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Bericht vom 7. Kampftag: AC Werdau – RV Thalheim

Thalheimer trotzen Westsachsen einen Zähler ab

Vollkommen überraschend haben die Ringer aus dem Zwönitztal am Samstag beim 11:11 in Werdau gepunktet. Sogar ein voller Erfolg schien nach sechs Einzelsiegen greifbar.

 
von Michael Thriemer
 

WERDAU – Zwei schwer zu kompensierende Ausfälle musste RVT-Trainer Rüdiger Möhring schon im Vorfeld des Auswärtsvergleichs in Werdau verkraften. So weilte Peter Haase (61 kg, klassisch) beim "BjørneCup" (Bären-Cup) im dänischen Nykøbing Falster. Alexander Hast (75 kg, Freistil) fehlte verletzt und wurde von Vereins-Chef Holger Hähnel vertreten. Doch mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, unterstützt von einer Vielzahl mitgereister Schlachtenbummler, gelang beim Staffelfavoriten in Werdau ein sensationelles 11:11-Unentschieden.

Bereits zur Pause hatten die Erzgebirger drei der fünf Duelle für sich entschieden und durch Radek Dublinowski (98 kg, Freistil) für Staunen beim Publikum auf beiden Seiten gesorgt. Der 33-jährige Pole aus Białogard zwang den eindeutig favorisierten Ungarn Atilla Szmik in einem Match aus Messers Schneide mit 2:2 aufgrund der letzten Wertung in die Knie – im Endeffekt eine Initialzündung für die gesamte Mannschaft.

Zwar lag man dennoch mit 4:6 zurück, doch drehten wieder einmal die beiden Klassiker Peter Novák (86 kg) und Alex Grebensikov (66 kg) mächtig auf, auch wenn letztgenannter kurz vor Schluss gegen den nie aufsteckenden Niklas Ohff eine umstrittene Viererwertung kassierte und dadurch nur zwei Punkte mitnehmen konnte. „Das war mitentscheidend, hat uns vielleicht einen denkbaren Sieg verpassen lassen – dennoch können wir mit dem Unentschieden sehr gut leben. Irgendwie lief es gegen Ende darauf hinaus“, meinte Coach Rüdiger Möhring nach einer nervenaufreibenden Begegnung. Ins gleiche Horn blies auch Mannschaftsleiter Falko Berthel, der von einem letztlich gerechten Remis sprach.

In der Folge steckte Benni Opitz (86 kg, Freistil) eine ganz knappe Niederlage ein, während Holger Hähnel (75 kg, Freistil) gegen den ungarischen Meister Zsombor Gulyas zwar wacker mithielt, sich aber am Ende im ungewohnten freien Stil deutlich geschlagen geben musste. Den Schlusspunkt setzte Klassik-Weltergewichtler Tobias Löffler, der nach einem zurecht geahndeten Kopfstoß kurz benommen war, gegen Tschechiens Auswahlringer Matous Morbitzer aber unter dem Jubel aller Mitgereisten mit 6:5 Punkten die Oberhand behielt, vor Erschöpfung fast zusammenbrach und damit das Remis sicherte. Ein überragender Kampfabend ließ vor allem die Gäste feiern.

Damit ändert sich vor einem kampffreien Wochenende an der Tabellensituation nichts, Thalheim bleibt Siebter während Werdau Silber verteidigte. Dennoch ist dieser hochverdiente Punktgewinn ein Mutmacher im weiter spannenden Saisonverlauf.


Einzelresultate:

57 kg freistil: Röll – Yordanov 0:1 PS
61 kg klassisch: Lefter – E. Stürmer 4:0 TÜ
66 kg freistil: Stier – Takunow 0:2 PS
66 kg klassisch: Ohff – Grebensikov 0:2 PS
75 kg freistil: Gulyas – Hähnel 4:0 TÜ
75 kg klassisch: Morbitzer – Löffler 0:1 PS
86 kg freistil: Büttner – Opitz 1:0 PS
86 kg klassisch: Wemme – Novák 0:4 SSi
98 kg freistil: Szmik – Dublinowski 0:1 PS
130 kg klassisch: Kukla – Böhme 2:0 PS 


Text: Michael Thriemer (12.10.14), Fotos: SK Fotografie (Susann Krebs).
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