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Deutsche Meisterschaften Jugend A (gr.-röm.) in Spaichingen (31.03.–02.04.23)

Zwei RVT-Athleten unter den Top 6 in Deutschland

von Andreas Bohn


Ergebnisse auf liga-db.de

SPAICHINGEN/THALHEIM – Am Freitagmorgen, den 31.03.23, starteten die drei Thalheimer Nachwuchssportler Boas-Bertram Böttger, Rafael Bohn und Erik Stoll zusammen mit der sächsischen Delegation um Landestrainer Andreas Bering und Nachwuchslandestrainer Heiko Krauß nach Spaichingen (Baden-Württemberg) zur Deutschen Meisterschaft der A-Jugend im griechisch-römischen Stil. Nach der Ankunft fand 15 Uhr nochmal eine kurze Trainingseinheit statt.  Nachdem dann 17 Uhr alle 157 Teilnehmer über die Waage gegangen waren, konnte pünktlich 18 Uhr mit der Eröffnungsfeier und anschließend mit der ersten Runde begonnen werden.

Boas-Bertram Böttger startete im leichtesten Limit bis 42 kg (4 Teilnehmer), Rafael Bohn trat im Limit bis 48 kg (11 Teilnehmer) und Erik Stoll im Limit bis 65 kg (27 Teilnehmer) an, die zusammen mit der Gewichtsklasse bis 71 kg die stärkste im gesamten Teilnehmerfeld war.

Rafael Bohn startete in der ersten Runde gegen Julian Bruch von der TSG Hofgeismar. Der Kampf dauerte nur 20 Sekunden, da Rafael seinen Gegner mit dem ersten Angriff durch einen Runterreißer in die Bodenlage versetzen konnte und anschließend mit drei Rollen den Kampf technisch überlegen mit 8:0 beendete. Am Samstag wartete in Runde 2 mit Noah End von der SVG Nieder-Liebersbach, dem Deutschen Meister von 2021 und Vizemeister von 2022, ein anderes Kaliber auf ihn. Die Anfangsphase gestaltete sich sehr ausgeglichen ohne eine Wertung auf beiden Seiten. Nachdem sein Gegner aber dann durch zwei identische Situationen (Runterreißer und anschließender Rolle) im weiteren Verlauf 8 Punkte sammeln konnte, unterlag Rafael technisch unterlegen mit 0:8. In Runde 3 musste er gegen Nico Hees vom ASV Schlichten antreten. Mit dem ersten Angriff gelang Rafael ein Wurf über die Brust und schulterte seinen Gegner anschließend.

Durch diesen Sieg kam es nun zu einem kleinen Finale um den 2. Platz im Pool. Hier trat Rafael gegen den ein Jahr älteren Enes Keskin vom KSK Furtwangen an. Rafael führte bereits mit 4:0, ehe er bei einem verunglückten Abwehrversuch in einen Kopfhüftwurf hineingeriet und somit von seinem Gegner auf beide Schultern gedrückt wurde. Schade, hier war definitiv ein Sieg möglich und somit der Kampf um Platz 3 am Finaltag. Durch die Niederlage stand aber fest, dass am Sonntag um Platz 5 und 6 gerungen wurde. Sein Gegner am Sonntag war Felix Weingart vom TSV Dewangen, der letztes Jahr DM-Dritter geworden war. Der Kampf gestaltete sich sehr ausgeglichen, wobei der Kampf ständig durch das Nasenbluten seines Gegners unterbrochen werden musste. Zur Halbzeit führte Rafael mit 1:0 durch eine Passivitätswertung. In der zweiten Halbzeit gelang seinem Gegner aber noch eine 2er-Wertung. Die knappe Niederlage konnte Rafael durch mehrere Angriffsversuche in den letzten 20 Sekunden des Kampfes nicht mehr verhindern. Somit belegte Rafael in seiner Gewichtsklasse einen guten 6. Platz. Glückwunsch, Rafael!

