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Deutsche Meisterschaften Juniorinnen und Junioren (10.–12.03.17)

Eine Bronzemedaille mit nach Hause gebracht

Am vergangenen Wochenende fanden die ersten Deutschen Meisterschaften der Ringkämpfer der laufenden Saison statt. Sowohl im hessischen Michelstadt als auch im brandenburgischen Frankfurt (Oder) gab es Siege, aber auch Niederlagen zu verkraften. Die einzige Medaille holte aus Altkreis-Sicht Emilie Haase vom Ringerverein Thalheim.


von Michael Thriemer

Vor fast genau 50 Jahren richtete der traditionsreiche KSV Michelstadt (gegründet 1911) im Odenwald letztmals eine Deutsche Meisterschaft aus. Originale Uralt-Ansetzungsplakate im Verpflegungsraum zeugten davon. Ein halbes Jahrhundert später präsentierte man sich erneut als glänzender Gastgeber. Um Vereins-Chef Jürgen Schmidt hatten sich zahlreiche Helfer, darunter auch der örtliche Karnevalsverein (für die Verpflegung zuständig) versammelt. "Auch wenn die letzten Bauarbeiter nach Renovierungen die Halle erst am Freitagnachmittag verließen, können wir doch sehr zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung sein", zog der 59-jährige, sympathische Finanzbeamte ein positives Fazit.

Dass sich bei den 141 angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Campushalle B aus Sicht des Landesverbandes Sachsen um seinen angereisten Präsidenten Joachim Kühn und auch auch für die beiden antretenden Thalheimer Akteure nicht alle Wünsche erfüllten, hatte verschiedene Ursachen. Zwar traf etwa Emilie Haase im Limit bis 48 Kilogramm auf "nur" drei Gegnerinnen, allerdings hatten es diese in sich. Nachdem zum Auftakt noch ein durch Beinschrauben erkämpfter, ungefährdeter Sieg über Marie Fischer (KSC Niedernberg) zu Buche stand, machte sich in der Folge eine zwei Wochen alte Trainingsverletzung, deren Diagnose bis zuletzt ausstand, bemerkbar: Zwei vorzeitige Niederlagen gegen die ehemalige Kadettinnen-Europameisterin und WM-Dritte Lisa Ersel (Luftfahrt Berlin) und Nationalkader Ellen Riesterer (Unterföhring) sorgten für Enttäuschung. Trotz großem Kämpferherz war die Einschränkung zu groß für die 17-jährige Drei-Tannen-Städterin. Am Ende gab es dennoch die Bronzemedaille, garniert mit einem eigens entworfenen Pokal in symbolisierter Form von geflossenem Schweiß, der auf dem Weg zum Podest vergossen wurde.

Erst im zweiten Kampfabschnitt und damit zu spät konnte Maximilian Kahnt (74 kg) sein Potential im Auftakt-Vergleich gegen Sven Menzel (Germania Potsdam) abrufen. Nach klarem 1:7-Rückstand kam Kahnt unter anderem dank einer Kopfrolle noch einmal auf 5:7 heran, aber es reichte eben nicht ganz. "Ich ägere mich am meisten darüber, dass ich anfangs nicht so recht zum Zuge kam", so der 19-Jährige, der 2016 aus Greiz nach Thalheim gewechselt war. Menzel, am Ende auf Platz sieben, schied in der Folge aus. Für "Kahnti" blieb Platz 15 - bei 22 Startern.

Nur ganz knapp verpasst hat indes der Lugauer Toni Peprny bei den Klassikern in Frankfurt (Oder). Im 18 Teilnehmer starken Limit bis 74 Kilogramm gelang zunächst ein Schultersieg über Norman Balz vom SRC Viernheim, bevor es in der Folge gegen den Dominator schlechthin in diesem Limit, Goldgewinner Karan Mosebach von den Gastgebern, vorzeitig 0:10 hieß. Über die Hoffnungsrunde und dank eines weiteren Schultersieges über Tim Stoll (Bonn-Duisdorf) erreichte Peprny das kleine Finale um Bronze am Sonntagvormittag, unterlag dort aber ganz knapp mit 0:2 Punkten Moritz-Niklas Wahl vom SV Fellbach (Landesverband Württemberg). Bei 101 Teilnehmern kam der Landesverband Sachsen hier auf Rang drei in der Gesamtwertung.

Text: Michael Thriemer.
Galerie DM in Michelstadt

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