Bericht 6. Kampftag: RV Thalheim – AC Germania Artern
Mit Arbeitssieg auf Vizeplatz geklettert
In der zweiten Ringer-Bundesliga gewann der RV Thalheim seinen Heimkampf gegen den Tabellenletzten aus Artern mit 20:10. Da zeitgleich Werdau beim Spitzenkampf in Aue unterlag, klettert der RVT sogar zwischenzeitlich auf den Silberplatz der Staffel Nord.
THALHEIM - Das klare Endergebnis in der Begegnung mit den Nord-Thüringern spiegelt nicht ganz den Kampfverlauf wider. So gewannen die Germanen immerhin vier der zehn Duelle. Da die Zwönitztaler mit ihren drei Leichtesten Raul Donu (57 kg), Thomas Berger (61 kg) und Alexander Grebensikov (66 kg, Klassisch) jeweils die Höchstzahl von vier Punkten einstrichen, konnte man es sich sogar leisten, dass der einzig bislang noch ungeschlagene Ringer im Team seine erste Saisonniederlage kassierte.
Dabei fiel der Punktverlust von WM-Teilnehmer Petr Novák (86 kg, klassisch) durchaus umstritten aus, denn sein Landsmann und Konkurrent in der tschechischen Nationalmannschaft, Oldrich Varga, erhielt die entscheidende Zweierwertung nur aufgrund einer Beinarbeit Nováks im Bodenkampf. Nach diesem Prestigeduell sah man Novák die Enttäuschung regelrecht an. "Klar ärgert sich Petr. Aber man merkt auch, dass heute alle wieder an einem Strang gezogen haben, so dass solche Niederlagen wegzustecken sind und dieser Arbeitssieg eingefahren wurde", kommentierte Thalheims Trainer Rüdiger Möhring.
Flott und abwechslungsreich war es im Sportlerheim der Drei-Tannen-Stadt losgegangen. Raul Donu sah sich gegen das Nachwuchstalent Anulak Eisenhardt nach reichlich einer Minute plötzlich 4:8 im Rückstand. Doch der Rumäne im RVT-Dress rackerte unablässig, attackierte den 16-Jährigen immer wieder und holte noch das umjubelte 24:8 zur technischen Überlegenheit.
Im Anschluss musste Marcel Böhme (130 kg) die Überlegenheit des Bulgaren und Griechisch-Römisch-Spezialisten Plamen Tashev anerkennen. Zum ersten Mal im Bundesliga-Dress dieses Jahr ging Thomas Berger (61 kg) auf die Matte und vertrat Der 44-jährige Routinier zeigte gegen den halb so alten Tim Salzmann seine Klasse und schaffte noch vor der Halbzeit die technische Überlegenheit.
Viel Kampfgeist brauchte diesmal Routinier Radek Dublinowski (98 kg), der gegen den ehemaligen Deutschen Jugendmeister Daniel Geist kurz vor der Pause ebenfalls kurzzeitig zurücklag. Dublinowski, der in wenigen Tagen seinen 35. Geburtstag feiert, kam in Durchgang zwei richtig in Fahrt, während Geist zusehends in den stehenden K. o. schlitterte. Am Ende wurde es ein 18:5 für den Thalheimer. Ebenso drei Mannschaftspunkte holte Dawid Takunow (66 kg, Freistil) mit einem abgeklärten 10:1 gegen Tim Walther. Damit führte der RVT bereits mit 14:4.
In der zweiten Kampfhälfte stellte Alexander Grebensikov mit seinem Blitz-Schultersieg gegen Marco Scherf den Gesamterfolg vorzeitig sicher. Per Kopfhüftschwung brauchte er nur 50 Sekunden, dann lag der ehemalige Leipziger auf "Ast". Den letzten RVT-Einzelerfolg des Abends verbuchte Benjamin Opitz (86 kg, Freistil) mit einem clever harausgerungenen gegen Markus Knobel, der vom KSV Aalen nach Artern gewechselt war. Zum Abschluss unterlagen die beiden Weltergewichtler Alexander Hast und Tobias Löffler jeweils nach Punkten.
Am kommenden Wochenende erwartet die Thalheimer ein harter Doppel-Kampftag. Bereits am Freitag (20 Uhr) steht in heimischer Halle der Spitzenkampf gegen den AC Werdau an. Tags darauf müssen die RVT-Athleten auswärts in Markneukirchen ran.
Holger Hähnel, 11.10.2015.