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Deutsche Meisterschaften weibliche Jugend

Titel-Triple knapp verpasst

So knapp wie es der Mond am vergangenen Freitag nicht schaffte, in unseren Breitengraden die Sonne komplett zu bedecken, schlitterte die 15-jährige Thalheimerin Emilie Haase am Finaleinzug bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend in Berlin und der Chance auf Gold vorbei. Laura Colditz belegte Rang fünf, die Lugauerin Jenny Blachut wurde Zehnte.


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von Michael Thriemer
 
Berlin/Thalheim - Drei ereignisreiche Tage erlebten die Sportlerinnen, Trainer, Betreuer und Fans aus der Region bei den vom SV Luftfahrt Berlin ausgerichteten Titelkämpfen in der Hauptstadt. Als jederzeit sympathische Repräsentantin des Ringkampfsports hatte man unter anderem die amtierende Weltmeisterin Aline Focken (KSV Krefeld) gewinnen können, unter deren Leitung auch eine Trainingseinheit absolviert wurde. Zudem tauchten viele der schon bekannten Verantwortlichen dieser Sportart auf, wie etwa Hartmut Reich (Jena), Lothar Rusner (Thüringen, Apolda), Rudi Gebhard (Bayern), Ramona Scherer (Hessen) sowie selbstverständlich auch die sächsischen Vertreter, wie etwa Silvio "Hoffi" Hoffmann und Bernd Steudel aus Pausa, Daniel Franke und Ivonne Spielmann (Gelenau). Diese Aufzählung erhebt ausdrücklich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es herrschte eine wohltuend sportliche und faire Atmosphäre.

Aufgrund einiger kurzfristiger Ausfälle, unter anderem war auch eine gebrochene Nase bei der Werdauerin Anne Nürnberger dabei, trat der Landesverband Sachsen um seinen Trainer Florian Rau und Frauen-Ringkampfreferent Frank Graube mit 13 Athletinnen auf die beiden Matten im bestens hergerichteten Sportzentrum Adlershof. Am Ende wurde das Ziel, sich in der Gesamtwertung zu verbessern, erreicht. "Ich freue mich sehr, dass wir hier Silber geschafft haben. Nun richtet sich der Fokus auf die Vorbereitung der gleichen Veranstaltung kommendes Jahr bei uns in Thalheim. Hierfür konnten wir zahlreiche Anregungen sammeln und natürlich auch ein wenig Werbung betreiben", so Thalheims Mädchen-Chef Graube, der leider auch auf Tochter Madeleine Martin verzichten musste. Brandenburg stand am Ende ganz oben, während die Sächsinnen einen Punkt vor Gastgeberverband Berlin einkamen.

Einen kuriosen Wettbewerb erlebte die im Limit bis 46 Kilogramm als eine der Favoritinnen angetretene "Emi" Haase vom RV Thalheim. Schon bei der Auslosung nach dem Wiegen war für die auf der Anfahrt unerwartet entspannte zweifache Meisterin klar, dass sich alle der am höchsten eingeschätzten Konkurrentinnen im selben Pool befinden. So besiegten sich Emely Selinger (KSV Seeheim/Hessen), Lokalmatadorin Lisa Ersel (Luftfahrt Berlin) und die Drei-Tannen-Städterin gegenseitig. Während Selinger Ersel am Freitagabend vollkommen überraschend auf die Schultern beförderte, unterlag Haase am Samstagvormittag der WM-Teilnehmerin 2014 (5.) Ersel knapp nach Punkten, schlug in der Folge jedoch wiederum Selinger klar mit 10:0. In die Wertung kamen daraufhin nur die Duelle untereinander. Daher erhielt der Schultersieg von Selinger gegen Ersel die höchste Wertigkeit, so dass die Hessin ins Finale einzog, Haase um Bronze rang und Ersel lediglich ins ganz kleine Finale kam. Ein Schultersieg über Annika Seidel vom KSV Pausa machte den dritten Platz schließlich klar.

Gut lief es auch für die leichteste Thalheimerin Laura Colditz im Limit bis 35 Kilogramm. Zwei Siege und zwei Niederlagen ebneten den Weg zu Rang fünf, mit dem man sehr zufrieden sein konnte. Mit ein wenig mehr Training ist sicher im kommenden Jahr eine Medaille möglich. Mit zwei Niederlagen landete Lugaus Jenny Blachut, begleitet von der kompletten Familie um Mutter Kati und Vater Jens, auf Rang zehn bis 56 Kilogramm.

Der Verfasser möchte sich an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die schöne Zeit bedanken und freut sich, alle Anwesenden 2016 im schönen Erzgebirge begrüßen zu dürfen!

Text und Fotos: Michael Thriemer.

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