Deutsche Meisterschaften Junioren und Juniorinnen (23./24.03.2019)
"Goldene Lilly" und "Bronzener Lucas" – 2 RVT-Medaillen bei den ersten Deutschen Meisterschaften
Am vergangenen Wochenende gingen die ersten Deutschen Meisterschaften der laufenden Ringer-Saison über die Bühne. Während bei den Klassikern in Plauen kein Thalheimer eingreifen konnte, lief es im freien Stil in Kirrlach (Baden) umso besser. Gold und Bronze waren die Ausbeute, während ein Akteur wahrhaft Pech hatte.
Von Michael Thriemer
KIRRLACH – Wie das sprichwörtliche warme Messer durch die Butter ging Lilly Schneider im Limit bis 76 Kilogramm bei den Juniorinnen durch die Konkurrenz. Statt der ursprünglich gemeldeten drei waren es sogar fünf Teilnehmerinnen in dieser Gewichtsklasse geworden, was für die junge Thalheimerin insgesamt vier Vergleiche im nordischen Turnier bedeutete.
Bei insgesamt nur 34 Starterinnen in der gesamten Altersklasse eine ordentliche Besetzung. Zum Auftakt bezwang Lilly die Deutsche Meisterin des Vorjahres, Frances Löhnhardt (Luftfahrt Berlin), gleich einmal auf Schultern. Der Hauptstädterin war sie im Finalkampf 2018, damals noch aufgerückt aus der Altersklasse weibliche Jugend, ganz knapp mit 2:4 Punkten unterlegen. Das diesjährige Ergebnis kann also durchaus als klare Leistungssteigerung wahrgenommen werden. Anschließend waren Valeria Raisch (SC Anger) und Selina Wühr (TV Faurndau/Stadtteil von Göppingen) Schneider jeweils vorzeitig technisch unterlegen. Und auch den vierten Vergleich, quasi das Finale am Sonntag, entschied Lilly mit 6:0 Punkten gegen Jasmin Rimmer von der TSG Haßloch (Pfalz) eindeutig für sich und wurde damit ohne eine einzige Wertung abgegeben zu haben Deutsche Meisterin 2019.
Seine gute Form aus den Mannschaftskämpfen untermauerte Lucas Kahnt, der im mit 16 Teilnehmern stark besetzten Limit bis 70 Kilogramm der Junioren auf Platz drei kam. Und das auch verdient, denn er war in seinem ersten Duell der einzige Akteur, der dem späteren Deutschen Meister Tino Rettinger (SC Kleinostheim) bei der knappen 3:7-Niederlage Punkte abnehmen konnte. Da Rettinger entsprechend ungeschlagen und verlustpunktfrei ins Finale kam und Meister wurde, konnte Lucas über die Hoffnungsrunde wieder ins Geschehen eingreifen, feierte hier zunächst gegen den Unterföhringer Florin Teschner einen vorzeitigen TÜ-Erfolg und hielt sich auch im Kampf um Bronze beim 9:5 über Ben Haeffner vom KSV Krefeld schadlos. Gezeichnet von den schweren Duellen war die Freude über diesen dritten Platz riesengroß.
Ebenso groß war sicherlich auch die Enttäuschung bei Florian Pohl, der im Vorfeld im Limit bis 61 kg durchaus als einer von mehreren Geheimfavoriten, zumindest auf eine Medaille, gehandelt worden war. Allerdings hatte er im ersten Vergleich beim 2:2 aufgrund der höheren Wertung gegen Daud Moritz Elembaev hauchdünn das Nachsehen und schied nach der Niederlage dieses Gegners aus Rohrbach im darauffolgenden Viertelfinale leider aus. Für den sympathischen Hofer sicherlich eine schmerzhafte Erfahrung, die allerdings auch positive Kräfte freisetzen kann.
Alle Ergebnisse der DM gibt es hier.