Bericht 12. Kampftag: RV Hannover – RV Thalheim (09.11.24)
RVT feiert klaren Sieg in Hannover
In der Regionalliga haben die Erzgebirger einen 24:7-Sieg eingefahren. Dabei hatten sie auch Widerstände zu meistern.
von Paul Steinbach ("Freie Presse")HANNOVER – Nach zuletzt zwei Niederlagen ist der Ringerverein Thalheim in der Regionalliga zurück auf der Siegerstraße. Am Samstag erkämpfte sich das Team von Trainer Steffen Richter einen klaren 24:7-Erfolg beim Liga-Neuling in Hannover. „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Es ist deutlicher ausgefallen, als ich gedacht hatte“, erklärte der Coach.
Beim noch sieglosen Tabellenletzten hatten die Erzgebirger allerdings mit einigen Widerständen zu kämpfen. Verletzungsbedingt konnte das Team nicht in Bestbesetzung auf die Matte, zudem mussten Ringer in Gewichtsklassen antreten, in denen sie sonst nur den Kollegen die Daumen drücken. Dem Vorhaben, in Hannover einen Wettkampferfolg einzufahren, tat das allerdings keinen Abbruch. Richter: „Wir wollten nicht die Mannschaft sein, gegen die das Tabellenschlusslicht den ersten Sieg einfährt. Am Ende lief alles optimal für uns.“
Exemplarisch hierfür war der Zweikampf zwischen dem Thalheimer Steve Brylla und dem Hannoveraner Nikita Tytiuk in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm Freistil. Nach Punkten hatte Brylla mit 5:13 schon hoffnungslos zurückgelegen, doch dann erkannte er eine sich bietende Gelegenheit und erkämpfte sich noch einen Schultersieg. „Es waren überraschende Ergebnisse dabei“, sagte Richter. „Das alles hat uns in die Karten gespielt.“
Dabei war der Kampf trotz der Tabellensituation kein leichter. Im Gegensatz zu den anderen Teams waren die Hannoveraner nämlich ein noch gänzlich unbekannter Gegner für die Thalheimer. „Kennt man den Gegner, weiß man das Leistungsvermögen einzuschätzen. Aber ein Liga-Neuling ist schwer einzuschätzen, da kommt eine gewisse Unsicherheit auf, auf welchen Gegner man dort trifft und wie die Kämpfe ausgehen“, erklärte der Thalheimer Coach.
Ein entscheidender Faktor für den letztlich deutlichen Sieg dürfte auch der Trainer selbst gewesen sein. Vor dem Wettkampf hatte er sein Team mit einer Kabinenansprache heiß gemacht und dabei auch Bezug auf die jüngsten beiden Niederlagen genommen. „Gegen Werdau war es eine erwartete Niederlage, sie waren der Favorit. Aber die Niederlage gegen Lugau, die war ärgerlich; die haben wir uns selbst zuzuschreiben, da nicht alle hundertprozentig ihr Leistungsvermögen abgerufen hatten. Das habe ich der Mannschaft auch noch einmal gesagt“, so Richter. Offenbar half es.
Paul Steinbach („Freie Presse“), 12.11.2024.