background
Bericht 15. Kampftag: RSK JK 1898 Gelenau – RV Thalheim

Furiose erste Kampfhälfte sichert Gastgebern den Sieg

Mit vier Erfolgen bis zur Halbzeit erzielte der RSK Gelenau beim 19:13-Heimtriumph über den ersatzgeschwächten RV Thalheim eine Führung, die er bis zum Ende nicht mehr abgab. Obwohl die Gäste vor Rekordkulisse noch einmal gewaltig aufholten, jubelten am Ende die Gelenauer, die damit den letzten Tabellenplatz verließen.

 
von Michael Thriemer
  

GELENAU – Wenngleich das Lokalderby zwischen Gelenau und Thalheim vor über 550 Zuschauern viel von dem hielt, was es versprach, schien beim Halbzeitstand von 14:4 für den RSK bereits alles entschieden. Nach vier Duellen lag die Zehn von Trainer Björn Lehnert gar mit 14:0 in Front, woran nicht zuletzt die Personalsorgen von RVT-Trainer Rüdiger Möhring entscheidenden Anteil hatten. "Mein Gott läuft das optimal für uns", meinte zutreffenderweise ein hocherfreuter Rico Richter, RSK-Eigengewächs, ehemaliger Deutscher Meister und Co-Trainer der zweiten Mannschaft.

Obwohl die Thalheimer den krankheitsbedingten Ausfall von Peter Haase zumindest personell kompensieren konnten, stellten die Gastgeber frühzeitig die Weichen auf Heimsieg. Patrick Baumann (57 kg) gab nach über einem Jahr verletzungsbedingter Kampfpause ein zumindest anfänglich hartumkämpftes Comeback gegen den international erfolgreichen Slowaken Zoltan Levai. Nicht schuldlos am vorerst chancenlosen Auftreten war Thalheims Hristiyan Yordanov, der erstmals bis 61 kg Freistil auf die Matte ging. Zwar wurde Gelenaus Kapitän Daniel Franke in zwei Situationen von Kampfrichter Bittmann aus Apolda bevorteilt, doch erwies der Bulgare seinem Team einen Bärendienst, indem er sich zu Unsportlichkeiten hinreißen ließ, den Kampf durch Disqualifikation statt 0:1 mit 0:4 verlor und wegen einer roten Karte zumindest im nächsten Vergleich pausieren muss.

Ansonsten setzten sich die Favoriten durch, so beispielsweise ein fairer David Valá (98 kg, klassisch) für Gelenau oder Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch) für Thalheim.

Nach der Pause, in der das versprochene Freibier für einen neuen Saison-Zuschauer-Rekord ausgeschenkt wurde, holten die Thalheimer noch einmal mächtig auf. Nacheinander siegten Benjamin Opitz (86 kg, Freistil) – zurück im Team nach überstandener Mittelohr-Entzündung – gegen den aufgerückten Stephan Spengler, Dawid Takunow (66 kg, Freistil) gegen den nach längerer Verletzungspause genau zum richtigen Zeitpunkt einsteigenden Stefan Saul sowie in überzeugender Manier Petr Novák (86 kg, klassisch). Er hielt den amtierenden Dritten der polnischen Meisterschaften, Kamil Dzitkowski, klar in Schach und brachte Thalheim auf 13:14 heran. Noch einmal brandete Jubel bei den gut und gerne 200 mitgereisten Gästefans auf, den RSK-Akteur Tomas Sobecky (75 kg, klassisch) mit seinem kurzrundigen, durch eine sehenswerte Wurfserie erzielten Überlegenheits-Triumph über RVT-Vereinschef Holger Hähnel jäh verstummen ließ. Hähnel vertrat den wegen eines Handgelenkbruchs ausgefallenen Tobias Löffler und speckte dafür ordentlich ab. Das Derby war damit beim 18:13 entschieden.

Auch im allerletzten Duell war das Glück den Drei-Tannen-Städtern nicht hold. Obwohl Alexander Hast (75 kg, Freistil) anfangs klar führte, drehte Gelenaus Norman Mahmudov mit dem Schlussgong den Vergleich auf 9:8. Zwar monierten einige Zwönitztaler die Passivitätsauslegungen des Kampfrichters, doch kampftenscheidend waren diese nicht, zumal der beste RSK-Kämpfer der gesamten Saison, Jezierzanski, wegen eines Turniers in Russland fehlte.


Statistik, RSK Gelenau – RV Thalheim 19:13

57 kg, k: Levai – Baumann 4:0 (TÜ)
61 kg, f: Franke – Yordanov 4:0 (DQ)
66 kg, k: Engel – Grebensikov 0:4 (TÜ)
66 kg, f: Saul – Takunow 0:2 (PS)
75 kg, k: Sobecky – Hähnel 4:0 (TÜ)
75 kg, f: N. Mahmudov – Hast 1:0 (PS)
86 kg, k: Dzitkowski – Novak 0:4 (TÜ)
86 kg, f: Spengler – Opitz 0:3 (PS)
98 kg, k: Valá – K. Mehlhorn 4:0 (TÜ)
130 kg, f: A. Mahmudov – Böhme 2:0 (PS)

Text: Michael Thriemer (29.11.14), Fotos: SK Fotografie 
Galerie

Zurück