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Vorschau: RV Thalheim - RSV Rot. Greiz und RV Thalheim II - RSV Rot. Greiz II

Spitzenreiter gastiert zum Vorrunden-Halali im Thalheimer Sportlerheim

Emotionen und Erinnerungen werden am kommenden Samstag geweckt, wenn der RSV Rotation Greiz am letzten Kampftag der Vorrunde in der Ringer-Regionalliga Mitteldeutschland beim Ringerverein Thalheim gastiert. Um 19:15 Uhr beginnt der Hauptkampf des Abends, doch schon vorher stehen sich die zweiten Vertretungen in der Landesliga gegenüber, wobei die Thalheimer hier den Staffelsieg im Blick behalten wollen. Zudem ist auch der Nachwuchs im Einsatz: Die Jugendliga-Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim bestreitet ihren letzten Saisonvergleich, die Jüngsten kämpfen bei den Bezirksmeisterschaften in Werdau um erste Meriten.

 
von Michael Thriemer
 
Fast auf den Tag genau 25 Jahre ist es her, dass die Thalheimer Ringer zuletzt einen Liga-Heimkampf gegen den RSV Rotation für sich entscheiden konnten. Am 28.11.1992 hieß es in der Traditionskampfstätte Sportlerheim 18,5:16 für die Drei-Tannen-Städter, die dem großen Favoriten damit binnen eines guten Jahres zum zweiten Mal ein Bein stellen konnten. Am 7. September 1991 stand nämlich an gleicher Stelle ein 17,5:16 auf der -damals noch mechanischen- Anzeigetafel. Namen wie Troche, Bittner, Hessner, Enke oder Bodentsch, die zu der Zeit im Thüringer Aufgebot standen, sind dort sicher genauso wenig vergessen wie beispielsweise Herold, Korb, Martin, Hofmann oder Krauß auf Thalheimer Seite. Heute fast unvorstellbare Zuschauerzahlen im beinahe vierstelligen Bereich füllten die Hallen, der Rekord dürfte wohl aus dem Jahr 1995 stammen, als in der Sporthalle "Kurt Rödel" zu Greiz -offiziell angegebene- 1100 Zuschauer dem 26,5:8 - Heimsieg der KG Greiz/Mohlsdorf gegen den damals noch als SV Tanne Thalheim, Abteilung Ringen, antretenden RVT beiwohnten.

Nun ist ein knappes Vierteljahrhundert später vielleicht der ganz große Glanz dieses Duells ein wenig verblasst, was zum einen daran liegt, dass sich beide Vereine aus verschiedenen Gründen wie Rückzug und dem damit verbundenen Antritt in unterschiedlichen Leistungsklassen einige Jahre aus dem Weg gingen. Und zum anderen sicherlich auch daran, dass die Gäste aus dem vogtländischen Thüringen doch die überwiegende Mehrzahl der Duelle für sich entschieden und stets als Favorit antraten. Die sensationellen Besucherzahlen von damals werden ebenso nicht mehr erreicht. Trotzdem verließen die Zwönitztaler inzwischen noch zweimal als Sieger die Matte. Sowohl in der Relegation zur ersten Bundesliga 2006/2007 als auch in der zweiten Bundesliga 2015 gewann der RVT, letzterer Auswärts-Triumph in der Höhle des Löwen hatte einmaligen Charakter und wurmte den RSV lange.

Auch dieses Mal ist die Staffel der beiden Trainer Tino Hempel und Swen Lieberamm vom Papier her klar im Vorteil, möchte sich im direkten Duell mit Markneukirchen um Platz eins in der Vorrunden-Gruppe A keinesfalls mehr die Butter vom Brot und die damit bessere Ausgangslage für das anstehende Halbfinale nehmen lassen. Hierfür wäre ein Sieg notwendig, da von einer gleichzeitigen Niederlage des AV Germania in Gelenau nicht auszugehen ist. Bei Punktgleicheit ist man im direkten Vergleich übrigens besser. Zudem ranken sich Gerüchte, wonach die Greizer einen Aufstieg in die erste Bundesliga anvisieren könnten. Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) macht derartigen Interessenten aktuell auf dieses Unterfangen mit halbierten Startgeldern und dem Rückkehr-Recht in eine ab 2019 wieder vorgesehene zweite Bundesliga sowie zusätzlich mit einem neuartigen Punktesystem zur Bewertung der Mannschaftskämpfe und einzelner Sportler (was Vorteile für Vereine mit eigenem Nachwuchs und wenigen Ausländern statt der bisherigen Budgetbegrenzung bringen soll) Appetit. Kommende Woche soll es dem Vernehmen nach ein Treffen mit Sponsoren beim RSV geben, um die Möglichkeiten auszuloten.

