Bericht 17. Kampftag: AC Werdau - RV Thalheim
Voller Erfolg auch im letzten Saison-Auswärtskampf
Am 17. und damit vorletzten Kampftag der zweiten Ringer-Bundesliga, Staffel Nord, hat der Ringerverein Thalheim beim AC Werdau mit 15:13 gewonnen und damit den sechsten Auswärtssieg der laufenden Runde gefeiert. Grundlage war einmal mehr die mannschaftliche Geschlossenheit, denn nicht alles lief in Westsachsen nach Plan. Damit kommt es am kommenden Samstag daheim gegen Lübtheen zur Entscheidung um die Bronzemedaille.
von Michael Thriemer
WERDAU/FRANKFURT - Einen Erfolg feierte indes auch Thalheim 2 in der Regionalliga Mitteldeutschland. Bei der KG Frankfurt/(O.)/Eisenhüttenstadt hieß es 20:14 für die Zwönitztaler. Damit hat man vor dem Saison-Halali am kommenden Wochenende Platz sieben bereits sicher.
Einzig die Jugendliga-Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim musste eine Niederlage hinnehmen.
Am Ende verdient entführten die Drei-Tannen-Städter bei sechs zu vier Einzelerfolgen die Punkte aus der Sporthalle am Gymnasium zu Werdau. Dabei sah es zu Beginn gar nicht so gut aus, Patrick Baumann (57 kg, klassisch) unterlag dem Moldawier Ion Lefter vorzeitig, während Radoslaw Dublinowski (130 kg, Freistil) gegen den bärenstarken Ungarn Attila Szmik ein offenes Schuhbändchen zum Verhängnis wurde. "Radek wurde dafür (zurecht) mit einer Wertung eins gegen sich bestraft, was ihm einen möglichen Erfolg nach guter Leistung kostete", so RVT-Trainer Rüdiger Möhring. Haarig ging es auch im dritten Duell zu, hier behielt Thalheims Rumäne Raul Donu knapp beim 4:4-Punktestand aufgrund der letzten Wertung kurz vor Schluß die Oberhand über den Ungarn Jozsef Molnar, der seinerseits dem Greizer Codreanu die bislang einzige Saison-Niederlage beigebracht hatte. Als auch noch Alexander Tyschkwoski (98 kg, klassisch) verletzungsbedingt aufgeben musste, schienen beim 9:1-Zwischenstand für die Westsachsen alle Felle davon zu schwimmen.
Doch dann kamen die Erzgebirger gewaltig auf, verloren von den folgenden sechs Duellen bis zum Schluß nur noch ein einziges und drehten den Spieß um. Zur Aufholjagd blies Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch), dem Werdau nur einen Sportler mit deutlichem Übergewicht entgegen stellen konnte - "Grebe" hatte auf der Matte beim Freundschaftskampf trotz acht Kilo weniger Gewicht dennoch die Nase vorn. Wollten einige Petr Novák (86 kg, klassisch) schon eine kleine Formschwäche unterstellen, wurden sie wiederum eines Besseren belehrt. Dem Thalheimer Chris Schneider von Werdau war der Tscheche bereits nach weniger als vier Minuten technisch überlegen und drehte damit das Pendel endgültig in Richtung Auswärtssieg. Benjamin Opitz´ (86 kg, Freistil) knapper Erfolg gegen den gleichwertigen Franco Büttner sowie Dawid Takunow und Tobias Löffler (66 kg, Freistil, 75 kg, klassisch) machten alles klar. Dabei bot Löffler einmal mehr eine souveräne Vorstellung und bezwang den starken Niklas Ohff mit 4:1-Wertungspunkten.
"Alles in allem bin ich mit unserem Auftritt zufrieden. Wir hoffen, dass bei Alexander Tyschkowski nichts schlimmeres passiert ist und er uns kommende Woche zum Endkampf um Bronze noch einmal zur Verfügung stehen kann. Genaueres wird eine Untersuchung im Laufe der Woche ergeben", bilanzierte Rüdiger Möhring.
