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Saisonrückblick Regionalliga Mitteldeutschland und Landesliga Sachsen 2017/18

Platz fünf in zweithöchster Liga steht zu Buche

Mit einem letztlich klaren Erfolg in der Finalrunde über den SV Luftfahrt Ringen hat sich der Ringerverein Thalheim den fünften Platz in der Regionalliga Mitteldeutschland gesichert. War an die beiden Spitzenteams aus Greiz und Markneukirchen kein Herankommen, wurden die anderen Mannschaften in der Vorrunde zum Teil überdeutlich bezwungen, klare Leistungsunterschiede nach der Abschaffung der zweiten Bundesliga deutlich. Insgesamt neun der 14 Saisonduelle wurden gewonnen. Die zweite Vertretung verpasste den Staffelsieg in der Landesliga knapp und wurde dort Vizemeister. 

 
von Michael Thriemer
 
THALHEIM - Die Vorrunde in Deutschlands zweithöchster Wettkampfklasse war geprägt von zahlreichen und auch interessanten Lokalderbys. Aus diesen gingen die Mannen von Cheftrainer Steffen Richter meist als Sieger hervor. Sein Co, der langjährige Zweikämpfer und Trainer der Zwönitztaler, Rüdiger Möhring, wird zur neuen Saison indes nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Kripo-Beamte aus Dresden, zuletzt von zahlreichen Fans der aus dem Erzgebirge beim Fußball-Derby Dresden-Aue im zivilen Einsatz gesichtet und gefeiert, hat seine Beamten-Laufbahn verlängert und widmet sich nun dem Training beim SV Dresden-Mitte. 

Ergebnismäßig hielt sich die Spannung jedoch in Grenzen. Als Beispiel hierfür mögen die Vergleiche mit dem viertplatzierten der Gruppe A, dem RSK Gelenau dienen. Die direkt hinter dem RVT einkommenden Gelenauer wurden in zwei Duellen mit insgesamt 49:10 Punkten regelrecht gedemütigt. Auch der RV Eichenkranz Lugau, gegen dessen erste Vertretung es erstmals überhaupt Ligavergleiche gab, war unterlegen. Zum Ende der Vorrunden-Gruppe A stand Platz drei und der damit verbundene Einzug in die Endkämpfe um Platz fünf gegen den Staffel-Dritten der Gruppe B, Luftfahrt Berlin, in den Ergebnislisten.

So stachen zwei knappe Resultate aus dem Saisonverlauf hervor. Beispielsweise unterlagen die Thalheimer im zweiten Heimkampf der Hinrunde dem späteren Finalisten Markneukirchen nur mit 14:17. Die Germanen und der RSV Rotation Greiz bestritten im Dezember vor Rekordkulissen zwei ganz spannende Finalkämpfe, aus denen die Thüringer als Sieger hervorgingen und nunmehr ihren Aufstieg in die erste Bundesliga des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) bekanntgaben. Sie werden in die Staffel Südost, unter anderem mit dem FC Erzgebirge Aue und der WKG Pausa/Plauen, eingruppiert. Auch Mitte Oktober, beim Auswärtskampf in Jena, ging es haarig zur Sache. Hier stand am Ende ein 16:14-Auswärtserfolg in den Resultatslisten, den die Zwönitztaler mit einem furiosen Endspurt und dem ungefährdeten Sieg ihres routinierten Weltergewichtlers Ralph Piterek absicherten. "Ralle" der im reiferen Alter von bald 42 Jahren sein insgesamt zweites Comeback im Zwönitztal gab, will seine Karriere nunmehr endgültig beenden. Der drittplatzierte des Großen Preises der Bundesrepublik Deutschland 2005 aus Berlin hat sicher manche Episode im Thalheimer Ringkampfsport der letzten anderthalb Jahrzehnte mitgeschrieben.

Personalmäßig hatte der RV Thalheim in der abgelaufenen Saison eine sehr gute Mischung aus jungen Nachwuchsakteuren und gestandenen Zweikämpfern beisammen. Jungen Nachwuchskämpfern wie etwa Aaron Hähnel im leichtesten Limit wurden erstmals Einsatzchancen eingeräumt, Youngster Felix Krieglstein wurde Stammkämpfer im 71er-Freistil-Limit. Die besten Punktwerte erzielten indes Raul Donu und Alexander Grebensikov, die beide ungeschlagen blieben. Auch die Neuzugänge und Rückkehrer Chris Schneider und Kevin Mehlhorn wurden den in sie gesetzten Erwartungen gerecht. In der zweiten Mannschaft schnupperten erste Athleten aus der erfolgreichsten sächsischen Nachwuchsschmiede der vergangenen Jahre an den Männerbereich heran. Als Beispiel seien hier Marcel Opitz, Emil Lehmann oder Brandon Lee Drechsel genannt.

Für die nun kommende Saison deuten sich durchaus beachtliche Änderungen an. Zum einen aufgrund der bereits bekannten Regeländerungen, vor allem im griechisch-römischen Stil. Zum anderen bezüglich den Mannschaften. Rotation Greiz hat die Staffel nach oben verlassen, als Aufsteiger rückt mit dem 1. Luckenwalder SC ein alter Bekannter nach, mit dem man sich vor einem Jahrzehnt in der ersten Bundesliga bereits Duelle lieferte - jedoch immer mit dem besseren Ende für das Team aus dem Fläming. Der aus der Landesliga aufstiegsberechtigte AC Werdau wird diesen Schritt nicht gehen, dafür könnte Greiz II nachrücken - diese Entscheidung steht noch aus. Rückzüge sind von folgenden Teams bekannt: Germania Artern, Motor Jena, WKG Pausa/Plauen II und Weißwasser. Somit könnte sich eine einheitliche Staffel mit neun Teams bilden. Diese Entscheidungen werden noch im Februar 2018 getroffen. Eine Ligatagung in Werdau steht am 17.02. an, dort werden alle wichtigen Einteilungen und Terminierungen vorgenommen. "Insgesamt gesehen könnte es auch in der kommenden Runde wieder spannende und sogar noch mehr interessante Vergleiche als dieses Jahr geben", blickt RVT-Vereinschef Holger Hähnel voraus. Er und seine Vorstandskollegen sowie die sportliche Führung basteln derzeit intensiv am Kader für die kommende Saison.


Statistik zur Saison

Absolvierte Kämpfe: 14 (7 Heim/7 auswärts)
Siege: 9 (5 daheim, 4 auswärts)
Höchste Heimsiege: 40:0 gegen WKG Pausa/Plauen II (23.09.17), 32:4 gegen Luftfahrt Berlin (Final-Hinkampf um Platz fünf, 25.11.17)
Höchste Auswärtssiege: 35:0 bei WKG Pausa/Plauen II (11.11.17), 29:6 beim RVE Lugau (16.09.17), 25:5 in Gelenau (02.09.17)
Höchste Saisonniederlage: 6:22 in Greiz (30.09.17)

 

Michael Thriemer, 08.02.2018. 


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