Trotz alledem wollen die Gastgeber mit Sicherheit Wiedergutmachung für die 6:22-Schmach aus dem Hinkampf. In diesem Vergleich lief für das Team von RVT-Coach Steffen Richter nicht viel zusammen, nur drei der zehn Kämpfe konnten gewonnen werden. Hoffnung besteht angesichts der letzten Resultate durchaus, dass es zumindest etwas enger zugehen könnte. Allerdings gaben die Greizer in den letzten Wochen, genau wie die Erzgebirger auch, einigen Akteuren aus dem hervorragenden Nachwuchs eine Chance. Dadurch vermisste man beispielsweise den Spitzen-Freistiler der Liga, Vladimir Gotisan aus Moldawien, im Aufgebot. Er kann wahlweise entweder 71 oder 75 Kilogramm Freistil ringen und ist im Grunde nicht zu bezwingen - mit seinem Einsatz muss wieder gerechnet werden. In der Hinterhand hat man zudem die beiden starken Ausländer Zbigniew Baranowski (POL, 130 kg Freistil), ehemaliger Thalheimer und Olympia-Zehnter von Rio 2016, oder auch dessen Landsmann Lukasz Konera (98 kg, klassisch). In jedem Fall wird dem Publikum beim vorletzten Heimkampf der Saison noch einmal alles geboten, was den Ringkampfsport so einzigartig macht.


Vorkampf, Landesliga Sachsen, RV Thalheim II - RSV Rotation Greiz II

Bereits ab 17:30 Uhr sollte es im Vorkampf zwischen den beiden Reserven der Teams interessant zugehen. Als Spitzenreiter empfangen die Thalheimer den nur um vier Zähler schlechteren Viertplatzieren RSV Greiz II. Schon der Hinkampf hatte es in sich, mit gerade einmal 10:7 gewannen die Thüringer, was die Erzgebirger sicherlich im Rückkampf gerne andersherum sehen möchten - aber eine sehr schwere Aufgabe darstellen wird. Wiederum könnte man mit einem Heimerfolg die Türe zum Staffelsieg ganz weit aufstoßen, steht doch in der Folgewoche nur noch ein Vergleich auf dem Programm - gegen den sieglosen Tabellenletzten in Taucha.


Jugendliga, letzter Kampftag, WKG Pausa/Plauen - WKG Lugau/Thalheim

Nach der Niederlage in der Vorwoche beim neuen Staffelsieger Drei-Länder-Team hat die erzgebirgische Wettkampfgemeinschaft nunmehr Bronze sicher, da wiederum die vogtländische WKG auf dem ihrerseits sicheren Silberrang nicht mehr einzuholen ist. Motivation gibt es dennoch ohne Zweifel, denn man präsentiert sich zum einen ab 15:30 Uhr in der Schulturnhalle Pausa im Vorkampf zur ersten Bundesliga. Zum anderen verlor man den Hinkampf unerwartet deutlich mit 9:22. 


Bezirksmeisterschaften Werdau

Für die E-Jugend im freien und die D-Jugend im klassischen Stil geht es am Samstag in Werdau um die ersten Medaillen in Einzelwettkämpfen der Saison. Integriert ist einmal mehr ein Vielseitigkeitswettkampf, bei dem die jungen Akteure in verschiedenen Disziplinen wie etwa Liegestütze und Klimmzüge ihr Können unter Beweis stellen müssen. Schauplatz ist am Samstag ab 9:30 Uhr die Sporthalle des Gymnasiums an der Alexander-von-Humboldt-Straße.


Michael Thriemer, 16.11.2017.

 

  

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