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Bericht 12. Kampftag: RV Thalheim – RV Eichenkranz Lugau (04.11.2017)

Premieren-Vergleich im Sportlerheim hat einen klaren Sieger

Zum ersten Mal standen sich‎ am vergangenen Samstag die beiden Ringervereine Thalheim und Lugau mit ihren ersten Mannschaften im Zwönitztal gegenüber. Analog dem Hinkampf setzten sich die Gastgeber in der Regionalliga Mitteldeutschland mit 23 Zählern Vorsprung durch. Zuvor hatte Thalheim II in der Landesliga den Spitzenreiter AC Werdau gestürzt und selbst die Führung übernommen. Auch das Jugendliga-Team der Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim blieb in Ostsachsen siegreich.

 
von Michael Thriemer
 

THALHEIM – In einem jederzeit fairen Nachbarschafts-Duell‎, das vom Luckenwalder Kampfrichter Thomas Hausmann fehlerfrei geleitet wurde, gewann der RV Thalheim am Ende klar und eindeutig mit 26:3. Das war so sicherlich von beiden Seiten im Vorfeld nicht erwartet worden, doch waren bereits zur Halbzeit beim 13:2 so gut wie alle Messen gelesen.

Hoffnungen hatte sich vorher noch Lugaus sympathischer und engagierter Trainer Jan Peprny gemacht, der mit ordentlicher Aufstellung punkten wollte. “Zwar ist es immer noch nicht meine Wunsch-Zehn, aber ich denke doch, dass es knapper als im Hinkampf werden kann”, so das Urgestein der Eichenkränze.

Doch daraus wurde zum Leidwesen der Gäste mit vielen Fans im Rücken nichts, weil die Gastgeber um ihren Trainer Steffen Richter letztlich acht der zehn Kämpfe zum Teil klar für sich entschieden, während die Lugauer bei ihren zwei Erfolgen nur ganz knapp gewannen. Im Grunde entschied der RVT auch alle als knapp prognostizierten Duelle für sich, so etwa im Limit bis 86 Kilogramm Freistil direkt nach der Pause, Thalheims Youngster Maximilian Kahnt hielt RVE-Kapitän Jens Blacht mit 7:2 Punkten in Schach.

Beide Mannschaften hatten auf einigen Positionen umgestellt. So riskierte Lugau im ersten Durchgang einiges, stellte Klassiker Alexander Tyschkowski im Freistil-Schwergewicht auf, brachte auf dessen angestammter Position Maximilian Kirmse (98 kg, klassisch). Ondrej Dadak von den Drei-Tannen-Städtern jederzeit Herr der Lage, hatte Kirmse nach fünf Minuten und zwei spektakulären Überwürfen zermürbt. “Tyschi” hingegen kam “nur” zu einem 5:0 - Punktsieg und zwei Teampunkten über Radek Dublinowski.

Außerdem feierten zwei lange verletzte Akteure beiderseits ihr Comeback. Der einheimische Peter Haase (66 kg, klassisch) stand über ein Jahr wegen eines Kreuzbandrisses nicht mehr auf der Matte, setzte sich gegen den siebenfachen EM- und WM-Teilnehmer und tschechischen Nationalkader, Libor Milichovsky, aufgrund der letzten Wertung durch. Bei den Eichenkränzen war es Fredi Esser, der  wieder auf der Matte stand. Im Gegensatz zu früheren Vergleichen, und trotz aller Versuche, sich schlangenartig aus den Wurfgriffen zu befreien, unterlag er dem 11 Jahre jüngeren Leon Racz dieses Mal klar.

“Ich hatte zur Pause mit einem engeren Ausgang gerechnet, aber dann haben unsere Leute doch wunderbar durchgezogen. Von daher können wir sehr zufrieden sein”, meinte Thalheims Trainer Steffen Richter zum Kampf der Lokalrivalen. Auch in den beiden untersten Limits hatten sich seine Akteure klar durchgesetzt, ebenso der im ungewohnten freien Stil und ein Limit tiefer (71 kg) antretende Kapitän Tobias Löffler mittels einer unwiderstehlichen Rollenserie nach nur 32 Sekunden. Den Schlusspunkt setzte trotz zwei Jahrzehnten Altersdifferenz ein blitzschnell und hochkonzentriert agierender Ralph Piterek.

