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Deutsche Meisterschaften weibliche Jugend

"Emi" komponiert ihr zweites Meisterstück

Mit einer souveränen Vorstellung hat sich Emilie Haase vom Ringerverein Thalheim bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) erneut den Titel gesichert - Madeleine Martin gewann Bronze.

 
Von Michael Thriemer
 

DEMMIN - Fünf Kämpfe - fünf Siege, davon vier auf Schultern, 43 zu 0 technische Punkte, so lautet das beeindruckende Fazit der neuen Deutschen Meisterin Emilie Haase. Die Zwönitztalerin ließ ihren Kontrahentinnen in der Gewichtsklasse bis 40 Kilogramm nicht den Hauch einer Chance und kletterte damit nach 2013 erneut ganz nach oben aufs Siegerpodest.

"Diesen Erfolg hat sie ihrem unbändigen Willen, ihrem Fleiß und ihrer Disziplin zu verdanken", war RVT-Jugendwart Tino Korb, im Troß der 16 Thalheimer mitgereist, begeistert vom Auftritt des Talents.Wie sich im Turnierverlauf der vom traditionsreichen Demminer RV gut organisierten Wettkämpfe herausstellte, war das Freitagabend-Duell mit Lissy Bielau vom Eisenhüttenstädter RC das wichtigste im mit sechs Athletinnnen besetzten Limit. Haase rang konzentriert, auf das Vermeiden eigener Fehler bedacht, und sicherte sich vor allem mittels ihrer hervorragend vorgebrachten Beinangriffe einen 10:0-Punkterfolg. Am Samstag hatten dann nacheinander Alina Gola (TSV Kandern), Vanessa Seehuber (TSV Trostberg), Josefine Purschke (SV Warnemünde) und Maren Vornberger (AC Röhlingen) wenig Möglichkeiten und verloren allesamt vorzeitig auf Schultern - vollkommen zurecht brandete in der sächsisch-thalheimerschen Ecke Jubel auf. Die zahlreichen harten Vorbereitungsstunden, mitunter auch allein und am Wochenende im Thalheimer Vereinshaus, haben sich also ausgezahlt. Offen bleibt, ob damit eine Teilnahme an den Europameisterschaften Bulgarien möglich ist. Aus den Händen der anwesenden Bundestrainerin Alexandra Engelhardt und der Referentin für das Frauen-Ringen beim DRB, Christiane Knittel, gab es einen sehr schönen Pokal nebst Urkunde und Blumenstrauß. 

Dass der Frauenreferent des Ringerverbandes Sachsen (RVS) und Delegationsleiter der insgesamt 35 Sachsen, davon 11 Sportlerinnen, Udo Woratsch (ASV Plauen) erneut den Pokal für den drittbesten Landesverband entgegennehmen konnte, lag nicht zuletzt auch an den anderen RVT-Sportlerinnen. 

Allen voran Madeleine Martin, die sich bis 70 kg die Bronzemedaille sicherte. Hier zahlte sich der geschickte Schachzug von Vater und Mädchen-Trainer Frank Graube vollends aus, "Madl" ein Limit nach oben zu ziehen. "Durch den Ausfall von Michelle Kropf (AC Taucha) war ein Platz freigeworden, das haben wir genutzt", so Frank Graube. Ursprünglich war ein Einsatz bis 65 kg geplant. Zwar bestand hier sowohl gegen die zweifache Europameisterin und spätere Siegerin Nicole Amann (SC Anger) und Lokalmatadorin Steffi Blohm (Demminer RV) kaum eine Chance, doch sorgte der Schultersieg nach 0:6-Rückstand über Jana Hartmann (RV Haibach) für Freude beim Trainer und den Gewinn der Bronzemedaille. 

Schwer hatten es hingegen wie erwartet die drei anderen Thalheimerinnen. Laura Schulz (46 kg) als Achte und Jessica Schwind (56 kg) als Siebzehnte wurden jeweils Vorletzte, taten aber ihr Möglichstes und sammelten so viele wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft, denn alle RVT-Sportlerinnen haben noch einige Jahre in dieser Altersklasse vor sich. Das trifft ebenso auf das "Kücken" Laura Legel zu. Mit unter 30 Kilogramm im leichtesten Limit bis 35 kg angetreten, hieß die Zielstellung vor allem Lernen und so lange wie möglich durchhalten, auch das wurde erreicht. Platz vier am Ende von vier Starterinnen. 

Damit landete der RV Thalheim auf Platz drei in der Gesamtwertung der 55 angetretenen Vereine und trug über die Hälfte (13 Zähler) der 25 von Sachsen gewonnen Punkte bei. 

Zudem musste keiner der Mitgereisten sein Kommen bereuen. Neben der Eröffnungsrede durch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) traf der interessierte Zuschauer den ein oder anderen sehr bekannten ehemaligen Zweikämpfer an. So betreute der mehrfache Deutsche Meister im Superschwergewicht, Raymund Edfelder vom SC Anger aus Bayern, seine Tochter Theresa bis zu deren Erfolg in der Gewichtsklasse bis 65 kg. Als Ehrengäste wurden weiterhin die beiden ehemaligen Olympiasieger Rudolf Vesper und Lothar Metz sowie der ehemalige Weltmeister Roland Gehrke begrüßt, allesamt mit dem Ringkampfsport in Mecklenburg-Vorpommern und Demmin im Besonderen, verbunden. Auch Rudi Gebhardt, ehemaliger Trainer in der ersten Bundesliga von Hallbergmoos und nun im bayerischen Ringerverband engagiert, wurde angetroffen. 

Zu guter Letzt gab es noch ein großes Hallo mit dem frisch vermählten Ehepaar Alexander und Sarah Kasarinow (geb. Knuth). Die beiden gaben sich just in dem Moment, als die Thalheimer auf den Sieg ihrer Emilie Haase anstießen, die Ehre vor der Halle und sorgten damit für einen perfektes Zusammenspiel. Alles Gute den Beiden!


Fotos vom Empfang der erfolgreichen Amazonen unter facebook.com/RVThalheim!

 
Bericht: Michael Thriemer, 24.03.14. Fotos: Jens Graube.

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