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Grand Prix der BRD in Dortmund (03.07.16)

Weltklasse ist nicht zu knackende Nuss


Beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland im Ringen standen die beiden Thalheimer Bundesliga-Akteure William Stier und Benjamin Opitz gegen eine Fülle von Welt- und Europameistern sowie Teilnehmern bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf verlorenem Posten. Dennoch war es ein lehrreiches Wochenende.
 

Offizielle Grand-Prix-Seite des DRB: gp-ringen-dortmund.de

von Michael Thriemer
  

 

tl_files/rvt/images/Sonstiges/helpjpg/2016/160703Stier_Burroughs_Snyder__GP_small.jpg89 Teilnehmer aus 19 Nationen duellierten sich bei den zum 35. Male ausgetragenen Freistil-Wettbewerben in der Helmut-Körnig-Halle, einer der Westfalenhallen, im Ruhrpott. In der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm, für die der 23-jährige William Stier einmal mehr deutlich Gewicht reduziert hatte und erstmals an einem derart hochkarätig besetzten Männer-Turnier teilnahm, waren es letztlich acht. Stier belegte Rang fünf, hatte insgesamt zwei Kämpfe zu absolvieren.

Zunächst hieß der Gegner im Viertelfinale Frank Molinaro aus den USA. Der 27-jährige amtierende Panamerika-Meister, Olympia-Starter und mehrfache Sieger bei internationalen Wettkämpfen wie beispielsweise dem Dave-Schultz-Memorial, beendete den Vergleich vorzeitig mit 11:0 für sich. Da dem Amerikaner der Sprung ins Finale gelang, wo er allerdings dem amtierenden Olympiasieger von London 2012 bis 60 kg -Togrul Asgarov aus Aserbeidschan- unterlag, stand der Einzug in die Hoffnungsrunde fest. Hier wartete kein Geringerer als der spätere Bronzemedaillengewinner Tital Dzhafarianaus der Ukraine, seines Zeichens unter anderem auch schon einmal Fünfter einer Wm (2014 in Taschkent/USB). Auch hier war vorzeitig beim 0:10 Schluss.

"Leider ist es zwar nicht so gut gelaufen, aber es hat mich trotzdem ein Stück weiter gebracht. Sich einmal mit einem Olympiastarter zu messen und zu sehen, wie viel Luft nach oben ist, war eine gute Erfahrung", so der Neuzugang vom AC Werdau, der in Leipzig lebt und trainiert und auf den sich die Fans im Erzgebirge sicher freuen können.

Aus etwas anderem Blickwinkel muss der Auftritt von Youngster Benjamin Opitz (Platz 17 von 18 Teilnehmern, 86 kg) bewertet werden. Der wochenlang verletzte 20-jährige nahm auf Geheiß von Bundestrainer Sven Thiele am Wettbewerb teil und war sicherlich noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Dennoch gelang es ihm, nach Freilos in der Qualifikations-Runde, im Achtelfinale gegen den starken Polen Sebastian Jezierzanski, eine vorzeitige Niederlage zu verhindern. Jezierzanski, beispielsweise achtplatzierter der EM 2014, ist auch aus der zweiten Bundesliga bekannt, wo er für den RSV Greiz aufläuft.

Von sich reden machte der 25-jährige in der Saison 2014, als er für den RSK Gelenau ringend die gesamte Liga dominierte. Im Kampf hieß es letztlich 0:9 gegen Opitz, für den das Turnier damit beendet war - Jezierzanski unterlag eine Runde später dem letztlichen Sieger, Nurmagomed Gadzhiyev aus Aserbeidschan. In der folgenden Hoffnungsrunde war nach einer Niederlage gegen einen weißrussischen Akteur auch für ihn Schluss, letztlich auf Platz sechs.

Michael Thriemer, 04.07.2016.
  

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