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Bericht 17. Kampftag: RV Thalheim – KFC Leipzig

Letzter Heimauftritt bringt den erlösenden Befreiungsschlag

Mit 20:13 auf der Anzeigetafel haben Thalheims Zweitliga-Ringer am Samstag den KFC Leipzig bezwungen. Allerdings ging offiziell ein 40:0 in die Wertung ein, da die Gäste nicht die erforderliche Anzahl von Ringern ins Protokoll brachten – es war das erste Mal in der gesamten Saison, dass ein Team auf diese Weise Punkte hergab.

 
von Michael Thriemer
  

THALHEIM - Auch der 17. Kampftag in der zweiten Bundesliga, Staffel Nord, war ereignisreich. Zum Duell im Sportlerheim konnten sowohl der gastgebende RV Thalheim als auch die Messestädter nicht in Bestbesetzung antreten. Fehlte bei der Staffel um die Trainer Rüdiger Möhring und Steffen Richter zusätzlich der erkrankte Alexander Hast (75 kg, Freistil), musste ebenso der KFC auf einige Athleten verzichten. Da unter diesen auch der stark erwartete Dustin Scherf (66 kg, klassisch) war, dessen Ersatzmann Übergewicht hatte, und zudem das leichteste Limit unbesetzt blieb, gingen nicht die notwendigen neun Sportler in die Wertung ein – der Sieg für die Erzgebirger stand also bereits an der Waage fest.

Dennoch bekam das Publikum am Vorabend des dritten Advent guten Sport geboten, doch war zunächst der Nachwuchs an der Reihe. So erhielt die Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim aus den Händen von Joachim Kühn, Präsident des Ringer-Verbandes Sachsen (RVS), Bronzemedaillen für den dritten Rang im Abschlussklassement der Jugendliga Mitteldeutschland. Er wurde von Eckhard Hähnel (RVT) und Andreas Füseler (RVE Lugau) als ehemalige Ringer-Recken unterstützt.

Dann wurde es vor den Augen von Freistil-Bundestrainer Sven Thiele auf der Matte interessant, und auf beiden Seiten setzten die Favoriten ihre Duftmarken. Waren dies auf Seiten der Nordsachsen vor allem die beiden schweren Kraftpakte Nico Graf und Erik Thiele (130 kg, Freistil und 98 kg, Klassisch), glänzten die Gastgeber mit sechs Einzelsiegen. So durch die Punktgaranten im Leichtgewicht, Alex Grebensikov und Dawid Takunow, Tschechiens Kracher Petr Novák (86 kg, Klassisch) und die beiden Eigengewächse Peter Haase und Benjamin Opitz (61 und 86 kg, Freistil). Besonders Opitz war die Freude über seinen ganz knappen 1:0-Erfolg aufgrund der letzten Wertung über Angstgegner und Trainingspartner an der Sportschule Leipzig, Johann Steinforth, anzusehen. Eine technische Wertung fiel beim 2:2 nach Punkten allerdings nicht. Ausschlaggebend war einzig und allein die jeweils nicht genutzte Aktivitätszeit. „Erfreulich für Benni, insgesamt hatten wir heute das Glück auf unserer Seite“, meinte Trainer Rüdiger Möhring nach den Duellen.

Höchster Respekt muss auch noch einmal den Sportlern gezollt werden, die sich in den Dienst der Mannschaft stellten. Etwa für Kevin Mehlhorn, der praktisch die gesamte Rückrunde mit deutlichem Gewichtsnachteil bis 98 Kilogramm antrat, häufig jedoch den körperlich überlegenen Gegnern kaum etwas entgegen setzen konnte. Hier war eine Schwäche im Kader des RVT erkennbar. Oder auch Vereins-Chef Holger Hähnel, der sich nicht zu schade war, Gewicht abzukochen und den verletzten Tobias Löffler zu ersetzen. Von Routinier Sven Zimmermann, einmal mehr im Freistil-Weltergewicht aufgeboten und trotz über 40 Jahren konditionell absolut auf der Höhe, ganz zu schweigen.

Eine Woche vor den letzten Vergleichen ist noch nicht ganz abzusehen, wo die Thalheimer in der Endabrechnung eintreffen werden. Maximal ist Rang sechs möglich, doch ist die Gefahr nicht gebannt, weiter hinten einzukommen. So gewann Gelenau erwartungsgemäß daheim gegen Greiz, während das Duell von Pausa/Plauen gegen Spitzenreiter Aue bei klarer Führung der Gastgeber aufgrund einer Attacke auf den Kampfrichter abgebrochen werden musste. Die Entscheidung liegt nun beim Rechtsausschuss des Deutschen Ringer-Bundes. Man kann nur hoffen, dass der "Grüne Tisch" schnell ein Resultat liefert und somit zum 18. und letzten Kampftag kommendes Wochenende das endgültige Tabellenbild feststeht.

Statistik, RV Thalheim – KFC Leipzig 40:0 (20:13)

57 kg/k: Yordanov – unbesetzt 4:0 (KL)
61 kg/f: Haase – Wedekind 3:0 (PS)
66 kg/k: Grebensikov – Dietrich 4:0 (ÜG)
66 kg/f: Takunow – Kantaew 4:0 (TÜ)
75 kg/k: Hähnel – Stuhr 0:3 (PS)
75 kg/f: Zimmermann – Egiazarian 0:4 (TÜ)
86 kg/k: Novák – Findt 4:0 (SS)
86 kg/f: Opitz – Steinforth 1:0 (PS)
98 kg/k: K. Mehlhorn – Thiele 0:4 (DQ)
130 kg/f: Böhme – Graf 0:2 (PS)

Text: Michael Thriemer (14.12.14), Fotos: SK Fotografie 
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