Bericht vom 11./12. Kampftag: FCE Aue – RVT und AVG Markneukirchen – RVT
Spitzenreiter einen Zähler abgeknöpft – im Vogtland mit einem Punkt verloren
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte der Ringerverein Thalheim mit seinen Anhängern am vergangenen Wochenende. Während man am Samstag beim 13:13 in Aue hochverdient den Spitzenreiter in Bedrängnis brachte, gab es am Sonntag in Markneukirchen eine ganz knappe Niederlage.
von Michael Thriemer
AUE/MARKNEUKIRCHEN – Die Thalheimer werden in dieser Saison das einzige Team bleiben, gegen den Spitzenreiter FC Erzgebirge Aue nicht gewinnen kann. So lautet das Fazit nach 10 spannenden Duellen am Samstag vor gut gefüllten Rängen im Lößnitztal. Die Stimmung von Seiten der zahlreichen mitgereisten Zwönitztaler Fans war ausgezeichnet.
Wie erhofft gelangen der Mannschaft von Trainer Rüdiger Möhring fünf Einzelsiege und ein hervorragender Auftritt, bei dem vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit überzeugte. Zwar wurden die beiden Freistil-Spezialisten Marcel Böhme und Alexander Hast (130 und 75 kg) schmerzlich vermisst. Doch hatten auch die Gastgeber nicht ganz ihre beste Aufstellung zur Verfügung, was sich Klassiker Peter Haase im Limit bis 61 kg Freistil gleich zunutze machte. Er schulterte den amtierenden Veteranen-Weltmeister Pierre Vierling noch im ersten Durchgang. Gleich danach zeigte der ins Schwergewicht aufgerückte Kevin Mehlhorn (98 kg, klassisch) ebenso eine ganz tolle Leistung und obsiegte über den deutlich schwereren und größeren Maximilian Kirmse von Aue. Auch wegen eines ungefährdeten Erfolgs von Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch) über Jan Hocko führte der RVT zur Halbzeit mit 8:5.
Danach waren die beiden Freistil-Duelle eine Augenweide. Wenn auch Benjamin Opitz (86 kg) ganz knapp verlor, beeindruckte sein unbedingter Wille – zweimal wand er sich mit letzter Kraft aus gefährlichen Situationen und war beim 1:1 nur aufgrund der letzten Wertung unterlegen. Dawid Takunow (66 kg) hingegen drehte den Spieß um, konterte mit einer Viererwertung und behielt beim 4:4 seinerseits die Oberhand über einen nie aufsteckenden, bundesligaerfahrenen Philipp Herzog.
Erneut nicht hoch genug kann man die Leistung Petr Nováks gegen den ungarischen Spitzenmann und mehrfachen Landesmeister Gabor Madarasi im klassischen Halbschwergewicht einschätzen. Nach reichlich fünf Minuten blieb der von vielen als gut agierend eingeschätzten Kampfrichterin Daniela Ewert aus Dortmund nichts anderes übrig, als Madarasi die vierte und entscheidende Passivitätsermahnung auszusprechen. Den Punktgewinn sicherte schließlich der eingesprungene Routinier Sven Zimmermann (75 kg, Freistil) ab. Gegen den über zwei Jahrzehnte jüngeren Sportschüler Brian Bliefner ließ er nur eine Punktniederlage zu und zeigte sich dabei vor allem konditionell auf der Höhe. „Schade, dass es nicht noch ein wenig länger ging, ich fühlte mich heute richtig gut“, so „Ex“, der nach einem Eingriff vor kurzem wieder voll auf der Höhe zu sein scheint.
Nur einen Tag später fehlte die Winzigkeit von einem Zähler zu einem weiteren Unentschieden. Erneut gelangen bei den zuletzt so bärenstarken Markneukirchnern fünf Einzelsiege, doch reichte es beim 15:16 aus RVT-Sicht nicht ganz. „Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, alle haben sehr gut gekämpft, es hat halt einfach nicht sollen sein“, meinte Trainer Rüdiger Möhring nach der knappstmöglichen Niederlage im Vogtland. Eine Revanche für die beinahe ebenso hauchdünne Niederlage im Hinkampf (16:18) blieb damit leider aus.
Immer besser im klassischen Stil zurecht findet sich offensichtlich Hristiyan Yordanov im leichtesten Limit, er konnte im Duell zweier Junioren Roman Walter klar bezwingen und die Vorrunden-Niederlage ausbügeln. Volle Punkte sammelten auch Alex Grebensikov (66 kg, klassisch) sowie erneut Petr Novák (86 kg, klasissch) mittels Schulter- und TÜ-Erfolgen. Erfolgreich weiterhin war Peter Haase im Duell zweier junger Athleten bis 61 kg. Radek Dublinowski heimste drei Mannschaftspunkte gegen den aufgerückten Klassiker Marian Mihalik im Freistil-Superschwergewicht ein. Dawid Takunow (66 kg, Freistil) unterlag lediglich nach Punkten dem besten Freistiler der Liga in dieser Gewichtsklasse, dem Bulgaren Boychev.
Am kommenden Wochenende haben die Thalheimer nun eine kurze Verschnaufpause, bevor am 21.11., 22.11. und am 29.11. in Leipzig, daheim gegen Pausa/Plauen und in Gelenau gegen direkte Tabellennachbarn drei ganz wichtige Duelle anstehen, die schon die Endphase der Saison einläuten. Zudem haben die Drei-Tannen-Städter einen Tabellenplatz gutgemacht (Rang sieben), weil der RSK Gelenau am Sonntagabend mit 18:15 über Pausa/Plauen gewann.
Einzelresultate FC Erzgebirge Aue - RV Thalheim:
57 kg, k: Reimer - Yordanov 2:0 (PS)
61 kg, f: Vierling - Haase 0:4 (SSi)
66 kg, k: Hocko - Grebensikov 0:2 (PS)
66 kg, f: Herzog - Takunow 0:1 (PS)
75 kg, k: Thätner - Löffler 4:0 (DQ)
75 kg, f: Bliefner - Zimmermann 3:0 (PS)
86 kg, k: Madarasi - Novák 0:4 (DQ)
86 kg, f: Wendel - Opitz 1:0 (PS)
98 kg, k: Kirmse - Mehlhorn 0:2 (PS)
130 kg, f: Schmidt - Dublinowski 3:0 (PS)
Einzelresultate AV Germania Markneukirchen - RV Thalheim:
57 kg, k: Walter - Yordanov 0:3 (PS)
61 kg, f: Müller - Haase 0:1 (PS)
66 kg, k: Bromnitz - Grebensikov 0:4 (SSi)
66 kg, f: Boychev - Takunow 3:0 (PS)
75 kg, k: Dubsky - Löffler 4:0 (DQ)
75 kg, f: Grzelak - Zimmermann 4:0 (TÜ)
86 kg, k: Noack - Novák 0:4 (TÜ)
86 kg, f: Backhaus - Opitz 1:0 (PS)
98 kg, k: Olejniczak - Mehlhorn 4:0 (SSi)
130 kg, f: Mihalik - Dublinowski 0:3 (PS)