Bericht 14. Kampftag: 1. Luckenwalder SC – RV Thalheim (24.11.18)
Team und Benni machen Vizemeisterschaft perfekt – Thalheim II brilliert in Werdau
Mit einem unerwartet hohen 17:6-Erfolg in Luckenwalde am Samstag und dem Sieg im Nachholkampf durch Benni Opitz am Sonntag hat der Ringerverein Thalheim Platz zwei in der Regionalliga Mitteldeutschland vier Wochen vor Saisonende sicher. Nahezu sensationell mutet der 24:7-Auswärtssieg und die Übernahme der Tabellenführung durch unsere zweite Mannschaft in der Landesliga Sachsen an.
von Michael Thriemer
LUCKENWALDE – Mit 22:4 Zählern konnte der RVT in der Tabelle sogar noch einmal auf Markneukirchen aufschließen, der zweite Platz ist den Drei-Tannen-Städtern angesichts acht Punkten Vorsprung auf Leipzig und Luckenwalde und in Betracht des gewonnenen direkten Vergleichs indes nicht mehr zu nehmen.
Bis auf den Sieg Bergers und der geglückten Revanche von Ilja Matuhin, immerhin aWmtierender Siebter der U23-Europameisterschaften für Deutschland, über Radek Dublinowski fuhren ausnahmslos Kämpfer der Staffel von Trainer Steffen Richter Erfolge ein und gewannen den als eng angesehenen Teamkampf letztlich ungefährdet.
Knüller des Abends war indes das Duell von Lucas Kahnt (71 kg, Freistil) gegen den Junioren-Europameister von 2006, Felix Menzel. Der Thalheimer lag zu Beginn recht klar zurück, hatte in engen Kampfsituationen das Nachsehen. Mit zunehmender Dauer wendete sich das Blatt gegen einen sichtlich abbauenden Luckenwalder. Mit dem Schlussgong gelang Lucas noch eine Vierer-Wertung, der den Kampf mit 12:11 knapp zu seinen Gunsten entschied.
Tags darauf kam es nun über zwei Monate nach der Vertagung der Entscheidung zum entscheidenden Nachholekampf im Ligakampf zwischen der Kampfgemeinschaft Frankfurt/Eisenhüttenstadt und dem RVT; vorläufig hatte es am 22. September 14:14 gestanden. Für das Limit bis 80 Kilogramm im freien Stil mussten sowohl Frankfurts Andrzej Grzelak als auch Benjamin Opitz ein wenig Gewicht machen, denn beide ringen in der Rückrunde sehr erfolgreich eine Gewichtsklasse höher. Noch vor Wochenfrist schlug unser Benni den polnischen Nationalkader und fairen Sportsmann klar, jetzt ging beim 5:3 für Opitz deutlich enger zu – dennoch hieß es am Ende 15:14 für die Thalheimer.
Einzelergebnisse: Luckenwalde – Thalheim | Frankfurt/E'stadt – Thalheim (inkl. Nachholkampf)
Thalheim II düpiert ehemaligen Spitzenreiter aus Werdau
Zum Top-Kampf kam es am Samstag in der Landesliga Sachsen. Spitzenreiter AC Werdau empfing die zweite Mannschaft unseres RV Thalheim. Dank eines in dieser Höhe nicht für möglich gehaltenen 24:7-Auswärtstriumphs übernahmen die Zwönitztaler ihrerseits nun den Platz an der Sonne und nahmen erfolgreich Revanche für die knappe Niederlage aus der Hinrunde.
Unglücklich 13:17 verlor man den Hinkampf im Sportlerheim und wusste damals, dass diese Niederlage unnötig war. Jetzt gelang es in grandioser Art und Weise, den Spieß umzudrehen. Den Gastgebern ließ man im Grunde nicht den Hauch einer Chance, woran auch eine taktische Umstellung ihren Anteil hatte. Chris Schneider, selbst schon für Werdau auf der Matte, trat nicht etwa wie bisher im klassischen Limit bis 130 Kilogramm an, sondern bis 98 Kilogramm im freien Stil.
Wohlwissend, dass dort auf Werdauer Seite der Klassik-Experte Vojtech Kukla stehen wird. Diese Rechnung ging auf - Schneider behielt mit 7:0 Punkten die Oberhand. Schon zum Auftakt überzeugte der wieder ins Team gerückte Julian Rößler. Hieß es in der Hinrunde bereits 16:3 gegen Raffael Kaufmann für den jungen Thalheimer, war dieses Mal sogar die technische Überlegenheit kurz vor dem Ablauf der Kampfzeit hergestellt.
Valentin Heinert ließ weiterhin nur einen Punktsieg gegen Mark Lenser zu, und dann überrollten die Thalheimer den AC in den mittleren Gewichtsklassen regelrecht und sammelten dort durch Aaron Hähnel, Nick Löffler, Leon Racz und Max Kahnt volle 16 Zähler.
Da bereits vorher auch das Duell der Routiniers zwischen Lars Probst und Sven Zimmermann (86 kg, klassisch) klar zugunsten des Thalheimer Urgesteins ausging, war schon frühzeitig gute Stimmung in der Thalheimer Ecke zu verzeichnen – mit diesem Erfolg war so ganz bestimmt nicht zu rechnen.
Michael Thriemer, 28.11.2018. Fotos: SK Fotografie (Susann Krebs)