Derbysieg geht klar an den RV Thalheim

Regionalliga: 26:8-Erfolg beim RSK Jugendkraft 1898 Gelenau

Wettkampfprotokoll | Fotos auf rsk-gelenau.de

Gelenau – Ein unerwartet deutliches Endresultat stand am Ende auf der noch von Hand geführten Anzeigetafel im Gelenauer Sportareal "Erzgebirgsblick". Vor offiziell 400 Zuschauern, davon einem guten Drittel aus dem Zwönitztal, entführte die Gastmannschaft um Trainer Heiko Krauß beide Punkte aus Gelenau und übernahm damit zumindest rechnerisch die Tabellenführung, weil die bisher führenden Lübtheen und Frankfurt durchaus überraschende Heimniederlagen kassierten.

Obwohl beide Teams auf Sportler aufgrund verschiedenster Gründe zu verzichten hatten, gelang es Gelenau nur bis zur Halbzeit, die Begegnung offen zu halten. Nach der Pause punktete in allen fünf Begegnungen ausnahmslos der RVT und war deshalb zurecht der Sieger.

RSK-Chefcoach Rene Schreiter formulierte daher passend: "Uns fehlte an einigen Stellen der Tick Entschlossenheit, um mehr Punkte einzufahren. Dennoch waren gute Kämpfe dabei".

Dabei waren die zehn Einzelduelle auf dem Papier klar entschieden, denn nur einmal, und zwar im allerersten Kampf, gelang es einem Zweikämpfer, seinem Gegenüber eine Runde abzunehmen - jeder weitere Vergleich endete mit Punkt-, Überlegenheits- oder Schultersieg. Für ein Derby, das durchaus eng umkämpft sein könnte, bemerkenswert.

Und trotzdem gab es in einigen Gewichtsklassen knappe Entscheidungen, die jedoch meistens zugunsten der Thalheimer ausgingen.

Im leichtesten Limit bis 55 Kilogramm (Freistil) etwa fightete der erst 15-jährige Justin Müller gegen den 17-jährigen Klassiker Peter Haase verbissen, hatte am Ende jedoch mit 1:3 Runden das Nachsehen.

Bei den Thalheimern erhielten besonders die Oldies den Applaus: der fast 55-jährige Rüdiger Möhring (Limit bis 96 kg, Freistil) hielt sein deutlich jüngeres Gegenüber Maik Schaarschmidt in Schach, auch wenn dieser stilartfremd eingesetzt sein Bestes versuchte.

Später gelang dem 38-jährigen Sven Zimmermann im Limit bis 74 kg Freistil gar ein Schultersieg gegen einen sichtlich konditionell überforderten Yener Dagdemir.

Für den Gastgeber punkteten im ersten Durchgang der auch schon für die Drei-Tannen-Städter am Start gewesene Daniel Franke (60 kg, klassisch) und Stefan Saul, der konzentriert und mit viel Engagement Thalheims Sven Bachmann niederhielt. Saul ist ohne Zweifel ein hervorhebenswerter Mensch:Neben Kampfrichtereinsätzen für seinen Heimatverein RTV Zöblitz und den Ringkämpfen für den RSK Gelenau reist er jedes Mal aus Berlin, seinem Wohnort, an.

Danach wurde es auf Seiten der Einheimischen jedoch deutlich ruhiger, was vor allem an den Gästen lag, die sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließen. Nach einem 9:8 Zwischenstand fanden sich alle folgenden 17 Punkte auf dem Konto der Thalheimer ein.

Ein absolut hochklassiges Gefecht gab es zwischen Gelenaus Matous Morbitzer und Thalheims Tobias Löffler im klassischen Leichtgewicht bis 66 Kilogramm. Der Heimathlet, immerhin 11-facher Tschechischer Meister im Jugend und Juniorenbereich und Teilnehmer der Nachwuchs-EM und WM, konnte Löffler seinen Kampfstil wider Erwarten nicht aufzwingen. Mit dreimal 1:0-Runden jubelte am Ende der RVT-Zweikämpfer und genoss sichtlich das Bad in der Menge.

Ebenfalls sportlich hochwertig der Vergleich von Tommy Einhorn, Sohn des Geburtstag feiernden Landestrainers Carsten, mit Peter Novák von den Gästen. Novak machte vor allem im Standkampf seine Wertungen und ließ am Boden nichts anbrennen.

Den Schlusspunkt setzte Kevin Mehlhorn (Thalheim, 74 kg, klassischer Stil), der dem aus der zweiten Mannschaft aufgerückten Eric Lüttich keine Chance ließ und noch vor dem Ende der offziellen Kampfzeit den Sack zuband.

"Ich denke, es waren richtig gute Kämpfe dabei. Hut ab vor Möhre und Ex, unseren beiden Altstars. Ansonsten war es natürlich eine recht deutliche Angelegenheit", verlieh RVT-Mannschaftsleiter Falko Berthel seiner Freude über den Erfolg Ausdruck.

Auch der jederzeit sympathische Gelenauer Daniel Franke, selbst zu Zweitliga-Zeiten für Thalheim aktiv und dort in guter Erinnerung, akzeptierte das Resultat:" Dennoch waren enge Duelle dabei, die auch anders hätten ausgehen können".

Aufgrund des deutlichen Endresultats mochte nicht die ganz große Stimmung aufkommen, die Thalheimer verließen als eindeutige Sieger die Matte in Gelenau. Für den RSK wird die Zielstellung sicher lauten, im Rückkampf ein engereres Resultat herbeizuführen.

55 kg FR: Müller - Haase 1:3 PS

60 kg KR: Franke - Korb 4:0 AS

66 kg FR: Saul - Bachmann 3:0 PS

66 kg KR: Morbitzer - Löffler 0:3 PS

74 kg FR: Dagdemir - Zimmermann 0:4 SS

74 kg KR: Lüttich - K.Mehlhorn 0:4 TÜ

84 kg FR: Richter - D.Mehlhorn 0:3 PS

84 kg KR: Einhorn - Novak 0:3 PS

96 kg FR: Schaarschmidt - Möhring 0:3 PS

120 kg KR: Kästel - Engels 0:3 PS