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Deutsche Meisterschaften Juniorinnen in Frankfurt/Oder (23./24.03.24)

Im Gleichschritt von Titel zu Titel

Cassidy Richter und Naemi Leistner sind zum fünften Mal Deutsche Meisterinnen im Ringen. In Frankfurt (Oder) setzten sich die beiden Thalheimerinnen souverän gegen die nationale Konkurrenz durch. 


von Jürgen Werner („Freie Presse“)

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Normalerweise spricht man vom goldenen Herbst. Die Ringerinnen aus der Region erleben derzeit einen entsprechenden Frühling, sammeln fleißig Goldmedaillen und Titel ein. Zum Beispiel Naemi Leistner und Cassidy Richter. Die beiden Thalheimerinnen haben bereits einen prall gefüllten Medaillenschrank, selbst bei Deutschen Meisterschaften standen die zwei in der Vergangenheit schon jeweils viermal ganz oben auf dem Treppchen. Am Sonntag kamen in Frankfurt (Oder) die fünften Titel hinzu – die zweiten im Juniorenbereich.

Dabei war sich Trainer Steffen Richter seiner Sache im Vorfeld nicht mal hundertprozentig sicher. „Sie waren sicherlich Mitfavoriten. Aber Naemi startete dieses Mal zwei Gewichtsklassen höher, Cassidy zwei tiefer. Da weiß man nie, wie sie damit klarkommen“, sagte er.

Auf der Matte zerstreuten die Thalheimerinnen dann aber rasch alle Bedenken. Naemi Leistner hatte in ihrer Gewichtsklasse bis 62 Kilogramm zwar nur zwei Rivalinnen. Eine der beiden, Leonie Steigert vom ASV Vörstetten, gilt allerdings als aufstrebender Stern am Ringerhimmel. Und die Erzgebirgerin hatte mit der Baden-Württembergerin auch alle Hände voll zu tun. Früh mit 2:0 in Führung gegangen, geriet sie kurz vor der Pause nach einer Unaufmerksamkeit in Rückstand. „Im zweiten Abschnitt hat Naemi dann sogar noch das 2:4 kassiert. Aber mit ihrer ganzen Erfahrung hat sie den Kampf in den letzten 40 Sekunden noch gedreht und mit 6:4 gewonnen“, so Richter.

Seine Tochter Cassidy fegte im Limit bis 65 Kilo derweil wie ein Wirbelsturm über die Konkurrenz hinweg. Auf dem Weg zum Titel musste sie viermal auf die Matte – und gab in keinem Duell auch nur eine Wertung ab. Zwei Erfolge per Technischer Überlegenheit (jeweils 12:0) in der Vorrunde, dazu ein Schultersieg beim Stand von 12:0 im Halbfinale: Da blieben keine Fragen mehr offen. Entsprechend wurde Cassidy Richter auch im Finale gegen Sarah Schullian vom AB Aichhalden ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte wiederum technisch überlegen mit 10:0. „Cassidy ist in bestechender Form“, so Steffen Richter, der im Vorfeld schon mit Gold gerechnet hatte. „Aber nicht in dieser Deutlichkeit.“ Die beiden Thalheimerinnen haben nun zwei Wochen Pause. Danach geht es ins Trainingslager nach Ungarn. Beide hoffen auf die Teilnahme an der Junioren-EM Ende Juni – die Nominierungen stehen noch aus.

Jürgen Wermer („Freie Presse“), 26.03.2024.

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