Statistik:
AC Werdau - RV Thalheim 13:15
57 kg/k: Lefter - Baumann 4:0 (TÜ)
61 kg/f: Molnar - Donu 0:1 (PS)
66 kg/k: Morbitzer - Grebensikov 0:4 (ÜG)
66 kg/f: D.Stier - Takunow 0:3 (PS)
75 kg/k: Ohff - Löffler 0:2 (PS)
75 kg/f: W.Stier - E.Stürmer 4:0 (TÜ)
86 kg/k: Schneider - Novák 0:4 (TÜ)
86 kg/f: Büttner - Opitz 0:1 (PS)
98 kg/k: Kukla - Tyschkwoski 4:0 (AS)
130 kg/f: Szmik - Dublinowski 1:0 (PS)
Regionalliga Mitteldeutschland: KG Frankfurt/(O.)/Eisenhüttenstadt - RV Thalheim II 14:20
Erfolgreich ist aus Thalheims zweite Vertretung von ihrer letzten Auswärtsfahrt heimgekehrt. An der brandenburg-polnischen Grenze gab es einen letztlich kaum gefährdeten Sieg und zugleich den zwischenzeitlichen Sprung auf Rang sechs in der Tabelle.
Zwar mussten wieder einmal größere personelle Lücken geschlossen werden, doch reichte das vorhandene Personal aus, um den Tabellenletzten vor 25 Zuschauern auf Distanz zu halten.
Nach fünf Duellen führten die Erzgebirger bereits mit 16:4 und erzielten damit eine Vorentscheidung. Leon Racz (57 kg, klassisch) begann Klasse, und unerwartet erhöhte der Dickste im Bunde, Toni Schönherr (130 kg, Freistil), mittels Schultersieg. Während Marcel Köhler (98 kg, klassisch) kampflos gewann, schraubte Peter Haase (66 kg, klassisch) das Resultat kurzrundig in die Höhe. Und auch in der zweiten Hälfte kam kaum noch einmal Gefahr auf, auch weil die beiden Weltergewichtler Felix Krieglstein und Alois Stürmer mit sicheren Punktsiegen in den Schlussduellen nichts mehr anbrennen ließen.
Statistik:
57 kg/k: Deutschmann - Racz 0:4 (TÜ)
61 kg/f: Schuster - Heinert 4:0 (SS)
66 kg/k: Unglaube - Haase 0:4 (TÜ)
66 kg/f: Lehmann - Kasarinow 4:0 (SS)
75 kg/k: Fischer - A.Stürmer 0:2 (PS)
75 kg/f: Göldner - Krieglstein 0:2 (PS)
86 kg/k: von Prondzinsky - unbesetzt 4:0 (OG)
86 kg/f: Nagler - Hoeisel 2:0 (PS)
98 kg/k: unbesetzt - Köhler 0:4 (OG)
130 kg/f: Schust - Schönherr 0:4 (SS)
Jugendliga Mitteldeutschland: WKG Pausa/Plauen - WKG Lugau/Thalheim 22:12
Trotz dieser Niederlage und dem damit einhergehenden Verlust des Silberrangs in der Tabelle haben es die Erzgebirger mit zwei Heimduellen, auch der Rückkampf gegen die Vogtländer ist inkludiert, am kommenden Samstag selbst in der Hand, diesen zurückzuerobern. Im Vogtland gelangen nur drei Einzelsiege, was am Ende nicht reichen konnte. Die beiden Lugauer Erik Negwer (kampflos) und Moritz Frey (31 und 50 kg, klassisch) sowie der Thalheimer Aaron Hähnel (46 kg, Freistil) brachten jeweils vier volle Zähler aufs Konto der Gäste, dem standen allein vier volle Erfolge der Gastgeber und insgesamt sieben Einzeltriumphe gegenüber.
Michael Thriemer, 06.12.2015.