Bericht 14. Kampftag: RV Thalheim - RSV Rotation Greiz
Lauf der Gäste ist nicht aufzuhalten
Am 14. Kampftag der zweiten Bundesliga, Staffel Nord, hat der zweitplatzierte RSV Rotation Greiz beide Zähler aus Thalheim entführt und bleibt somit Tabellenführer Erzgebirge Aue auf den Fersen. Der RV Thalheim hingegen musste nach wie vor ersatzgeschwächt eine klare 8:22-Niederlage und den Verlust eines Medaillenplatzes hinnehmen.
von Michael Thriemer
THALHEIM - Von Beginn an ließen die Gäste aus dem thüringischen Vogtland keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie Revanche für die Heimniederlage im Hinkampf nehmen wollten. Auch wenn das Greizer Urgestein Erhard Schmelzer vor den zehn Duellen noch vorsichtig war: -"ich denke es wird knapp und Thalheim kann gewinnen"-, sollte sich am Ende der zuletzt achtmal in Serie siegreiche Favorit durchsetzen.
Zwar kehrte für die Gastgeber Alexander Tyschkowski (98 kg, klassisch) nach Knieverletzung zurück, doch waren die Ausfälle von Khoren Kasryan und Benjamin Opitz (57 kg, klassisch, 86 kg, Freistil) für die Möhring-Staffel am Ende nicht zu verkraften - auch weil die Greizer praktisch keinen Schwachpunkt zeigten.
So spielte in einem vorgezogenen Duell bis 66 Kilogramm Freistil der moldawische Spitzenmann Vladimir Gotisan mit Thalheims Dawid Takunow regelrecht Katz und Maus. Immer, wenn der stets bemühte Drei-Tannen-Städter angriff, hatte Gotisan die passende Antwort parat, glänzte wie erwartet auch mit einer Rollenserie am Boden gleich zu Beginn des Duells. Unter anderem weil in der Folge der ehemalige Dritte bei Deutschen Meisterschaften im freien Stil, Sven Cammin, dem wacker kämpfenden und fünf Zähler erzielenden Thalheimer Ersatzmann Valentin Heinert technisch überlegen war, stand es zur Halbzeit bereits 14:2 für die Gäste. Der Knaller-Kampf des Abends ging ebenfalls an das Team von Trainer Tino Hempel - in einem bis kurz vor Schluss ausgeglichenen Vergleich auf Weltklasse-Niveau im Freistil-Limit bis 61 kg entpuppte sich der Greizer Vladimir Codreanu (Moldwien) einmal mehr als exzellenter Konter-Ringer und schulterte Thalheims Raul Donu nach dessen Schluss-Attacke beim Zwischenstand von 5:6.
Die endgültige Entscheidung fiel dann bereits im siebten Duell des Abend. Greiz bot im Freistil-Halbschwergewicht den Klassiker Thomas Leffler auf, Thalheims Alexander Hast versuchte trotz deutlichem Gewichtsnachteil dagegen zu halten. Der Leipziger Sportschüler versuchte an den Beinen zu punkten, Leffler nutzte besonders am Boden seine physischen Stärken voll aus - und entschied den Teamvergleich vorzeitig zum 18:4 für die Gäste.
Insgesamt gingen vier der zehn Vergleiche auf das Konto der Zwönitztaler, neben Radek Dublinowski waren die Garanten Alexander Grebensikov und Petr Novák erfolgreich. Wie immer haarig ging es im vorletzten Duell zwischen Tobias Löffler (75 kg, klassisch) und Toni Stade zu, dieses Mal behielt Löffler gegen den Deutschen Vize-Meister des Jahres 2013 verdient die Oberhand. Der polnische RVT-Ringer Arkadiusz Szeja musste den letzten Vergleich verletzt aufgeben, so dass noch einmal vier volle Zähler auf das Greizer Konto wanderten.
Eine ausgezeichnete Leistung bot Kampfrichter Robert Reitmeir aus Aichach in Bayern, der auch bei knappen Entscheidungen den Überblick behielt und eine gute Linie fuhr.
Stimmen der Trainer:
Tino Hempel, RSV Rotation Greiz:
"Ein verdienter Sieg für uns, der allerdings zu hoch ausfiel - beide Teams sind im Grunde auf Augenhöhe. Thalheim hat eine sehr starke Mannschaft, die zurecht bei uns gewann und um die ersten Plätze mitringen kann. Wir wollten natürlich unbedingt Revanche nehmen für die Hinrunden-Niederlage und es lief auch heute entsprechend, die Mannschaft steigert sich. Wir greifen nochmal ganz nach vorn an."
Rüdiger Möhring, RV Thalheim:
"Glückwunsch an Greiz. Nach wie vor werden wir von Ausfällen geplagt, die wir heute nicht kompensieren konnten, beispielsweise im Freistil-Halbschwergewicht. Raul Donu war das Glück nicht hold, Greiz hat natürlich auch sonst Spitzenleute. Die Aufgabe im letzten Duell passte irgendwie - ich hoffe dass es sich personell weiter entspannt. Das Ziel lautet weiter eine Medaille zu gewinnen."
Statistik:
57 kg/k: Heinert - Cammin 0:4 (TÜ)
61 kg/f: Donu - Codreanu 0:4 (SS)
66 kg/f: Takunow - Gotisan 0:4 (TÜ)
66 kg/k: Grebensikov - Tewes 2:0 (PS)
75 kg/f: Szeja - Sartakov 0:4 (AS)
75 kg/k: Löffler - Stade 2:0 (PS)
86 kg/k: Novák - T. Linke 2:0 (PS)
86 kg/f: Hast - Leffler 0:4 (TÜ)
98 kg/k: Tyschkowski - Konera 0:2 (PS)
130 kg/f: Dublinowski - Wendel 2:0 (PS)
Michael Thriemer, 21.11.2015.