Erik Stoll stand in der ersten Runde Leo Klement vom KSV Unterelchingen gegenüber. Erik zeigte von Beginn an, wer der Herr im Ring ist. Durch schöne Techniken wie Hüftwurf, Wurf über die Brust und Rolle konnte er den Kampf vorzeitig mit 9:0 gewinnen. Am Samstagmorgen startete er in Runde 2 gegen seinem sächsischen Mannschaftskollegen Pascal Groß vom RSK Gelenau. Auch hier konnte Erik erneut durch sehr schöne Techniken wieder vorzeitig mit 10:0 gewinnen. Somit war ein gelungener Auftakt in diese Deutsche Meisterschaft perfekt.

In der dritten Runde traf Erik auf Andreas Truschakov vom ASV Vörstetten, dem amtierenden Deutschen Meister von 2022. Erik machte es seinem Gegner, der mittlerweile zum Nationalkader gehörte, nicht leicht und konnte lange gegenhalten. Erst durch eine Passivitätswertung gegen ihn erhielt sein Gegner den ersten Punkt. Am Boden hatte Erik dann keine Chance und wurde viermal gerollt. Er verlor damit technisch unterlegen mit 0:9.

In der vierten Runde stand er Nataniel Troczynski vom 1. Hennigsdorfer RV gegenüber, der im bisherigen Turnierverlauf alle Kämpfe technisch überlegen gewinnen konnte. Unbeeindruckt ergab sich Erik nicht kampflos und hielt bei allen Aktionen seines Gegners dagegen. Letztendlich konnte er aber den Sieg Troczynskis (9:0) nicht verhindern und schied leider durch die zweite Niederlage aus dem Turnier aus. Erik belegte am Ende einen guten 11. Platz von 27 (!) Teilnehmern. Glückwunsch, Erik!

Boas-Bertram Böttger musste am ersten Kampftag nicht auf die Matte, da die Teilnehmerzahl seiner Gewichtsklasse zu gering war. Am Samstag startete er gegen Florian Ludwig vom ASV Urloffen ins Turnier. Durch eine Passivitätswertung gegen sich ging sein Gegner mit 1:0 in Führung. Bei dem anschließenden Versuch am Boden eine Rolle auszuführen, fing Boas diese auf halber Stecke ab und erhielt zwei Punkte. Im weiteren Verlauf ging sein Gegner aber wieder in Führung und brachte Boas am Boden mittels eines Nackenhebels in die gefährliche Lage. Aus dieser konnte er sich leider nicht mehr befreien und verlor auf Schultern.

In der nächsten Runde trat Boas gegen Lennox Adam vom TV Unterdürrbach an. Boas ging zu Beginn des Kampfes durch einen Wurf über die Brust in Führung. Mittels Nackenhebel versetzte er seinen Gegner anschließend in die gefährliche Lage und führte mit 6:0. Etwas ärgerlich war dann der unverständliche Abpfiff des Kampfrichters der lang andauernden, an sich aber unveränderten gefährlichen Lage des Gegners. Nach der Halbzeit drehte sein Gegner auf und ging mit einem Armdrehschwung und zwei anschließenden Nackenhebeln mit 8:6 in Führung und versetzte Boas mehrfach in die gefährliche Lage. Aus dieser konnte er sich nicht mehr befreien und verlor auf Schultern.

Da sich Boas im vorangegangenen Kampf leicht verletzte, entschieden die Trainer zusammen mit Boas, auf Nummer sicher zu gehen und dem schon feststehenden neuen Deutschen Meister Ian King einen kampflosen Sieg zu schenken. Boas belegt damit in seiner Gewichtsklasse den 4. Platz. Glückwunsch, Boas!

Nach der Siegerehrung zog Boas' Vater Toni folgendes Resümee:
„Ein 4. Platz bei einer Deutschen Meisterschaft ist ja fast schon ein Grund zum Feiern! Wenn man
nur drei Gegner hat, dann fühlt sich das aber nicht zwangsläufig so an. Einerseits die Freude darüber, nach anderthalb Jahren Verletzungspause gleich als „Standortbestimmung“ zur Deutschen Meisterschaft fahren zu dürfen, andererseits die Realität, leider keinen Kampf gewonnen zu haben. Positiv zu erwähnen ist, dass sich Boas gut in die Kämpfe hineingearbeitet hat und einige technische Punkte einfahren konnte, auch wenn es am Ende nicht zu einem Sieg gereicht hat.“

Andreas Bohn, 08.04.2023. Fotos: Katrin Peprny.

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