Bericht 2. Kampftag: RC Germania Potsdam – RV Thalheim (08.09.18)
Regionalliga-Team in Potsdam, Zweite verliert deutlich in Greiz
Unsere beiden Männer-Mannschaften waren am vergangenen Samstag auswärts im Einsatz. Während der Auftritt für unsere erste Vertretung in Potsdam beim 19:7-Erfolg überaus erfolgreich verlief, kassierte Landesligist Thalheim II beim RSV Rotation Greiz II eine deutliche, zu hoch ausgefallene 3:21-Niederlage.
von Michael Thriemer und Holger Hähnel
POTSDAM – Mit dem zweiten Sieg im zweiten Kampf konnten sich unsere Männer in der Regionalliga Mitteldeutschland Selbstvertrauen für den am kommenden Samstag anstehenden Spitzen-Heimkampf gegen den Staffelfavoriten AV Germania Markneukirchen holen. Die Höhe des Triumphes überraschte indes, war vorher so nicht absehbar, lag aber an einem sehr geschlossenen Auftritt und erneut sehr gut ein- und aufgestellten Athleten. Zwei Veränderungen gab es gegenüber dem Auftakt: Kevin Mehlhorn ersetzte den gesperrten Chris Schneider (86 kg, klassisch), für Altmeister Mario Koch kam der Neuzugang vom ASV Hof, Florian Pohl, zu seinem Debüt bei den Zwönitztalern.
Schon der Auftakt im leichtesten Limit bis 57 Kilogramm Freistil hatte es in sich - unser 15-jähriger Emil Lehmann kam zu seinem ersten Erfolg. Er ging zunächst klar in Führung, musste aber den Ausgleich zum 6:6-Zwischenstand hinnehmen. Dann besann er sich wieder auf seine Stärken und hätte sogar fast noch auf Schultern gewonnen - am Ende stand ein 3:0-Premierensieg auf dem Tableau. Routinier Radek Dublinowski half erneut stilartfremd aus und bewies wiederum Kämpferqualitäten - nur eine knappe Punktniederlage gegen den ehemaligen Judoka Martin Hopf stand zu Buche und war somit trotzdem ein Gewinn für die Mannschaft. Anfangs überraschte Peter Haases Gegner Tom Laerz (61 kg, klassisch) unseren "Peti" mit einer Schleuder, in der Folge sammelte sich der Drei-Tannen-Städter, zog "doppelt" auf und siegte kraftvoll "auf Ast".
Ganz besonders war unser Trainerfuchs Steffen Richter von Rückkehrer Benjamin Opitz (98 kg) beeindruckt. Im Duell gegen den 15 Kilogramm schwereren Juniorenmeister Alexander Biederstädt hatten Kenner mit einem engen Ausgang gerechnet. Der Potsdamer legte auch mächtig los, so dass Opitz sich anfangs nur durch Fingerfassen wehren konnte und zweifach verwarnt wurde. Doch dann baute Biederstädt konditionell ab. Benni witterte seine Chance, startete gezielte Beinangriffe und stellte schließlich mit kraftvollen Bodenrollen den vorzeitigen 20:4-Sieg her.
Dass die Erzgebirger zur Pause bereits mit 13:1 vorn lagen, dafür sorgte auch Debütant Florian Pohl (66 kg). Der Ex-Hofer begann im Feuerwehrtempo und lag nach 48 Sekunden per Beinangriff und fünffacher Spindeltechnik gegen Alan Golmohammadi bereits 12:0 in Front. Die Attacken schienen etwas Kraft gekostet zu haben, so dass er anschließend einen Gang zurückschaltete und einen Punktsieg einfuhr. Dennoch ein guter Einstand für den Neuzugang.
In der zweiten Hälfte mussten die Thalheimer schließlich das Fehlen des rotgesperrten Chris Schneider (86 kg) kompensieren. Kevin Mehlhorn war rechtzeitig aus seinem Urlaub zurück und nahm den Platz ein. Ihm gelang ein ungefährdeter Erfolg gegen den Potsdamer Peter Groß. Zwar kamen die Germanen dank zweier Erfolge ihrer Spitzenleute Radu Cataraga (71 kg, klassisch) und Abdurashid Ataev (80 kg, Freistil) noch einmal etwas auf. Cataraga ist nach Aussage von Steffen Richter ein absoluter Spitzenmann, bei Ataev hatten sich die Gastgeber jedoch wohl einen höheren Erfolg ausgerechnet. Doch hier zeigte sich wie schon im Vergleich gegen Leipzig, dass unser Neuzugang Pawel Dorniak ein Kämpferherz besitzt und trotz Gewichtsnachteil kurz vor dem Ende noch einmal punktete und somit nur eine 0:2-Niederlage zuließ.
