HEROS Lady Open in Boguszów-Gorce/Polen (06.–08.12.24)
Mammut-Turnier bringt Erlebnisse und Erfolge
Team des Ringer-Verbands Sachsen ist mit sechs Thalheimerinnen in Polen
Ergebnisse auf sportzona.pl: Kadettinnen und jünger | Frauen
BOGUSZÓW-GORCE – Am Wochenende vom 6. bis zum 8. Dezember 2024 fanden im niederschlesischen Boguszów-Gorce die HEROS Lady Open statt. Angereist waren ca. 400 Sportlerinnen aus 20 Ländern. Da nur auf drei Matten gerungen wurde, dauerte der Wettkampf am Samstag neun und am Sonntag sieben Stunden. „Auch, wenn alles gut organisiert war – inklusive super Unterkunft und Verpflegung – war diese Wettkampfdauer schon grenzwertig“, meinte der mitgereiste Trainer Uwe Fritzsch. Für den RV Thalheim gingen sechs Mädchen und Frauen an den Start.
Als jüngste Starterin im Feld kämpfte Hanna Schaaf bis 30 kg (10 Teilnehmer). Sie konnte ihren ersten Kampf gegen Judit Rigo (Ungarn) klar mit 10:0 gewinnen. Gegen die spätere Siegerin des Turniers, Raya Mitkova (Schweden) verlor sie nur denkbar knapp mit 12:14 und erreichte durch einen 11:0-Sieg im kleinen Finale gegen Maja Blok (Polen) den 3. Platz.
Wieder einen sehr guten Wettkampf bestritt Charlotte Drechsel (39kg, 10 TN). Durch zwei Siege in der Vorrunde (1x Polen, 1x Deutschland) traf sie im Halbfinale auf Emma Grützner aus Luckenwalde, gegen die sie bis jetzt noch nie gewinnen konnte. Durch eine sehr starke taktische Leistung siegte Charlotte 4:2. Ihrer Finalgegnerin Anastazja Rutkowska (Polen) ließ sie keine Chance und holte somit den 1. Platz.
Vanessa Bohn startete im Limit bis 46 kg (14 TN). Im ersten Kampf ging sie gegen Noemi Lazareno Pons (Spanien) mit knappem Rückstand in die Pause, verlor aber in der zweiten Runde durch eine Unachtsamkeit vorzeitig. Im zweiten Kampf zeigte Vanessa gegen Sofia Ivanova (Slowakei) ihren besten Kampf. Bis kurz vor Schluss lag sie in Führung, verlor aber dann doch denkbar knapp in den letzten Sekunden mit 4:5. Dennoch eine super Leistung.
Bei den Kadetten ging Aliya Leistner bis 53 kg (31 TN) ins Rennen. Ihren ersten Kampf konnte sie gegen Mia Hepting (Dörpen/Niedersachen) klar gewinnen, musste aber im zweiten Duell gegen die amtierende deutsche Meisterin in dieser Gewichtsklasse, Josefine Widmann (Ückerath), eine Niederlage hinnehmen. Auch der dritte Vergleich gegen Nadia Zholtikova (Spanien) ging mit 4:10 verloren. Trotz sehr guter kämpferischer Leistung muss Aliya ihren Platz in dieser für sie neuen Gewichtsklasse noch finden.
Bis 62 kg (13 TN) kämpfte Naemi Leistner in der Frauen-Altersklasse für den RVT. Im ersten Kampf siegte sie gegen Amelia Samuelsson (Schweden, Platz 3) mit 4:0. Durch Punktsiege über Anna Kicsindy (Ungarn) und die Olha Padoshyk (Polen) erreicht sie das Finale. Dort traf Naemi auf Johanna Lindborg aus Schweden, ihres Zeichens amtierende Olympia-Zehnte und Europameisterin 2020. In einem hochklassigen Kampf hatte Lindborg das Glück auf ihrer Seite und konnte die entscheidenden Punkte zum 15:4-Erfolg holen. Somit erkämpfte Naemi einen starken 2. Platz.
Als sechste Starterin ging Cassidy Richter bis 68 kg (Frauen, 12 TN) an den Start. Sie konnte ihre ersten beiden Kämpfe gegen Sportlerinnen aus Litauen und Polen gewinnen, verlor aber im Halbfinale gegen Gerda Barth (Aue, 1. Platz) mit 2:6 nach Punkten. Leider musste Cassidy auch im kleinen Finale gegen Lena Rösler (Ückerath) Punkt-Niederlage hinnehmen und erreichte Platz 5.
Für die „kleinen Tannen“, also vor allem die jüngeren unter unseren Ringerinnen, war ihr erster Start mit der Mannschaft vom Ringer-Verband Sachsen ein großes Erlebnis. Sie konnten im Team mit der Olympia-Teilnehmerin Anastasia Blayvas (KFC Leipzig) den ersten Platz in der Mannschaftswertung erkämpfen.
Uwe Fritzsch/Holger Hähnel, 12.12.2024.