belohnt und gezeigt, was er technisch drauf hat“, freute sich der Trainer für seinen Schützling.
Auf 15:3 war damit die RVT-Führung angewachsen, doch die Brandenburger hatten noch einige Asse im Ärmel und zumindest rechnerisch wäre noch ein Sieg der Gäste gut möglich gewesen. Zunächst unterlag Thalheims Neuzugang Leon Lange (71 kg) trotz starker Leistung sehr knapp mit 2:3 gegen Justus Wydmuch. Ganz eng ging es auch zwischen Krystian Brzezinski (80 kg) und Aziz Golmohammadi zu. Der Pole überzeugte trotz erheblichen Gewichtsnachteils kämpferisch und gewann verdient mit 8:6, was in diesem Moment bereits den Teamerfolg für Thalheim sicherstellte. Die beiden hohen Niederlagen zum Abschluss bis 75 Kilogramm ärgerten den Trainer dennoch etwas. „Tim Hamann ist unglücklich in einen Konter seines Gegners gelaufen“, kommentierte er die Schulterniederlage seiner Freistilers gegen Leo Guthke. Im letzten Kampf unterlag Klassiker Niclas Eichhorn gegen den rumänischen Spitzenringer Radu Cataraga mit 0:18.
Statistik:
RV Thalheim – RC Germania Potsdam 16:12
57 kg/f: Löffler – Murtazaliev 0:1 (PS)
61/k: Nemeth – Budack 4:0 (TÜ)
66/f: Pohl – unbesetzt 4:0 (KL)
71/k: Lange – Wydmuch 0:1 (PS)
75/f: Hamann – Guthke 0:4 (SSi)
75/k: Eichhorn – Cataraga 0:4 (TÜ)
80/f: Brzezinski – Golmohammadi 1:0 (PS)
86/k: Mehlhorn – Papsdorf 3:0 (PS)
98/f: Dublinowski – Mahmudov 0:2 (PS)
130/k: Schneider – Melz 4:0 (SSi)
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