Positiv sah der Trainer zudem den vorletzten Kampf, als Maximilian Kahnt (75 kg, Freistil) Sven Menzel mit 4:1 in Schach hielt. "Max ist diesmal mit dem richtigen Selbstbewusstsein aufgetreten und hat sein Können abrufen können", freute sich Richter. Den Schlusspunkt setzte "Capitano" Tobias Löffler mit einem klaren 11:0-Punktsieg über den Sportschüler Chris Militzer, spielte im bereits entschiedenen Teamvergleich seine körperlichen Vorteile aus und punktete unter anderem mit einem mit der Höchstwertung "fünf" benoteten Wurf aus dem Stand.
Alles in allem einmal mehr eine starke Mannschaftsleistung, auf die sich weiter aufbauen lässt. Wie bereits eingangs erwähnt kommt am Samstag,15.09.2018, um 19:15 Uhr mit dem AV Germania Markneukirchen ein absoluter Gradmesser ins Sportlerheim - beide Teams sind bis dato ungeschlagen.
Einzelresultate Potsdam - Thalheim 7:19
57/f: Köhler - Lehmann 0:3 (PS)
61/k: Laerz - Haase 0:4 (SS)
66/f: Golmohammadi - Pohl 0:2 (PS)
71/k: Cataraga - Racz 4:0 (TÜ)
75/f: Menzel - Kahnt 0:2 (PS)
75/k: Militzer - Löffler 0:3 (PS)
80/k: Ataev - Dorniak 2:0 (PS)
86/k: Groß - Mehlhorn 0:1 (PS)
98/f: Biederstädt - Opitz 0:4 (TÜ)
130/k: Hopf - Dublinowski 1:0 (PS)
Landesliga Sachsen, RSV Rotation Greiz II - RV Thalheim II 21:3 (Einzelergebnisse)
Nach zwei Erfolgen zum Auftakt kam für unsere zweite Mannschaft resultatsmäßig nun eine sprichwörtliche "kalte Dusche" bei einer sehr stark agierenden Greizer Mannschaft. Sicherlich spielte bei dieser hohen Niederlage auch die große Kulisse beim thüringischen Traditionsverein eine Rolle - 270 Fans (später in der Bundesliga waren es 900 Zuschauer) sorgten bereits am späten Nachmittag für gute Stimmung. Allerdings wäre nach dem Kampfverlauf auch ein engeres Resultat möglich gewesen.
Letztlich konnten von den neun Vergleichen zwar nur zwei gewonnen werden - viele Kampfverläufe liefen indes gegen unser Team. Schon im ersten Duell bis 54 kg Freistil hatte Leon Kunz das Nachsehen - nach klarem Rückstand zu Beginn kämpfte sich der Jungspund heran, musste aber nach der Pause die Schulterniederlage hinnehmen. Nur ganz knapp verlor in der Folge Maik Hoeisel gegen Martin Kretschmar, 200 Gramm zuviel auf die Waage brachte Valentin Heinert, und wacker hielt sich Gerit Niebergall über vier Minuten gegen Johannes Krause, um dann doch auf Schultern zu verlieren - und schwupps führten die Gastgeber mit 13:0.
Als dann Nick Löffler nur aufgrund der letzten Wertung beim 4:4 verlor, war die Niederlage bereits nicht mehr abzuwenden. Trotzdem legte sich Routinier Sven Zimmermann (86 kg, Freistil) gegen Gastgeber-Coach Konstantin Sommer mächtig ins Zeug und erzielte kurz vor dem Ende die entscheidende Wertung zum 3:1-Punktsieg, Alois Stürmer legte kurz darauf mit einem 9:3 nach.
Bereits kommende Woche besteht bei Erzgebirge Aue II, dann wieder als Vorkampf zur ersten Bundesliga, die Möglichkeit die Scharte auszuwetzen. Ein Beinbruch ist die Niederlage für die junge Mannschaft auf keinen Fall.
Michael Thriemer, Holger Hähnel 11.09.2018.