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Bericht vom 3. Kampftag: RV Thalheim – AV Germania Markneukirchen

Fünf Einzelsiege reichen nicht

Mit 16:18 unterlag der RV Thalheim in der 2. Bundesliga Nord denkbar knapp dem AV Germania Markneukirchen. Diesmal waren es vor allem die Routiniers, die die Zähler auf beiden Seiten einfuhren.

 
von Holger Hähnel
 

THALHEIM - Fünf zu fünf Einzelsiege, doch am Ende hatten die Gäste aus dem Musikwinkel knapp die Nase vorn. "Wir haben heute vier Duelle mit der Höchstpunktzahl abgeben müssen. Alle haben mit maximalem Einsatz gekämpft, doch das war am Ende nicht aufzuholen", analysierte Thalheims Trainer Rüdiger Möhring.

Es begann mit dem Duell zwischen Hristiyan Yordanov und Roman Walter im freien Stil des Bantamgewichts. Beide sind Junioren und zählen zur Spitze in ihren Ländern. Die Zuschauer sahen von Anfang einen offenen Schlagabtausch, bei dem der vom ASV Hof gekommene Walter mit seinen Angriffen öfter erfolgreich war als der junge Bulgare im Dress des RVT. Das 13:8 an der Punkttafel bedeute zwei Mannschaftszähler für Markneukirchen.

Erheblich hadern sah man die Hausherren im Sportlerheim mit der Leistung von Schiedsrichter Helmut Rösner (Schonungen). "Das waren in den Kämpfen von Marcel Böhme und Peter Haase durchaus zwei Mannschaftspunkte, die uns flöten gegangen sind", meinte RVT-Vorstandsmitglied André Schmidt. Während Böhme (130 kg) der Technischen Überlegenheit des amtierenden polnischen Meisters Marcin Olejniczak bei anderer Wertungsgabe sicher hätte entgehen können, wäre Peter Haase (61 kg) seinerseits im günstigen Fall ein ganzes Stück näher an einen vorzeitigen Sieg gegen Justin Müller gekommen. (Mannschaftsstand: 3:6)

Im Schwergewicht hatte der RVT nun mit einem hohen Sieg ihres Radek Dublinowski gegen das Markneukirchner Eigengewächs Anton Noack gerechnet. Zwar ging der Pole auch in Führung, doch zum Überlegenheits-Triumpf reichte es nicht, so dass drei Zähler aufs Thalheimer Mannschaftskonto gingen.

Im letzten Duell vor der Pause brachten die Vogtländer den amtierenden bulgarischen Meister Boycho Boychev (66 kg, Freistil) auf die Matte. Der 22-Jährige stellte seine außergewöhnliche Stärke unter Beweis, als er Dawid Takunow vom RVT noch vor Ablauf der zweiten Minute schulterte.

So lagen die Markneukirchner zur Pause mit 10:6 in Führung. Danach brodelte die Stimmung zunächst auf Thalheimer Seite, denn Petr Novák (86 kg, gr.-röm.) düpierte in ständigem Vorwärtsgang den Slowaken Marian Mihalik mit 16:0. Als dann Alexander Grebensikov (66 kg, gr.-röm.) nach drei sensationellen Fünfer-Wertungen in 49 Sekunden Überlegenheitssieger wurde, schien ein Gesamterfolg wieder denkbar.

Somit hieß es also 14:10 aus Thalheimer Sicht, als der 18-jährige Heißsporn Benjamin Opitz (86 kg, Freistil) auf den 44-jährigen Germania-Leitwolf André Backhaus traf. Gegen den Europameister von 1993 versuchte Opitz immer wieder Angriffe, wurde aber meist ausgekontert und unterlag drei Sekunden vor dem Ende 2:17. "Unglaublich, was Backhaus immer noch leistet", kommentierte André Schmidt. (Stand: 14:14)

Anschließend hatte der polnische Spitzenringer Andrzej Grzelak (75 kg, Freistil) einen so perfekten Griff gegen Thalheims Neuzugang Alexander Hast erwischt, dass dieser der Schulterniederlage nicht mehr entkommen konnte. So wäre beim Stand von 18:14 vorm letzten Duell noch ein Unentschieden drin gewesen. RVT-Eigengewächs Tobias Löffler (75 kg, gr.-röm.) versuchte alles, um das unmöglich Erscheinende möglich zu machen. Gegen den mehrfachen EM- und WM-Teilnehmer Filip Dubsky ging er vorwärts, hatte den Tschechen sogar in der gefährlichen Lage, doch das Mattenaus rettete den Germania-Sportler. Am Ende wurde es ein 5:1-Punktsieg für Löffler, der den 18:16-Endstand herstellte.

Einzelergebnise RV Thalheim – AV Germania Markneukirchen 16:18 siehe auch liga-db.de

55/f: Yordanov - Walter 0:2 (PS)
60/k: Haase - Müller 3:0 (PS)
66/f: Takunow - Boychev 0:4 (SSi)
66/k: Grebensikov - Bromnitz 4:0 (TÜ)
75/f: Hast - Grzelak 0:4 (SSi)
75/k: Löffler - Dubsky 2:0 (PS)
86/f: Opitz - Backhaus 0:4 (TÜ)
86/k: Novák - Mihalik 4:0 (TÜ)
98/f: Dublinowski - Noack 3:0 (PS)
130/k: Böhme - Olejniczak 0:4 (TÜ)

Holger Hähnel, 21.09.14. Fotos: Susann Krebs (SK Fotografie) und Emilie Haase

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