Einzelergebnisse (ausführlich unter liga-db.de)

57 kg/k: Hähnel - Nour 4:0 (TÜ)
61 kg/F:‎ Donu - Hamann 4:0 (SS)
66 kg/k: Haase - Milichovsky 1:0 (PS)
71 kg‎/F: T. Löffler - D.Stier 4:0 (TÜ)
75 kg/k: Racz - Esser 3:0 (PS)
75 kg/F: Piterek - M. Nürnberger 4:0 (TÜ)
80 kg/k: K. Mehlhorn - Powada 0:1 (PS)
86 kg/F: Kahnt - Blachut 2:0 (PS)
98 kg/k: Dadak - Kirmse 4:0 (TÜ)
130 kg/F: Dublinowski - Tyschkowski 0:2 (PS)


Landesliga Sachsen: Thalheim II stürzt den Spitzenreiter

Im Top-Kampf der Landesliga Sachsen war Thalheims zweite Mannschaft dem bisherigen Tabellenführer AC Werdau klar überlegen und eroberte nach dem 17:11-Triumph selbst den Platz an der Sonne. Sogar im entscheidenden direkten Vergleich liegt man nun nach der knappen Hinkampf-Niederlage vorn und kann aus eigener Kraft den Staffelsieg schaffen.

Fünf der acht Vergleiche entschieden die Gastgeber für sich, und hielten die Niederlagen in Grenzen. So beispielsweise Saeed Moradtalab im vorgezogenen klassischen Weltergewichts-Kampf. Sein Gegner Michal Novak ist tschechischer Nationalkader und zigfacher EM- und WM-Teilnehmer, amtierender dreizehnter der WM von Paris. Novak gewann in seiner Parade-Disziplin zwar mit 9:0, doch setzte der Iraner in Diensten des RVT eine Art Duftmarke bezüglich Einstellung und Willenskraft. In der Folge gelangen den Drei-Tannen-Städtern vier klare und vorzeitige Erfolge, so dass bereits vor dem letzten Gewichtsklassen der Sieg feststand. Besonders hart erkämpft war das berechtigte 2:1 von Maik Hoeisel (130 kg, Freistil). Mit über 30 Kilogramm Gewichtsnachteil war er der aktivere Ringer und besiegte den zehn Jahre jüngeren Marvin Söll.

Einzelergebnisse (ausführlich unter liga-db.de)

54 kg/k: Eichorn - Kaufmann 4:0 (TÜ)
57 kg/F: Pinaduz - Lenser 4:0 (TÜ)
61 kg/k: N. Löffler - Uhlig 4:0 (SS)
66 kg/F: Heinert - Klein 0:4 (SS)
75 kg/k‎: Moradtalab - Novak 0:3 (PS)
86 kg/F: Zimmermann - Sadeghi 0:4 (TÜ)
98 kg/k: Schneider - Kretzschmar 4:0 (TÜ)
130 kg/F: Hoeisel - Söll 1:0 (PS)


Jugendliga Mitteldeutschland: Medaillen wieder ins Visier genommen (Einzelergebnisse)

Mit einem klaren Erfolg in Ostsachsen, die WKG Lugau/Thalheim gewann in Weißwasser mit 29:8, haben die Erzgebirger wieder Tuchfühlung Richtung vordere Tabellenregionen aufgenommen.

Acht der zehn Vergleiche gewannen die Lugau-Thalheimer, sieben davon vorzeitig, und haben es in der eigenen Hand, in den beiden letzten Saisonvergleichen gegen das Drei-Länder-Team und in Pausa noch Silber oder gar den Staffelsieg zu holen. Wollte man einen der Sportler hervorheben, so ist sicher der Schultersieg von Leon Blachut (34 kg, klassisch) über Hauke Richter zu erwähnen. Gerade einmal 27 Sekunden benötigte Rafael Bohn, um seinen Gegner im leichtesten Limit bis 28 Kilogramm (klassisch) auf beide Schultern zu drücken.

 

Michael Thriemer, 04.11.2017. 


Galerie – Regionalliga (RVT – Lugau)
Galerie Landesliga (RVT II – AC 1897 Werdau)

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