DM weibliche Jugend und U23-Europameisterschaften (09.06.18)
Meistertitel und gute Platzierungen in Warnemünde - Benni belegt am Bosporus Platz acht
Über das vergangene Wochenende werden sicher viele Ringkampfanhänger unseres RV Thalheim die Daumen gedrückt haben - das hat sich gelohnt. Sowohl bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend als auch bei der U23-EM in Istanbul belegten unsere Kämpferinnen und Kämpfer gute Plätze. Lilly Schneider durfte sich ganz besonders freuen - über eine Goldmedaille und eine zusätzliche Nominierung.
von Michael Thriemer
Kampflos siegte die junge Thalheimerin in ihrer Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm in der Altersklasse Kadettinnen. Dabei hätte sie sicher gern den ein oder anderen Kampf absolviert, um ihre Form zu testen. Leider hielt sich die Konkurrenz gekonnt zurück, trat entweder gar nicht erst an oder stand plötzlich ein Limit tiefer auf den Matten.
Somit war Lilly ergo auch die einzige auf dem Podest und bekam die Golmedaille umgehangen. Gleich am heutigen Mittwoch ging es weiter zu einem Trainingslager nach Karlino in Polen. Das hatte auch einen nachvollziehbaren Hintergrund:
Anfang der Woche wurde sie nunmehr offiziell für die Weltmeisterschaft der Kadettinnen Anfang Juli in Zagreb/Kroatien nominiert. Neben drei anderen Athletinnen wird sie dort ebenfalls im Limit bis 73 Kilogramm antreten. Verständlich die große Freude in der Ringkampf-Familie Schneider und beim ganzen RV Thalheim!
Die drei weiteren RVT-Amazonen zeigten sich ebenfalls gut aufgelegt und sorgten nach einer Korrektur der Gesamtwertung mit dafür, dass der Ringer-Verband Sachsen (RVS) dort den ersten Platz belegte. Laura Colditz (Kadettinnen, 49 kg) hatte vier Vergleiche zu absolvieren und belegte am Ende Rang vier, startete gut mit einem Schultersieg über Sarah Kellermann vom Demminer RV. Dem folgte ein weiterer Sieg, mit 14:6 Punkten hielt sie Sophie Hindenburg vom RSV "Hansa" Frankfurt/Oder in Schach. Dann folgten jedoch zwei Schulterniederlagen gegen die späteren Bronze- und Silbermedaillengewinnerinnen, Sophie Seimetz vom KSV Köllerbach und Michelle Schnapp, ebenfalls aus Frankfurt/Oder. Ebenfalls ganz knapp am Podest vorbei schrammte Cassidy Richter in der jüngeren Altersklasse "Schoolgirls" bis 42 Kilogramm. Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft musste sie in einem starken Teilnehmerfeld (13 Sportlerinnen) fünfmal auf die Matte, gewann davon drei Vergleiche. Im fünften und letzten Duell um Bronze verlor sie nur hauchdünn mit 2:3 Punkten gegen die Berlinerin Sonja Nguyen vom SV Preußen.
Die Vierte im Bunde war Sophie Krauß (Kadettinnen, 57 kg). Auch sie musste fünfmal antreten, gewann zweimal auf Schultern (gegen sina Schneider aus Werdau und Namensvetterin Sophie Linseisen vom ASV Au/Hallertau), verlor andererseits auch zweimal nach Punkten und musste sich im Finale um Platz sieben Pauline Neumerkel vom AC Werdau geschlagen geben.
Benjamin Opitz wird am Bosporus Achter
Mit einem achten Platz ist unser Benni von sicherlich ereignisreichen und stimmungsvollen Wettbewerben aus Istanbul zurückgekehrt. Bei der dortigen U23-Europameisterschaft trat er im Limit bis 79 Kilogramm an. Insgesamt präsentierten sich die deutschen Freistiler vor Ort in guter Form, während die Klassiker dieses Mal etwas abfielen und ohne Medaille heimkamen. Alle Ergebnisse sind hier einsehbar.
Mit seinem Ergebnis trug der 22-jährige zu einem guten Resultat der Deutschen bei. Zunächst war er im Achtelfinale gegen den Weißrussen Ali Khuzheiry siegreich mit 6:3 Punkten siegreich. Nach anfänglichem Rückstand, zwei Einserwertungen gegen sich, drehte Benni den Vergleich mittels Takedown und schöner Rolle, um danach einen Angriff seines Gegners zu kontern und auf 6:2 zu erhöhen - die Vorentscheidung. Das 3:6 für den Osteuropäer 10 Sekunden vor Schluss war nur noch Resultatskosmetik. Das Video vom Kampf gibt es hier.
Im Viertelfinale folgte dann jedoch eine klare 0:11-Niederlage gegen den Bulgaren Engid Rashid Ismael aus Bulgarien, seines Zeichens bereits zweimal Fünfter der U23-EM und -WM 2017. Gegen dessen Serie von Beinschrauben war in der dritten Kampfminute kein Kraut gewachsen. Das Video vom Kampf gibt es hier.
Weil der Bulgare im Halbfinale dem späteren Vizemeister Johnny Just Bur unterlag, war das Turnier für unseren Benni mit einem achten Platz bei insgesamt 17 Startern in dieser Gewichtsklasse beendet.
Michael Thriemer, 13.06.2018.