Zittersieg im Fläming

Regionalliga: Ausfallgeplagter RVT siegt in Luckenwalde 13:12. Am gleichen Abend gewann der RV Thalheim II seinen Hinkampf um Landesliga-Bronze gegen den RSV Greiz II mit 13:10. 

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von Jürgen Werner ("Freie Presse")  

LUCKENWALDE - Wer die Erwartungen nach unten schraubt, kann eigentlich nur positiv überrascht werden. Genau so verfuhr Steffen Richter am vergangenen Wochenende. „Eigentlich hatte ich sogar mit einer Niederlage gerechnet“, gab der Trainer der Thalheimer Regionalligaringer nach dem Duell beim 1. Luckenwalder SC freimütig zu. Die wurde es nicht. Aber Richter schätzte die Kräfteverhältnisse schon richtig ein. Denn statt einem locker-flockigen 26:8 wie im Hinkampf gab es diesmal ein mühevolles 13:12. Gewonnen, immerhin.

Mit großen Personalproblemen waren die Erzgebirger nach Brandenburg gereist. Mit Martin Hettler, Florian Pohl und Niclas Eichhorn fehlte ein Trio berufsbedingt, auch Kevin Mehlhorn und der im Trainingslager weilende Dominik Jagusz fielen aus. Notstand herrschte damit vor allem in den mittleren Kategorien, das Limit bis 80 Kilogramm ließen die Gäste unbesetzt. Leon Lange (71 kg) und Tobias Löffler sprangen für Jagusz und Hettler ein und standen in der ungeliebten Stilart (Freistil) beziehungsweise Gewichtsklasse (98 kg) auf verlorenem Posten. „Es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie sich da reingestellt haben“, so Richter.

Die anderen Thalheimer fuhren Siege ein. Nicht immer glorreiche, aber darauf kam es auch nicht an. „Hätte auch nur einer gepatzt, wären wir als Verlierer nach Hause gefahren“, betont Richter. Beinahe passiert wäre das Zsombor Gulyas (86 kg), der beim Stand von 1:1 zum Wurf ansetzte, sich dabei aber auskontern ließ und plötzlich zurücklag. Mit all seiner Erfahrung rettete er noch das 2:2 – gleichbedeutend mit dem Sieg infolge der zuletzt erzielten Wertung.

Auch Dennis Aleksandryuk tat sich im Limit bis 75 Kilo (Freistil) nicht leicht. Nach einer frühen 6:0-Führung wurde es noch spannend, am Ende brachte er ein 8:6 über die Ziellinie. „Er hat richtig den psychischen Druck gespürt, als sein Gegner immer näher kam“, so Richter. Bei den 66-Kilo-Athleten setzte sich Daniel Franke knapp mit 3:1 gegen Thomas Berger durch. Im Duell der ehemaligen Seniorenweltmeister war der Thalheimer gegen den über 50 Jahre alten Berger ausnahmsweise einmal nicht der Ältere auf der Matte.

Ganz stark und abgeklärt präsentierte sich Dominik Klann (130 kg), der den amtierenden Dritten der Deutschen Männermeisterschaften, Lucas Gansi, mit 5:0 klar in die Schranken wies. 

Zum Saisonabschluss empfängt der schon feststehende Silbermedaillengewinner am Samstag den Vorletzten Potsdam. Ein Ziel gibt es noch. „Wir wollen zuhause ungeschlagen bleiben“, so Richter.

Jürgen Werner ("Freie Presse"), 12.12.2023.