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Deutsche Meisterschaften Männer und Frauen (17.–19.05.19)

Nationale Titelkämpfe bringen durchweg gute Resultate

Am vergangenen Wochenende war das saarländische Riegelsberg Austragungsort der Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen im freien Stil. Keiner der vier jungen Thalheimerinnen und Thalheimer war dort schlecher als Platz acht. Für die Comebackerin schlechthin gab es noch eine unerwartete Überraschung.

 
von Michael Thriemer

 
RIEGELSBERG – So startete Emilie Haase nach ihrer langen, verletzungsbedingten Pause im Limit bis 53 Kilogramm und wurde dort Deutsche Vizemeisterin. Bei acht angetretenen Teilnehmerinnen folgte einem hart erkämpften 6:3-Punktsieg im Auftaktkampf, dem Viertelfinale, über die Warnemünderin Angelina Purschke im Semifinale ein Schultersieg über Sina Moosmann vom KSV Tennenbronn (Südbaden). 

Somit wartete im Finale keine Geringere als Deutschlands Nummer eins bei den Frauen, Nina Hemmer vom AC Ückerath. Die unter anderem wie in der Vorschau beschrieben mit dem Titel "Militärweltmeisterin 2018" verzierte, mehrfache EM- und WM-Teilnehmerin war (noch) eine Nummer zu groß für Emi, die sich mit Silber dekoriert aber keineswegs schämen musste. 

Folge für die Drei-Tannen-Städterin war ein durch Bundestrainer Christoph Ewald kurfristig anberaumtes Ausringen gegen die fünftplatzierte Jenny Hast aus dem Ringerleistungszentrum in Aschaffenburg um den Startplatz bei den Junioren-Europameisterschaften in 14 Tagen in Spanien. Hast, deren Bruder Alexander bereits für den RVT in Mannschaftskämpfen auf der Matte stand, hatte bis dato wohl leicht die Nase vorn, Haase sich nach ihrer Rückkehr indes mit sehr guten Resultaten noch den Sprung auf den EM-Zug offengehalten. Da ein direkter Vergleich bislang nicht stattfand, wurde ein sogenanntes Ausringen angesetzt. Dieses fand am Montag in Heidelberg statt, die junge Thalheimerin entschied den Kampf mit 5:2 Punkten für sich und dürfte nunmehr für die EM gesetzt sein. Nur einen Tag später, am Dienstag, stand dann die Nachprüfung für das Mathematik-Abitur in Leipzig an, den ursprünglichen Termin hatte "Emi" aufgrund des Turniers in Bukarest vor zwei Wochen verpasst. Dorthin machte sich Emi Haase direkt nach dem Kampf mit dem Zug auf den Weg, da die anderen Kämpferinnen weiter beim EM-Vorbereitungslehrgang in Heidelberg schwitzten.

Insgesamt präsentierten sich auch die anderen drei Starter aus dem Erzgebirge gut, schließlich muss berücksichtigt werden dass sich alle noch im Junioren-Status befinden. Zwei fünfte Plätze gab es für Lilly Schneider (76 kg) und Lucas Kahnt (70 kg). Dabei hätte es für Schneider mit einem anderen Ausgang als einer knappen Punktniederlage gegen Selina Wühr (Faurndau, bei Göppingen) durchaus weiter nach vorn gehen können, auch wenn in der Folge Deutschlands Spitzenkraft Aline Rotter-Focken zu stark war. Lucas Kahnt hatte Glück und Pech zugleich, dass er zum Auftakt auf den den späteren Deutschen Meister Tim Stadelmann von Johannis Nürnberg traf. Die Schulterniederlage ebnete die Möglichkeit, über die Hoffnungsrunde in den Kampf um Bronze einzuziehen, was Lucas dank eines knappen 3:2-Punktsieges über Nils Klein vom KSV Köllerbach auch nutzte. Im kleinen Finale war Kai Burkon von den Gastgebern dann aber zu stark. Nach einem 0:8 stand der fünfte Platz in der mit 19 Teilnehmern am stärksten besetzten Gewichtsklasse überhaupt fest.

Florian Pohl (61 kg) unterlag gleich zum Auftakt klar dem Urloffener (Südbaden) Nico Megerle, der später Bronze holte, und schloss das Turnier auf Platz acht ab. Dank dieser guten Ergebnisse konnte sich der RV Thalheim unter insgesamt 85 angetretenen Vereinen mit 154 Starterinnen und Startern den zehnten Platz in der Gesamtwertung sichern.

Alle Ergebnisse aus dem Saarland finden sich hier.


Text: Michael Thriemer, 22.05.2019. Fotos: Silke Schneider.
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