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Bericht vom 1. Kampftag am 25.08.2012: RC Germania Potsdam – RV Thalheim

Ungefährdeter Erfolg zum Auftakt

Glänzender Start in Regionalliga – Sieg beim Auswärtskampf in Potsdam mit 23:14


Wettkampfprotokoll
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Thalheim/Potsdam - Die Ringer des RV Thalheim haben ihren ersten Kampf überhaupt in der Regionalliga Mitteldeutschland erfolgreich gestalten können. Vor den Augen einiger mitgereister Fans siegten die Drei-Tannen-Städter am Samstag in Potsdam unerwartet deutlich 23:14.

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Das RVT-Team in Potsdam

Denn auf dem Papier boten die Gastgeber eine starke Aufstellung. Ein mehrfacher iranischer Meister, ein siebenfacher ungarischer Champion und ein amtierender Achtplatzierter der Kadetten-WM nützten dem RC Germania am Ende aber nichts. Die Thalheimer glänzten vor allem mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Trainer Rüdiger Möhring, der Heiko Krauß vertreten hat, gab sich entsprechend zufrieden: "Alle haben ihr Leistungsvermögen abgerufen und deshalb ihren Anteil am Erfolg."

tl_files/rvt/images/Regionalliga/120825Potsdam-Th/small/2998-Siegert-Novak_AUSHEBER.jpgEtwas kurios der Auftakt in der Schulturnhalle Potsdam: Schon fünf Minuten vor dem offiziellen Kampfbeginn war der vorgezogene Vergleich von Mittelgewichts-Klassiker Petr Novák (RVT) in vollem Gange. Der einzige aus der ehemaligen Bundesliga-Mannschaft verbliebene und jederzeit sympathische ausländische Athlet ließ seinem Gegenüber Karsten Siegert beim Triumph nach technischer Überlegenheit keine Chance. Hervorhebenswert ein mit höchster Wertung bewerteter Wurf in Runde zwei.

In der Folge gelang Patrick Baumann (55 kg, Freistil) ein glänzendes Comeback im RVT-Dress. Gegen Henning Wahl, der im Vergeich zur Vorwoche ein Limit tiefer eingesetzt wurde, war Baumann technisch überlegen. Dies war selbst im Bundesliga-Duell vor Jahren gegen den Ex-Luftfahrter aus Berlin so nicht gelungen und bescherte dem aus Gelenau heimgekehrten Sportler verdienten Applaus.

Auch Neuzugang Christian Engels (120 kg, klassisch) machte im dritten Duell des Abends seine Sache ausgezeichnet und fuhr gegen sein 15 Kilogramm schwereres Pendant auf Potsdamer Seite, Sebastian Göldner, einen umjubelten 3:1-Sieg ein.

tl_files/rvt/images/Regionalliga/120825Potsdam-Th/small/3029-Golde-Berger_SS.jpgWeil auch Thomas Berger (60 kg, klassisch) nur 53 Sekunden für seinen anschließenden Schultersieg benötigte, stand es nach vier Vergleichen bereits 15:1 für die Erzgebirger, was Vereinschef Holger Hähnel vorsichtig optimistisch werden ließ. "Wir müssen trotz der klaren Führung vorsichtig sein, denn die besten Sportler der Gastgeber kommen noch", so der mitgereiste 32-Jährige.

Tatsächlich hatte man noch reichlich Top-Athleten in petto, beispielsweise den frischgebackenen Achten der Kadetten-Weltmeisterschaft in Baku, Aslan Mahmudov. Dieser dominierte Maik Hoeisel (96 kg, Freistil) nach Belieben. Auch der Iraner Siarash Hezareh, mehrfacher Landesmeister aus Persien, gewann gegen Thalheims Benjamin Opitz (66 kg, Freistil). Der Kadetten-EM-Teilnehmer aus dem Zwönitztal verhinderte jedoch mit einer Energieleistung und zwei selbst erzielten Wertungen eine technisch unterlegene Niederlage.

tl_files/rvt/images/Regionalliga/120825Potsdam-Th/small/3044-Stuermer-Liebing_ROLLE.jpgDen entscheidenden "Big Point" in der zweiten Kampfhälfte lieferte jedoch Alois Stürmer (66 kg, klassisch), der den Frankfurter Sportschüler Tom Liebing zunächst klar im Griff hatte und im letzten Durchgang gar auf beide Schultern drücken konnte. Wieder einmal bewies Stürmer seine ausgezeichneten Teamqualitäten.

Auch Rückkehrer Dennis Mehlhorn (84 kg, Freistil) zeigte sich erfreut über seinen Sieg gegen den erfahrenen Sandro Mehler. Dem 24-Jährigen haben die zwei Jahre in Gelenau sehr viele sportliche Erfahrungen eingebracht - ohne Zweifel ist er eine absolute Verstärkung.

Somit stand der Thalheimer Auswärtssieg schon vor den beiden abschließenden Weltergewichts-Duellen fest. Hier hatten sowohl der 39-jährige Oldie Sven Zimmermann (Freistil) als auch Kevin Mehlhorn (klassisch) das Nachsehen. Mehlhorn bekam mit dem 7-fachen ungarischen Meister Daniel Hlavati ein unüberwindbares Hindernis vorgesetzt. Zimmermann kämpfte gegen Norman Mahmudov verbissen um einen Rundenerfolg, konnte dieses Ziel aber nicht erreichen, obwohl er Runde drei nur umstritten und sehr knapp mit 0:1 Punkten abgeben musste.

Alles in allem ein erfreulicher Einstand für Thalheim, der mit einer sehr guten Mischung aus jungen und erfahrenen Ringern erreicht wurde. Die Fans feierten ihr Team und freuen sich auf eine interessante Saison. An der Trommel zeigte sich auch Darryl Schröber aus Genshagen bei Berlin hocherfreut: "Durch familiäre Bindungen drücke ich den Erzgebirgern immer die Daumen. Das war hier ein feiner Auftritt, man kann stolz sein." So mag es auch die Mannschaft selbst gesehen haben. Man ist angekommen in der dritten Liga.


Michael Thriemer, 26.08.2012, Fotos: Holger Hähnel.

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