Peter Haase wird EM-Siebenter

Ganz knapp verfehlte der 17-jährige Thalheimer eine Medaillenchance bei den Europameisterschaften der Juniorenringer in Skopje. Nach zwei Siegen und einer Niederlage hieß es Platz 7.

 

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THALHEIM/SKOPJE - Es war und ist eine turbulente Woche für den Ringerverein Thalheim. Im Mittelpunkt standen natürlich die Junioren-Europameisterschaften in der makedonischen Hauptstadt, bei denen am Mittwoch Peter Haase im Limit bis 55 Kilogramm (griechisch-römisch) auf die Matte ging. Tags zuvor platzte zudem eine erfreuliche Erfolgsmeldung ins Haus. Der Verein aus der Drei-Tannen-Stadt gewinnt in diesem Jahr das "Grüne Band", den wohl renommiertesten deutschen Nachwuchsförderpreis.

Doch zurück zum Geschehen auf den Matten von Skopje. Peter Haase startete furios ins Turnier und bezwang in der Qualifikationsrunde den Lokalmatadoren Dimitar Zdravkov noch in der ersten Runde mit 8:0. Es folgte das Achtelfinale, wo mit dem Finnen Toufan Ahmadi bereits eine härtere Nuss zu knacken war. 10:5 behielt Peter Haase hier die Oberhand und befand sich damit schon in der Runde der letzten Acht. Dem Reglement entsprechend war dieser Kampf noch vor Ablauf der vollständigen Kampfzeit zu Gunsten Peters abgebrochen worden, da es dem jungen Thalheimer gelang zwei sehenswerte Dreier-Wertungen zu erzielen.

Nun ging es gegen Kilic Serif (Türkei) wirklich um die Wurst. Der Thalheimer legte sich mächtig ins Zeug und zog mehrfach seine gefürchteten Schulterschwünge. Dennoch kam der Türke immer wieder zu Kontern und behielt bis eine Minute vor dem Ende mit 10:9 die Oberhand. Haase riskierte nun noch mehr, wurde jedoch bei eigener Aktion abgefangen und in der Bodenlage gehebelt. Aus der gefährlichen Lage konnte sich der mit seinen 17 Jahren jüngste Juniorenringer nicht mehr befreien, was einen Schultersieg für Serif bedeutete. "Der Türke war stehend K. o., doch Peter ging bei seiner Aktion ein zu großes Risiko", schätzte Landestrainer Andreas Bering ein.

Leider half alles Hoffen, dass es der Türke anschließend bis ins Finale schafft, nichts. So blieb die Chance auf eine Medaille über den Einzug in die Hoffnungsrunde verwehrt. Mit Platz 7 war das Ergebnis des Erzgebirgers dennoch aller Ehren wert. "Bundestrainer Bullmann war sehr positiv überrascht, schließlich wollte er mich erst gar nicht zu EM mitnehmen", schwangen bei Peter Haase zugleich Freude über die zwei Siege als auch Enttäuschung über die vermeidbare Niederlage im Viertelfinale mit. Für die Drei-Tannen-Städter bleibt die historische Tatsache festzuhalten, dass es zwei Siege bei einer EM für einen Thalheimer zuvor über 30 Jahre lang nicht gegeben hat.

An diesem Wochenende sind die RVT-Schwerathleten bereits wieder unterwegs. Der Nachwuchs ist zum einen mit 16 Sportlern im nordbadischen Ladenburg am Start. Dort findet mit dem Römer-Cup und den gleichzeitig ausgetragenen Ladies Open das größte Ringer-Turnier Deutschlands statt. Zeitgleich werden sich weitere Mattenkämpfer auf den Weg nach Dresden machen, wo die Sparkassen-Landesjugendspiele über die Bühne gehen.

Holger Hähnel, 04.07.13. Fotos: Jörg Richter.