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Bericht 18. Kampftag: RV Lübtheen - RV Thalheim

Trotz deutlicher Niederlage halten die Thalheimer Ringer Rang sieben

Mit einem 8:19 hat sich der RV Thalheim beim vorläufigen Staffelsieger in Lübtheen aus der zweiten Bundesliga Nord verabschiedet. Vier Einzelsiege waren aller Ehren wert, doch ging auch ein Schachzug im klassischen Schwergewicht nicht auf.

 
von Michael Thriemer
  

LÜBTHEEN - So boten die Erzgebirger im hohen Norden erstmals den Freistiler Radek Dublinowski im Limit bis 98 Kilogramm klassisch auf. Hielt sich der aus dem polnischen Bialogard stammende stets zuverlässige Thalheimer gegen den jungen russischstämmigen Rajbek Bisultanov zunächst wacker, kassierte er beim Zwischenstand von 0:4 Punkten nach fünfeinhalb Minuten dennoch die Disqualifikation wegen Passivität.

Kurios ging es rund um den letzten Kampftag der Liga allgemein zu. Da wurden zwei Begegnungen, nämlich Aue – Gelenau und Greiz – Werdau kurzerhand zwei Stunden eher als die beiden anderen Partien angepfiffen. Das gibt es in keiner anderen Sportart, zumal es beim erstgenannten Duell um Platz eins und neun ging. Zudem ist laut offiziellem Resultatseintrag der Liga-Datenbank der abgebrochene Vergleich von Pausa/Plauen und Aue mit 0:0 gewertet worden, weshalb nun Lübtheen auf Rang eins steht. Möglicherweise wird der FC Erzgebirge hiergegen Widerspruch einlegen.

Aus sportlicher Sicht siegten für Thalheim zwei Klassik-Punktgaranten und zwei junge Freistiler. So wussten einmal mehr Alex Grebensikov (66 kg, klassisch) der den dänischen WM-Teilnehmer Anders Ekström knapp bezwang, sowie Petr Novák zu überzeugen. Er sicherte sich einen 4:0-Punktsieg über den Bulgaren Atanas Kolev und verteidigte seinen Top-Ten Platz unter den besten Zweikämpfern der Liga. Höchst erfreulich, dass Marcel Böhme (130 kg, Freistil) bei seinem 11. Einsatz den ersten Saisonsieg überhaupt einfahren konnte, wenn auch Kontrahent Ceven Matthes deutlich leichter war. Benjamin Opitz feierte ein 3:1 über Sebastian Otto und zeigte einmal mehr, dass in diesem schwierigen und ausgeglichenen Limit, das er neu in diesem Jahr ausfüllte, noch vieles möglich ist.

Ansonsten zogen die Gastgeber vor über 500 Zuschauern ihre Kreise, nahmen den ersatzgeschwächten Thalheimern vor allem im Weltergewicht volle acht Zähler ab. Hier kam klassisch erstmals Alois Stürmer zum Einsatz und bot dem starken dänischen Nationalkader Bjerrehuus anfänglich gut Paroli. Den Part im freien Stil musste man aufgrund Erkrankung von Alexander Hast kurzfristig unbesetzt lassen. Seine erst dritte Niederlage überhaupt hatte dieses Mal Dawid Takunow akzeptieren, allerdings war Dennis Langner von den Gastgebern als mehrfacher Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften auch kein Gegner von Pappe.

„Am Ende war es dann doch recht deutlich, obwohl sich noch einmal jeder reingehauen hat“, zog Cheftrainer Rüdiger Möhring ein kurzes, aber passendes Fazit. Mit 11:21 Punkten kommen die Thalheimer somit auf Rang sieben in der -vorläufigen- Abschlusstabelle ein, da Gelenau und Pausa/Plauen jeweils unterlagen. Auffällig ist hier, dass zwischen den ersten vier und den anderen fünf Teams doch ein recht deutlicher Punktunterschied besteht.

Eine umfangreiche Bilder-Galerie des Kampfes ist hier einzusehen.


Statistik, RV Lübtheen – RV Thalheim 19:8

55 kg/k: Ginc – Yordanov 2:0 (PS)
61 kg/f: Asenov – Haase 3:0 (PS)
66 kg/k: Ekström – Grebensikov 0:1 (PS)
66 kg/f: Langner – Takunow 2:0 (PS)
75 kg/k: Bjerrehuus – A.Stürmer 4:0 (TÜ)
75 kg/f: Nowak – unbesetzt 4:0 (KL)
86 kg/k: Kolev – Novák 0:2 (PS)
86 kg/f: Otto – Opitz 0:1 (PS)
98 kg/k: Bisultanov – Dublinowski 4:0 (DQ)
130 kg/f: Matthes – Böhme 0:4 (TÜ)


Text: Michael Thriemer (21.12.14)

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